
Berlin – Ab September 2025 werden viele Verbraucher in Deutschland beim Griff ins Getränkeregal tiefer in die Tasche greifen müssen. Coca-Cola Europacific Partners (CCEP), der größte Abfüller und Vertriebspartner von Coca-Cola in Deutschland, hat angekündigt, die Preise für sein gesamtes Marken- und Verpackungsportfolio zu erhöhen. Die Erhöhungen sollen sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegen und sind eine Reaktion auf gestiegene Kosten.
Hintergrund: Warum Coca-Cola die Preise erhöht
Die Preisanpassung von Coca-Cola ist nicht die erste ihrer Art. Schon 2024 kam es zu Preissteigerungen, die von den Händlern teilweise direkt an die Konsumenten weitergegeben wurden. Nun steht im September 2025 eine weitere Runde an. Die Begründung dafür liegt vor allem im anhaltenden Kostendruck. Während der Zuckerpreis zuletzt gefallen ist, steigen andere Kostenblöcke wie Energie und Personal spürbar. Diese Entwicklung übersteigt die kurzfristige Entlastung bei den Rohstoffen.
John Galvin, Deutschlandchef von CCEP, erklärte in Interviews, dass die langfristige Beschaffungspolitik von Rohstoffen dafür sorgt, dass kurzfristige Preisbewegungen am Markt, etwa beim Zucker, kaum durchschlagen. „Wir kaufen Rohstoffe frühzeitig und langfristig ein. Das gibt uns Planungssicherheit, bedeutet aber auch, dass aktuelle Preisrückgänge nicht sofort zu spürbaren Entlastungen führen“, so Galvin.
Umfang der Preissteigerung
Die geplante Preiserhöhung betrifft sämtliche Marken im Portfolio von Coca-Cola Europacific Partners. Dazu gehören nicht nur Coca-Cola in allen Varianten, sondern auch Fanta, Sprite, Schweppes, Fuze Tea und Apollinaris. Betroffen sind außerdem alle Packungsgrößen – von Glasflaschen über PET bis hin zu Dosen.
Wie viel teurer es konkret wird, lässt sich derzeit nur schwer pauschal beantworten. Laut Brancheninformationen bewegen sich die geplanten Erhöhungen im Bereich von drei bis neun Prozent, abhängig von Produkt und Verpackung. Coca-Cola selbst spricht offiziell vom „niedrigen einstelligen Prozentbereich“.
Neue Packungsgrößen und Preisgestaltung
Ein zusätzlicher Aspekt, der in sozialen Netzwerken und Foren für Diskussionen sorgt, ist die Einführung neuer Packungsgrößen. Bereits im April wurde eine 0,85-Liter-Flasche in den Handel gebracht. Viele Nutzer äußern den Verdacht, dass es sich hierbei um eine Art „Shrinkflation“ handeln könnte: Die Menge wird reduziert, während der Preis pro Liter steigt. In Online-Communities wie r/de wird diese Strategie kontrovers diskutiert, da sie die Preiswahrnehmung der Verbraucher beeinflusst.
Die Rolle der Händler
Wichtig für Verbraucher ist die Frage, wer letztlich bestimmt, ob die Preise im Supermarkt wirklich steigen. Zwar setzt Coca-Cola die Einkaufspreise für den Handel fest, doch ob diese höheren Kosten an die Endkunden weitergegeben werden, entscheiden die Händler selbst. Das führt dazu, dass es deutliche Unterschiede zwischen Discountern, Supermärkten und Getränkemärkten geben kann.
Ein Beispiel zeigt sich bereits vor der angekündigten Erhöhung: In einigen Deal-Communities kursieren Angebote, bei denen Händler wie Penny Coca-Cola-Produkte noch einmal stark rabattiert anbieten. So gibt es 2-Liter-Flaschen Coke oder Fanta für Preise von rund 1,20 Euro. Solche Aktionen deuten darauf hin, dass Händler bewusst Vorräte abverkaufen oder Kunden mit attraktiven Angeboten binden wollen, bevor die neuen Preise greifen.
Fragen von Verbrauchern und Antworten
Wie viel Prozent will Coca-Cola die Preise in Deutschland im September 2025 erhöhen?
Geplant ist eine Anpassung im niedrigen einstelligen Prozentbereich, in der Praxis zwischen etwa drei und neun Prozent. Welche Produkte in welchem Umfang betroffen sind, hängt von Marke und Verpackung ab.
Welche Marken und Verpackungen sind betroffen?
Die Erhöhung gilt für das gesamte Sortiment, also für Coca-Cola, Fanta, Sprite, Schweppes, Fuze Tea und Apollinaris. Es gibt keine Ausnahmen bei Packungsgrößen oder Marken.
Ab wann gelten die neuen Preise?
Die Preisanpassung tritt ab September 2025 in Kraft. Verbraucher müssen sich daher schon im Herbst auf höhere Preise einstellen.
Wer entscheidet, ob Coca-Cola-Produkte im Supermarkt teurer werden?
Die endgültige Entscheidung liegt bei den Einzelhändlern. Sie können die Preiserhöhung ganz oder teilweise an die Kunden weitergeben – oder auch durch Rabatte und Aktionen abfedern.
Warum erhöht Coca-Cola die Preise, obwohl Zucker günstiger geworden ist?
Der sinkende Zuckerpreis ist zwar ein Faktor, doch er reicht nicht aus, um den Kostendruck bei Energie und Personal auszugleichen. Zudem werden Rohstoffe langfristig eingekauft, sodass aktuelle Preisrückgänge nicht unmittelbar wirksam werden.
Marktumfeld und Konsumstimmung
Die Ankündigung der Preiserhöhung fällt in eine Zeit, in der das Konsumklima in Deutschland weiterhin angespannt ist. Das GfK-Konsumentenklima zeigt zwar eine leichte Verbesserung der Einkommensaussichten, unter anderem durch steigende Löhne und Renten. Gleichzeitig steigt aber auch die Bereitschaft zu sparen, die im Sommer 2025 ein Jahreshöchstniveau erreicht hat. Viele Haushalte bleiben vorsichtig und schränken ihre Konsumausgaben ein, wo es möglich ist.
Besonders relevant ist in diesem Zusammenhang der Bereich Lebensmittel und Getränke. Laut Studien geben Verbraucher trotz knapper Budgets in diesem Segment nicht weniger aus – aber nicht, weil mehr konsumiert wird, sondern weil die Preise steigen. Das führt zu einer Art erzwungener Mehrausgabe.
Sensibilität für Preisunterschiede
Umfragen zeigen, dass rund 75 Prozent der Verbraucher bereit wären, bei Preiserhöhungen auf günstigere Alternativen umzusteigen. Das betrifft sowohl Eigenmarken der Händler als auch andere Markenhersteller. Für Coca-Cola bedeutet das, dass Preiserhöhungen nicht automatisch höhere Umsätze bedeuten, sondern auch mit der Gefahr von Marktanteilsverlusten verbunden sind.
Diskussionen in den sozialen Medien
In sozialen Netzwerken wird die Ankündigung von Coca-Cola intensiv diskutiert. Viele Nutzer kritisieren die fortlaufenden Preiserhöhungen und werfen dem Konzern vor, trotz hoher Umsätze und globaler Stärke die Kosten übermäßig an die Verbraucher weiterzugeben. Besonders die Einführung neuer Packungsgrößen wie der 0,85-Liter-Flasche wird von Konsumenten als „Trick“ empfunden, um Preiserhöhungen zu kaschieren.
Andere Stimmen verweisen darauf, dass nahezu alle Getränke- und Lebensmittelhersteller mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind. Die steigenden Energiekosten und höheren Löhne machen Preisanpassungen in vielen Branchen unausweichlich. Coca-Cola ist also kein Einzelfall, sondern reiht sich in eine allgemeine Entwicklung ein.
Strategien der Händler und Hersteller
Die kommenden Monate dürften von einem spannenden Wechselspiel zwischen Herstellern und Händlern geprägt sein. Während Coca-Cola höhere Einkaufspreise durchsetzt, versuchen Händler über Sonderaktionen, Eigenmarken und Paketangebote Kunden zu halten. Schon jetzt ist zu beobachten, dass Discounter und Supermarktketten verstärkt ihre Eigenmarken im Getränkesegment bewerben, um preissensible Kunden abzufangen.
Beispielhafte Strategien im Überblick
- Aktionen vor Preiserhöhungen: Händler locken mit Tiefpreisen, um Lagerbestände abzubauen und Kundenbindung zu sichern.
- Einführung neuer Packungsgrößen: 0,85-Liter-Flaschen oder andere Formate verändern die Preisstruktur pro Liter.
- Verstärkte Eigenmarkenwerbung: Discounter betonen günstige Alternativen, um Konsumenten vom Wechsel zu überzeugen.
Auswirkungen auf die Verbraucher
Für die Konsumenten bedeutet die Ankündigung vor allem eins: Getränkeeinkäufe werden ab Herbst 2025 spürbar teurer. Je nach Händler und Region können die Preissteigerungen unterschiedlich stark ausfallen. Während manche Supermärkte die Erhöhungen vollständig weitergeben, könnten andere versuchen, sie durch Mischkalkulationen oder Sonderangebote teilweise abzufedern.
Dennoch bleibt unbestritten: Wer regelmäßig Coca-Cola, Fanta oder andere Markengetränke des Konzerns kauft, muss künftig mit höheren Ausgaben rechnen. Viele Verbraucher werden daher verstärkt Preise vergleichen und häufiger zu günstigeren Alternativen greifen.
Die geplante Preiserhöhung von Coca-Cola in Deutschland ist ein deutliches Signal dafür, dass die Kostensteigerungen in der Wirtschaft weiterhin bei den Endkunden ankommen. Zwar ist der offizielle Anstieg moderat im niedrigen einstelligen Prozentbereich angesiedelt, doch die Auswirkungen auf das Konsumverhalten könnten erheblich sein. Mit der steigenden Sparbereitschaft und dem wachsenden Preisdruck im Alltag stehen Verbraucher vor schwierigen Entscheidungen: Treue zu etablierten Marken oder Umstieg auf günstigere Alternativen. Wie sich die Lage im Herbst entwickeln wird, hängt am Ende nicht nur von Coca-Cola ab, sondern auch von den Strategien des Handels und dem Verhalten der Konsumenten selbst.