VfB Stuttgart beweist Moral im DFB-Pokal – Leistungssteigerung bleibt Pflicht

In Sport
August 27, 2025

Stuttgart – Der VfB Stuttgart hat im DFB-Pokal eine Achterbahnfahrt hingelegt, die Fans und Experten gleichermaßen bewegte. Gegen Eintracht Braunschweig setzte sich die Mannschaft nach einem spektakulären 4:4 in der Verlängerung erst im Elfmeterschießen durch. Die Schwaben zeigten dabei enorme Moral, offenbarte aber auch Schwächen, die in den kommenden Wochen dringend behoben werden müssen.

Dramatisches Pokalspiel mit Happy End

Der Auftakt in die neue DFB-Pokal-Saison war für den VfB Stuttgart alles andere als souverän. Gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig entwickelte sich ein Spiel, das in die Kategorie „Pokalkrimi“ fällt. Nach 90 Minuten stand es 3:3, in der Verlängerung erhöhte Braunschweig auf 4:3, ehe Nick Woltemade in der 89. Minute beziehungsweise kurz vor Abpfiff der Verlängerung erneut ausgleichen konnte. Erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung – zugunsten des VfB.

Hier stellte sich vor allem Torhüter Alexander Nübel in den Vordergrund. Er hielt gleich drei Elfmeter und wurde von Fans und Verein als „Man of the Match“ gefeiert. Lorenz Assignon verwandelte den entscheidenden Strafstoß und machte den Einzug in die nächste Runde perfekt.

Wie stark war der VfB Stuttgart im Elfmeterschießen gegen Braunschweig?

Die Antwort fällt eindeutig aus: Sehr stark und nervenstark. Drei gehaltene Elfmeter von Nübel und ein sicherer letzter Versuch von Assignon sprechen für sich. Trotzdem warnte Trainer Sebastian Hoeneß direkt nach der Partie, dass man sich „in der Art und Weise des Spiels erheblich steigern“ müsse. Der Sieg sei wichtig, aber kein Grund, die kritischen Aspekte zu übersehen.

Trainer Hoeneß: Lob und Mahnung zugleich

Sebastian Hoeneß fand nach Abpfiff klare Worte. Er lobte die Moral und den Kampfgeist seines Teams, kritisierte jedoch die vielen Fehler im Spielaufbau und in der Defensive. „Die Moral stimmt, aber wir dürfen uns auf solchen Auftritten nicht ausruhen“, betonte der Coach. Der DFB-Pokal hat in Stuttgart ohnehin einen besonderen Stellenwert, schließlich konnte der Verein in der Vorsaison den Titel gewinnen.

Warum war der DFB-Pokalsieg 2025 für Stuttgart besonders emotional?

Der Triumph 2025 war der erste große Titel seit der Meisterschaft 2007. Er war zudem ein Familienmoment, als Dieter Hoeneß seinen Sohn Sebastian nach dem Finale auf dem Rasen in Berlin umarmte. Für Spieler wie Maximilian Mittelstädt war das Finale in seiner Heimatstadt Berlin ein emotionales Highlight. Der erneute Pokalauftritt 2026/27 wird daher besonders kritisch verfolgt – die Erwartungen sind hoch.

Personalsorgen belasten den Kader

Zusätzlich zum schwierigen Spielverlauf drückten die Personalsorgen. Innenverteidiger Jeff Chabot fehlte mit Adduktorenproblemen, auch Ameen Al-Dakhil war angeschlagen. Dadurch mussten Finn Jeltsch und Ramon Hendriks ins Zentrum rücken, was die defensive Stabilität beeinträchtigte. Genau hier wird deutlich, dass der VfB dringend nachbessern muss.

Fans fordern Verstärkungen im Mittelfeld

In Foren wie Transfermarkt wird die Diskussion um einen neuen Kreativspieler im zentralen Mittelfeld laut. Viele Anhänger sind der Meinung, dass Serhou Guirassy und Deniz Undav zwar Torgefahr ausstrahlen, aber die Verbindung zwischen Abwehr und Angriff fehlt. Ein kreativer Kopf im Mittelfeld soll her, um Spiele gegen tief stehende Gegner leichter zu gestalten.

Taktische Analyse und Unsicherheiten

Die taktische Ausrichtung war gegen Braunschweig nicht immer klar erkennbar. Vor allem im Mittelfeld verlor der VfB die Kontrolle, sodass Braunschweig mehrfach zu schnellen Umschaltmomenten kam. Trotz der spielerischen Überlegenheit fehlte es an klaren Strukturen, die defensive Zuordnung wirkte mehrfach unsicher. Dies erklärt auch, warum ein Zweitligist den Bundesligisten über 120 Minuten so fordern konnte.

Emotionen prägen das Spiel

Der DFB-Pokal hat seine eigenen Gesetze – das wurde erneut sichtbar. Emotionale Höhen und Tiefen begleiteten die Begegnung. Spieler wie Maximilian Mittelstädt standen sinnbildlich für den emotionalen Drahtseilakt: Noch im letzten Pokaljahr kämpfte er nach dem Halbfinale mit Tränen, weil er die Endspielteilnahme in Berlin als Höhepunkt seiner Karriere empfand. Solche Momente erklären, warum der Pokal für Stuttgart nicht nur sportlich, sondern auch emotional wichtig bleibt.

Heimschwäche als Warnsignal

Parallel zur Pokalgeschichte kämpft Stuttgart in der Bundesliga mit einer Heimschwäche. Fünf Heimniederlagen in Serie sind ein Negativrekord in der Vereinsgeschichte. Damit steigt der Druck, in Pokalspielen noch überzeugender zu agieren. Für Hoeneß und sein Team ist der Pokal nicht nur ein Wettbewerb, sondern eine Möglichkeit, das Selbstvertrauen für die Liga zurückzugewinnen.

Wie viele DFB-Pokale hat der VfB Stuttgart insgesamt gewonnen?

Der VfB hat bislang vier DFB-Pokalsiege gefeiert: 1954, 1958, 1997 und 2025. Nach dem jüngsten Titel ist die Hoffnung groß, auch in der aktuellen Saison weit zu kommen. Allerdings wissen alle Beteiligten, dass es dafür eine deutliche Leistungssteigerung braucht.

Die Stimmen aus den sozialen Medien

Auf X (ehemals Twitter) wurde Torhüter Nübel zum Spieler des Abends gekürt. Fans lobten seine Ruhe und Nervenstärke. Im r/soccer-Match-Thread auf Reddit hingegen diskutierten User vor allem die schwankende Kontrolle im Mittelfeld und die Defensivprobleme. Dort wurde auch angemerkt, dass Braunschweig phasenweise die klareren Chancen hatte.

  • „Nübel war überragend, ohne ihn wären wir raus.“ – Fanreaktion auf X
  • „Ein wildes Pokalspiel, typisch VfB: Dramatik bis zur letzten Sekunde.“ – Kommentar im Reddit-Thread
  • „Wir brauchen dringend einen Kreativspieler, sonst wird es in engen Spielen schwer.“ – Stimme aus dem Transfermarkt-Forum

Ausblick: Die nächste Runde

Die Auslosung der zweiten DFB-Pokalrunde steht unmittelbar bevor. Am Sonntag wird im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund der Gegner des VfB Stuttgart gezogen. Gespielt wird Ende Oktober. Für den VfB bedeutet dies: Bis dahin muss die Formkurve nach oben zeigen, um nicht erneut ins Zittern zu geraten.

Wann findet die Auslosung der 2. DFB-Pokalrunde statt?

Die Ziehung erfolgt am kommenden Sonntag. Die Partien sind für den 28. und 29. Oktober terminiert. Erst dann werden Anstoßzeiten und TV-Übertragungen bekanntgegeben. Für Stuttgart bedeutet das: Noch knapp zwei Monate Zeit, um die Schwächen im Kader anzugehen.

Tabelle: Stärken und Schwächen des VfB im Pokalspiel

StärkenSchwächen
Nervenstärke im ElfmeterschießenInstabile Defensive
Kampfgeist und MoralFehlende Kreativität im Mittelfeld
Torhüter Nübel als RückhaltHeimschwäche in der Liga setzt Team unter Druck

Schlussbetrachtung

Der VfB Stuttgart hat im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Die Moral war beeindruckend, die Nervenstärke im Elfmeterschießen entscheidend. Doch die Defizite in der Defensive und im Mittelfeld sind unübersehbar. Trainer Hoeneß und die Fans wissen: Nur mit deutlicher Steigerung kann Stuttgart erneut eine lange Pokalreise antreten. Die Heimschwäche in der Bundesliga macht die Situation zusätzlich brisant, weshalb der Pokal eine doppelte Bedeutung erhält – sportlich und emotional. Für Spieler, Trainer und Fans bleibt das Ziel klar: Wieder Geschichte schreiben, aber diesmal ohne Umwege durch ein nervenaufreibendes Elfmeterschießen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.