
USA und China erzielen Durchbruch im Handelsstreit: 90-tägige Zollsenkungen vereinbart
Genf, 12. Mai 2025 – In einem bedeutenden Schritt zur Entspannung des langjährigen Handelskonflikts haben die Vereinigten Staaten und China eine vorübergehende Senkung der gegenseitigen Zölle vereinbart. Die Einigung wurde nach intensiven Gesprächen in Genf erzielt und sieht eine 90-tägige Reduzierung der Strafzölle vor.
Konkret senkt die US-Regierung die Zölle auf chinesische Importe von zuvor 145 % auf 30 %. Im Gegenzug reduziert China seine Zölle auf US-Waren von 125 % auf 10 %. Diese Maßnahme betrifft einen Großteil des bilateralen Handelsvolumens von rund 600 Milliarden US-Dollar, das durch die bisherigen Zölle nahezu zum Erliegen gekommen war.
US-Finanzminister Scott Bessent betonte, dass beide Seiten ein Interesse an einem ausgewogenen Handel hätten und keine wirtschaftliche Entkopplung anstrebten. Ein neu etablierter Verhandlungsmechanismus soll in den kommenden Wochen weitere Gespräche ermöglichen, um langfristige Lösungen zu erarbeiten.
Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Nachricht: Der DAX erreichte ein neues Rekordhoch von 23.911,98 Punkten, und auch asiatische Börsen verzeichneten deutliche Zugewinne. Analysten sehen in der Einigung ein wichtiges Signal für eine mögliche Stabilisierung der globalen Wirtschaft.
Auswirkungen auf den Aktienmarkt: Chancen und Risiken für Anleger
Die jüngste Einigung zwischen den USA und China zur vorübergehenden Senkung der Zölle hat weltweit für Erleichterung an den Finanzmärkten gesorgt. Nach Monaten der Unsicherheit und Volatilität, ausgelöst durch den eskalierenden Handelsstreit, bietet diese 90-tägige Pause eine Atempause für Investoren und Unternehmen.
Positive Marktreaktionen
Unmittelbar nach der Ankündigung verzeichneten die wichtigsten Aktienindizes deutliche Zugewinne. Der DAX stieg auf ein Rekordhoch von 23.911,98 Punkten. In den USA legten die Futures auf den S&P 500 um über 3 % zu, während der Nasdaq-Future sogar um 3,6 % anstieg. Auch asiatische Märkte reagierten positiv: Der Hang Seng Index in Hongkong kletterte um 1,3 %, der Nikkei 225 in Japan um 0,4 % und der Kospi in Südkorea um 0,9 %.
Diese Kursgewinne spiegeln die Hoffnung wider, dass die vorübergehende Zollsenkung den bilateralen Handel wiederbeleben und die globalen Lieferketten stabilisieren könnte. Unternehmen, die stark vom internationalen Handel abhängig sind, wie Logistikfirmen und exportorientierte Industriebetriebe, könnten besonders profitieren.
Branchen im Fokus
Einige Sektoren könnten besonders von der Entspannung im Handelskonflikt profitieren:
Technologie: Unternehmen wie Apple, die stark in China produzieren und auf den chinesischen Markt angewiesen sind, könnten durch die Zollsenkungen entlastet werden.
Einzelhandel: Firmen wie Best Buy und Wayfair, die viele Produkte aus China importieren, könnten von niedrigeren Importkosten profitieren, was sich positiv auf ihre Margen auswirken würde.Barron’s
Industrie: Hersteller von Maschinen und Anlagen, die sowohl in den USA als auch in China tätig sind, könnten durch die verbesserten Handelsbedingungen neue Aufträge gewinnen.
Vorsichtiger Optimismus
Trotz der positiven Marktreaktionen mahnen Experten zur Vorsicht. Die Einigung ist zunächst auf 90 Tage befristet, und es bleibt unklar, ob in diesem Zeitraum eine dauerhafte Lösung des Handelskonflikts erzielt werden kann. Analysten betonen, dass die strukturellen Differenzen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten weiterhin bestehen und eine langfristige Einigung schwierig sein könnte.
Zudem könnten politische Entwicklungen, wie die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen, die Verhandlungen beeinflussen. Investoren sollten daher die weiteren Gespräche genau verfolgen und ihre Anlagestrategien entsprechend anpassen.
Empfehlungen für Anleger
Diversifikation: Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten ist eine breite Streuung des Portfolios über verschiedene Sektoren und Regionen hinweg ratsam.
Qualitätsaktien: Investitionen in Unternehmen mit soliden Bilanzen und nachhaltigen Geschäftsmodellen könnten in volatilen Zeiten Stabilität bieten.
Rohstoffe und Währungen: Die Entwicklungen im Handelskonflikt könnten auch Auswirkungen auf Rohstoffpreise und Wechselkurse haben. Eine Beobachtung dieser Märkte kann zusätzliche Anhaltspunkte für Anlageentscheidungen liefern.
Insgesamt bietet die vorübergehende Zollsenkung eine Chance für eine Erholung der Märkte, doch bleibt die Situation fragil. Anleger sollten wachsam bleiben und ihre Strategien flexibel anpassen, um auf mögliche Veränderungen reagieren zu können.