
Ein Arbeitssieg mit offenem Ende
Mit großen Erwartungen war Borussia Dortmund zur Klub-WM in die USA gereist – nicht zuletzt, um die internationale Bühne zu nutzen und sich als ernstzunehmender Titelanwärter zu präsentieren. Der Auftakt gegen CF Monterrey verlief jedoch holpriger als erhofft. Zwar brachte Serhou Guirassy den BVB mit einem Doppelpack früh in Führung (14. und 24. Minute), doch das Spiel entwickelte sich in der zweiten Hälfte zum Kraftakt.
Besonders auffällig: Die Mannschaft ließ in der zweiten Halbzeit stark nach, wirkte müde, und konnte sich phasenweise nur noch auf die starken Paraden von Torhüter Gregor Kobel verlassen. Der Anschlusstreffer von Germán Berterame in der 48. Minute brachte Monterrey zurück ins Spiel und zwang Dortmund, tief zu verteidigen. Ein klarer Hinweis darauf, dass der BVB aktuell nicht über die volle Spielzeit hinweg dominieren kann.
Spielanalyse: Was lief gut, was nicht?
Erste Halbzeit: Tempo, Präzision und Effizienz
Die ersten 30 Minuten zeigten Dortmund von seiner besten Seite. Schnelles Kombinationsspiel, präzise Pässe in die Tiefe und eine starke Abstimmung zwischen Mittelfeld und Offensive. Karim Adeyemi stach besonders hervor: Mit zwei punktgenauen Vorlagen auf Guirassy legte er den Grundstein für den Sieg. Der BVB agierte druckvoll und hatte das Spielgeschehen im Griff.
Zweite Halbzeit: Fehlende Kontrolle und Konditionsprobleme
Nach der Pause änderte sich das Bild deutlich. Monterrey kam mit mehr Mut aus der Kabine, stellte sich kompakter auf und erhöhte den Druck. Dortmund dagegen verlor zunehmend die Kontrolle im Mittelfeld. Besonders ab der 70. Minute wirkten mehrere Spieler platt – ein Thema, das auch in den sozialen Medien für Diskussionen sorgte. Auf Reddit etwa schrieb ein Fan: „It looked like the legs were just gone.“
Dass Dortmund den Vorsprung dennoch verteidigen konnte, lag vor allem an Torwart Gregor Kobel, der mehrere brenzlige Situationen entschärfte und verdient als „Man of the Match“ gefeiert wurde.
Personalsituation: Wichtige Ausfälle und starke Einzelakteure
Guirassy und Adeyemi als Offensivmotor
Serhou Guirassy war mit seinen beiden Toren der spielentscheidende Akteur in der Offensive. Auch Karim Adeyemi bestätigte seine aufsteigende Form mit zwei Assists. Beide Spieler scheinen rechtzeitig zur entscheidenden Turnierphase in Form zu kommen – eine gute Nachricht vor dem Duell gegen Real Madrid.
Bellingham gesperrt – bitterer Ausfall
Jobe Bellingham wird im Viertelfinale gegen Real fehlen – eine Gelbsperre verhindert sein Mitwirken. Besonders tragisch: Damit platzt auch das erhoffte Bruderduell mit Real-Star Jude Bellingham. In Foren wurde das Duell als emotionaler Höhepunkt des Turniers gehandelt – „It would be one for the ages…“ war auf Reddit zu lesen.
Defensiv durchwachsen
In der Abwehr gab es einige Unsicherheiten. Niklas Süle und Waldemar Anton wurden in der Einzelkritik nur mit durchschnittlichen Leistungen bewertet. Für das Spiel gegen Madrid wird Coach Niko Kovač hier wohl Anpassungen vornehmen müssen.
Viertelfinale gegen Real Madrid: Eine Mammutaufgabe
Am Samstag trifft Borussia Dortmund auf Real Madrid – den Klub mit der wohl größten internationalen Strahlkraft. Während Real im Achtelfinale Juventus mit 1:0 besiegte und dabei stark rotierte, musste Dortmund bis zur letzten Minute gegen Monterrey kämpfen. Das Kräfteverhältnis scheint klar verteilt – doch Trainer Kovač spricht von einer „Bonus-Chance“ für sein Team.
Real Madrid: Stark, souverän und effizient
Real Madrid überzeugte bislang nicht nur durch individuelle Klasse, sondern auch durch taktische Flexibilität. Im bisherigen Turnierverlauf zeigte das Team von Xabi Alonso unterschiedliche Formationen – von 4‑5‑1 bis zum aggressiven 4‑2‑4-Pressing. Besonders gefährlich: Standardsituationen und schnelles Umschaltspiel.
Real gewann die letzten vier Aufeinandertreffen mit Dortmund und geht als klarer Favorit ins Spiel. Dennoch ist sich Madrid bewusst, dass Dortmund, wenn es zur Hochform aufläuft, jeder Mannschaft gefährlich werden kann.
Taktische Überlegungen für das Viertelfinale
Dortmunds Schlüssel zum Erfolg
- Frühe Führung: Wie gegen Monterrey könnte ein früher Treffer für Sicherheit sorgen.
- Kompaktes Mittelfeld: Ballbesitzphasen müssen besser kontrolliert werden, um Reals Druck standzuhalten.
- Konterabsicherung: Reals Umschaltspiel ist brandgefährlich – hier darf sich Dortmund keine Ballverluste im Zentrum erlauben.
- Bankqualität nutzen: Die nachlassende Kraft in der zweiten Hälfte muss durch frische Kräfte kompensiert werden.
Voraussichtliche Aufstellung ohne Bellingham
Position | Spieler |
---|---|
Tor | Kobel |
Abwehr | Ryerson – Hummels – Süle – Maatsen |
Mittelfeld | Can – Özcan – Reus |
Angriff | Adeyemi – Guirassy – Malen |
Finanzieller und emotionaler Kontext
Der Einzug ins Viertelfinale bringt dem BVB nicht nur sportliches Prestige, sondern auch finanzielle Vorteile. Über 13 Millionen US-Dollar Preisgeld wurden bereits verdient – ein starkes Argument für internationale Ambitionen.
Emotional wirkt der Turnierverlauf wie eine Achterbahnfahrt: Euphorie, Unsicherheit, Hoffnung. Der Weg ins Halbfinale wäre ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur internationalen Wiederbelebung der Marke Borussia Dortmund.
Stimmen aus den sozialen Medien
Auf Plattformen wie Reddit, Twitter und Instagram überschlagen sich die Reaktionen. Die Stimmung reicht von optimistisch bis besorgt:
„If Dortmund play like that next round they should just concede…“
„Wir brauchen mehr als Kobel – gegen Madrid hilft keine Einzelparade.“
Die Fanmeinung ist eindeutig: Der Sieg gegen Monterrey war ein Etappenerfolg – mehr aber auch nicht. Um gegen Real zu bestehen, braucht es eine kollektive Glanzleistung.
Dortmunds Klub-WM-Kampagne ist ein Spiegelbild der aktuellen Saison: große Ambitionen, zwischendurch Unsicherheit – und dann doch die Qualität, den nächsten Schritt zu gehen. Das Viertelfinale gegen Real Madrid wird zur ultimativen Standortbestimmung. Ob die Euphorie reicht, um gegen den Königsklub Europas zu bestehen, wird sich zeigen.
Doch eines ist sicher: Der BVB hat es in der eigenen Hand, sich auf der größten Bühne der Welt zu beweisen – vielleicht sogar mit dem Mut, Geschichte zu schreiben.