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DFB-Überraschung im Gespräch WM 2026: Holt Julian Nagelsmann Thomas Müller als Co-Trainer ins DFB-Team?

In Sport
Oktober 10, 2025

Frankfurt am Main. Ein Gedanke sorgt derzeit für reichlich Gesprächsstoff in der deutschen Fußballwelt: Könnte Thomas Müller bei der WM 2026 als Co-Trainer an der Seite von Bundestrainer Julian Nagelsmann stehen? Zwischen Medienberichten, Fanaussagen und Nagelsmanns eigenen Kommentaren zeichnet sich ein spannendes Bild ab – irgendwo zwischen Wunschdenken und realpolitischer Realität im modernen Fußballbetrieb.

Ein Gedanke, der Wellen schlägt

Es war ein Satz mit Wirkung: Julian Nagelsmann „lehnt sich aus dem Fenster“, wie es in mehreren Schlagzeilen hieß. Auf die Frage, ob Thomas Müller als Co-Trainer zur Weltmeisterschaft 2026 reisen könnte, antwortete der Bundestrainer mit überraschender Offenheit: „Er wäre auf jeden Fall ein Kandidat, der so ein Amt ausüben könnte.“ Diese Aussage reichte, um eine Debatte loszutreten, die inzwischen weit über sportliche Foren hinausreicht.

Der Gedanke ist nicht völlig abwegig: Müller gilt seit Jahren als Anführer auf dem Platz, als verlängerter Arm des Trainers und als Spieler mit herausragender Spielintelligenz. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt ein entscheidender Haken – Müllers Vertrag in Nordamerika.

Vertragliche Realität: Der MLS-Faktor

Thomas Müller spielt aktuell für die Vancouver Whitecaps in der Major League Soccer. Sein Vertrag dort läuft laut mehreren Berichten bis Winter 2026, also weit über den Zeitpunkt der Weltmeisterschaft hinaus. „Ich glaube, der Trainer ist nicht so begeistert, wenn der Thomas sagt: Ich komme erst zwei, drei Wochen später, weil ich noch Co-Trainer sein will“, scherzte Nagelsmann, machte damit aber zugleich deutlich, wie komplex die Situation tatsächlich wäre.

Selbst wenn der Bundestrainer die Idee charmant findet – organisatorisch wäre sie kaum umsetzbar. Das Trainingslager der Whitecaps beginnt im Juni 2026, exakt dann, wenn sich die deutsche Nationalmannschaft auf das Turnier in den USA, Kanada und Mexiko vorbereitet. Eine Doppelfunktion ist also praktisch ausgeschlossen.

Müller als Trainer – mehr als ein Gedankenspiel?

Viele Fans und Experten stellen sich derzeit dieselbe Frage: Könnte Thomas Müller bei der WM 2026 Co-Trainer der DFB-Nationalmannschaft sein? Nagelsmann selbst sieht in ihm ohne Zweifel ein Trainerpotenzial. In Interviews betonte er mehrfach, Müller habe „natürlich das Zeug zum Co-Trainer, vielleicht sogar zum Cheftrainer.“ Diese Einschätzung teilt auch Ex-Hoffenheim-Sportdirektor Ernst Tanner, der die Idee überhaupt erst in Umlauf brachte.

Doch der Bundestrainer dämpfte gleichzeitig die Erwartungen: „Ich lehne mich weit aus dem Fenster, dass er für diesen Sommer weder bei mir noch bei irgendeinem anderen Trainer ein Amt als Co-Trainer übernehmen wird.“ Damit ist klar: Für 2026 bleibt Müller auf der Bank der Whitecaps – aber langfristig könnten sich neue Wege eröffnen.

Ein Blick auf die Hintergründe

Warum ausgerechnet Müller?

Thomas Müller ist mehr als ein Spieler. Seine Persönlichkeit, sein Humor und seine taktische Cleverness machen ihn zum Gesicht des deutschen Fußballs. Er gilt als einer, der Stimmungen lesen, Teams führen und Spiele analysieren kann wie kaum ein anderer. Schon während seiner Bayern-Zeit sprachen Trainer wie Hansi Flick oder Pep Guardiola über seine „Trainereigenschaften“ – eine seltene Anerkennung für einen noch aktiven Profi.

Auch bei der Nationalmannschaft war Müller stets ein kommunikativer Knotenpunkt. Er verstand es, junge Spieler einzubinden, interne Hierarchien zu stabilisieren und auf dem Platz für Struktur zu sorgen. Insofern erscheint es logisch, dass Nagelsmann einen Typ wie ihn an seiner Seite nicht ausschließt – zumindest theoretisch.

Trainerkarriere in Sicht?

Eine weitere häufig gestellte Frage lautet: Hat Thomas Müller schon Trainererfahrung oder eine Ausbildung absolviert? Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass Müller eine offizielle Trainerlizenz besitzt. Dennoch gilt er als einer der spielintelligentesten Fußballer seiner Generation – jemand, der in taktischen Gesprächen und Videoanalysen eine führende Rolle übernimmt.

Insider aus Bayern berichten, dass der Klub ihn langfristig in einer Führungsrolle sieht. Laut FCB-nahen Foren plant der Verein, Müller nach seiner aktiven Karriere in eine Funktion auf dem Campus oder im Management einzubinden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Spieler seinen Übergang zum Trainer nahtlos gestaltet – Beispiele wie Xabi Alonso oder Miro Klose zeigen, dass dies durchaus realistisch ist.

Zwischen DFB und Vancouver: Der internationale Spagat

Die MLS als neue Herausforderung

Seit seinem Wechsel in die nordamerikanische MLS steht Müller für ein neues Kapitel seiner Karriere. Er betont immer wieder, dass er den Fußball in Kanada mitprägen und weiterentwickeln wolle. Laut eigenen Aussagen will er in Vancouver „etwas aufbauen, das bleibt“ – eine Mission, die kaum mit kurzfristigen DFB-Aufgaben vereinbar ist.

Die Frage „Wann beginnt das Trainingslager der Vancouver Whitecaps im Sommer 2026?“ wird damit zum entscheidenden Faktor: Laut kanadischen Medien fällt der Startschuss Ende Juni – genau dann, wenn die DFB-Auswahl in die heiße Phase der WM-Vorbereitung geht. Eine Überschneidung, die Müllers Mitwirken nahezu unmöglich macht.

Logistische Hürden und rechtliche Grenzen

Neben terminlichen Konflikten kämen auch rechtliche Probleme hinzu. Spieler in laufenden Verträgen dürfen keine parallelen Tätigkeiten für andere Organisationen übernehmen, wenn diese im Widerspruch zum Arbeitsverhältnis stehen. Der DFB müsste also eine Ausnahmegenehmigung oder Leihe beantragen – ein Szenario, das in der Geschichte des Verbandes noch nie vorkam.

Die Sicht des Trainers: Nagelsmann bleibt pragmatisch

Julian Nagelsmann betont in Interviews, dass er die Idee zwar „interessant, aber kaum praktikabel“ findet. Gleichzeitig lobt er Müllers Einfluss und Führungsstärke. „Er hat dieses gewisse Etwas, das man als Trainer braucht“, sagte der 37-Jährige. Doch auch er weiß: Realismus ist gefragt.

Auf einer Pressekonferenz erklärte Nagelsmann weiter: „Was jetzt nicht ist, kann natürlich noch werden.“ Dieser Satz deutet an, dass die Idee einer Zusammenarbeit vielleicht in Zukunft wieder aufleben könnte – nur eben nicht bei der WM 2026.

Externe Einschätzungen: Tanner und Expertenstimmen

Der Impuls kam von Ernst Tanner, heute in den USA als Sportdirektor tätig. Er nannte Müller „einen geborenen Trainer“, der sowohl fachlich als auch menschlich perfekt ins DFB-Team passen würde. Doch Tanner selbst räumte ein, dass die Realität des Profifußballs solche Kombinationen selten zulässt.

Auch internationale Medien sehen das so. Das US-Magazin „Bavarian Football Works“ fasste es treffend zusammen: „What isn’t there yet could still happen sometime in the future.“ Eine Aussage, die das Spannungsfeld zwischen Idee und Umsetzung treffend beschreibt.

Fans und Foren: Wie reagiert die Fußball-Community?

In sozialen Netzwerken wie Reddit oder Twitter wird das Thema leidenschaftlich diskutiert. Auf r/fcbayern schreiben Fans, Müller sei „mehr Führungskraft als Spieler“ und solle langfristig im Verein bleiben. Andere spekulieren, Bayern plane bereits eine Rolle im Trainerstab oder im Management. Diese Diskussionen zeigen, dass Müller längst als zukünftige Leitfigur gesehen wird – unabhängig davon, ob er als Co-Trainer beim DFB auftritt.

Ein User bringt es auf den Punkt: „Müller muss gar nicht Co-Trainer werden. Er ist schon jetzt das, was man einen spielenden Trainer nennt.“ Diese Wahrnehmung deckt sich mit der Meinung vieler Experten: Müller verkörpert jene Mischung aus Taktikverständnis, Kommunikation und Teamgeist, die moderne Trainerpersönlichkeiten auszeichnet.

Ein mögliches Zukunftsmodell

In den Foren wird zudem eine alternative Idee diskutiert: Müller könnte in Zukunft als „DFB-Botschafter für Nordamerika“ fungieren. In dieser Rolle könnte er zwischen MLS und DFB vermitteln, Kontakte knüpfen und den deutschen Fußball auf dem amerikanischen Markt stärken – ein Gedanke, den auch Nagelsmann nicht kategorisch ausschloss.

Was bleibt von der Idee?

Fest steht: Die Vorstellung, Thomas Müller bei der WM 2026 als Co-Trainer neben Julian Nagelsmann zu sehen, bleibt eine reizvolle Fantasie. Sie verdeutlicht aber auch, wie hoch der Respekt vor Müllers Persönlichkeit im deutschen Fußball ist. Seine Führungsqualitäten, seine Erfahrung und sein Gespür für Dynamiken im Team machen ihn zu einem natürlichen Kandidaten für zukünftige Traineraufgaben.

Ein Gedanke mit Zukunft

Auch wenn die WM 2026 dafür zu früh kommt, hat die Diskussion Symbolcharakter. Sie zeigt, dass die Generation um Müller, Kroos oder Neuer längst als potenzielle Trainer- und Führungselite wahrgenommen wird. Nagelsmanns offenes Lob könnte ein Vorgeschmack auf das sein, was kommt: eine neue Trainer-Generation, die aus der goldenen Generation hervorgeht.

Bis dahin aber bleibt Thomas Müller, was er immer war: ein Spieler mit außergewöhnlicher Strahlkraft, dessen Zukunft schon jetzt über das Spielfeld hinausweist. Und vielleicht – irgendwann – wird er tatsächlich einmal an der Seitenlinie stehen, nicht als Spieler, sondern als Trainer. Doch 2026 wird das wohl noch nicht der Fall sein.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.