
Hier sind drei häufig gestellte Fragen (PAA) zum Thema “”:
Berlin, 4. Mai 2025,19:36 Uhr – Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), frank Werneke, hat erneut vor einer schleichenden Aushöhlung des Acht-Stunden-Tages gewarnt. In aktuellen Diskussionen um flexiblere Arbeitszeitmodelle und die Einführung der Vier-Tage-Woche betonte Werneke die Notwendigkeit, bestehende Arbeitszeitregelungen zu schützen und die Gesundheit der Beschäftigten nicht zu gefährden.
Bereits im Januar 2020 äußerte Werneke Bedenken hinsichtlich der Verkürzung gesetzlicher Ruhezeiten und der zunehmenden Vermischung von Arbeits- und Privatleben durch Homeoffice-Regelungen. er kritisierte die bestrebungen der Arbeitgeberverbände, unter dem Stichwort “Experimentierräume” die Ruhezeiten zu verkürzen.”Heute gilt eine Ruhezeit von elf Stunden”, erklärte Werneke damals. “Wer um 8:00 Uhr im Büro zu arbeiten beginnt, kann nicht verpflichtet werden, um 22:00 Uhr zu Hause noch Mails zu schreiben.” Er betonte, dass die Einhaltung von Ruhezeiten ein wesentlicher Punkt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sei und warnte: “Mit Gesundheit macht man keine Experimente.”
In jüngster Zeit hat die Debatte um die Einführung der vier-Tage-Woche an fahrt aufgenommen. Während die IG Metall dieses Modell für die Stahlindustrie fordert, sieht Werneke es nicht als generelles Arbeitsmodell für die Dienstleistungsbranche. ”In der Stahlindustrie haben wir es mit einem 24-Stunden-Schichtmodell zu tun,das auf andere Branchen nicht ohne Weiteres übertragbar ist”,erklärte er. “Für die Dienstleistungsbranchen sehe ich die Vier-Tage-Woche nicht als generelles Arbeitsmodell.” Dennoch räumte er ein, dass die Arbeitszeitfrage mittelfristig auch in den Dienstleistungsbranchen an Bedeutung gewinnen werde.
Ein weiterer Aspekt, der die Arbeitswelt verändert, ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Werneke sieht darin keine unmittelbare Bedrohung, erkennt jedoch an, dass insbesondere Dienstleistungsberufe durch den Einsatz von KI stark verändert werden. “Es werden auch Tätigkeiten wegfallen, keine Frage”, sagte er. Gleichzeitig betonte er den bestehenden Arbeitskräftemangel und äußerte die Überzeugung, dass automatisierungsprozesse nicht zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen werden, wie es in den 1970er oder 1980er Jahren der fall war. Vielmehr prognostizierte er, dass der Einsatz von KI zu erheblichen produktivitätssprüngen führen werde, was die Frage aufwerfe, wer von dieser ”Digitalisierungsdividende” profitiere. “Wir sind als Gewerkschaft der Meinung, dass sich das auch in zusätzlicher freier Zeit für die Beschäftigten niederschlagen sollte”, so Werneke.
Die Diskussion um Arbeitszeitmodelle und den Schutz des Acht-Stunden-Tages bleibt somit ein zentrales Thema in der deutschen Arbeitswelt. Während Arbeitgeber Flexibilisierungen fordern, mahnt ver.di zur Vorsicht und betont die Bedeutung von Gesundheitsschutz und fairen Arbeitsbedingungen. Die kommenden Tarifverhandlungen werden zeigen, inwieweit ein Ausgleich zwischen den Interessen der Arbeitgeber und den Bedürfnissen der Beschäftigten gefunden werden kann.