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Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Ein Leuchtturm der Erinnerungskultur

In Aktuelles
Mai 18, 2025

Haus der Geschichte Baden-Württemberg: Ein Leuchtturm der Erinnerungskultur

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg (HdGBW) in Stuttgart zählt zu den bedeutendsten Museen Deutschlands, wenn es um die Vermittlung politischer und gesellschaftlicher Geschichte geht. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2002 hat es sich zu einem zentralen Ort entwickelt, an dem Geschichte lebendig und greifbar wird.

Ein Blick in die Vergangenheit: Die Dauerausstellung

Die Dauerausstellung „Landesgeschichte(n)“ bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte des deutschen Südwestens vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Mit über 1.500 Originalobjekten, zahlreichen Fotografien, Filmen und interaktiven Stationen wird die Entwicklung von Baden-Württemberg eindrucksvoll dargestellt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wie sich die Chancen der Bevölkerung auf politische und gesellschaftliche Teilhabe im Laufe der Zeit verändert haben. Baden-Württemberg.de

Aktuelle Ausstellungen und Projekte

Das HdGBW bleibt stets am Puls der Zeit. Aktuell läuft die Sonderausstellung „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“, die sich mit Themen rund um Wasser, Gemeinschaft und gesellschaftlichen Zusammenhalt beschäftigt.

Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung „Attentat. Stauffenberg“ in der Stauffenberg-Erinnerungsstätte. Sie beleuchtet das Leben und Wirken von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. Multimedial und neu inszeniert, bietet sie einen tiefen Einblick in die Geschichte des Widerstands gegen das NS-Regime. Museums-PASS-Musées

Bildungsarbeit und gesellschaftliches Engagement

Das HdGBW engagiert sich intensiv in der Bildungsarbeit. Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Anti-Anti 2.0“, das sich der Antisemitismusprävention widmet. Es umfasst eine partizipativ erarbeitete Ausstellungsreihe, Fortbildungs- und Beratungsangebote sowie eine informative Website. Ziel ist es, den Dialog zu fördern und gesellschaftliche Polarisierungen zu überwinden.

Kooperationen und Erinnerungsorte

Das HdGBW betreibt mehrere Erinnerungsorte in Baden-Württemberg, darunter das „Hotel Silber“ in Stuttgart, das während der NS-Zeit als Gestapo-Zentrale diente. In Zusammenarbeit mit der Polizei Baden-Württemberg wurde hier ein Ort des Gedenkens und der kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte geschaffen. Diese Kooperation besteht seit 2014 und hat zahlreiche Bildungsformate hervorgebracht.

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Aufarbeitung und Vermittlung der Landesgeschichte. Mit seinen vielfältigen Ausstellungen, Bildungsprojekten und Erinnerungsorten schafft es Räume für Reflexion, Dialog und Lernen. Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich mit der Geschichte und Gegenwart Baden-Württembergs auseinandersetzen möchten.

Beispiel Veranstaltungen

1. Internationaler Museumstag

Besucherinnen und Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit freiem Eintritt, einem Flohmarkt und speziellen Führungen. Besonders hervorzuheben ist die Tandemführung „Endgegner Umkleide“ um 14:30 Uhr, die in Zusammenarbeit mit der Initiative Mission TRANS durchgeführt wird. Diese Führung bietet einen inklusiven Blick auf die Ausstellung und fördert den Dialog über Geschlechtervielfalt.

2. Sonderausstellung „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“

Die Sonderausstellung „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“ Sie thematisiert die Bedeutung von Wasser als Lebensraum, Ressource und Ort der Begegnung. Begleitend zur Ausstellung finden verschiedene Veranstaltungen statt. Zudem wird am selben Tag die Performance „Wasser nass! Wortkunst zum Ohrenspülen, Abduschen und Davonkraulen“ präsentiert, die poetische Texte rund ums Baden und Schwimmen bietet.

3. Diskussionen und Gespräche

Erinnerungsort Hotel Silber eine Podiumsdiskussion zum Thema „Gerechtigkeit im Wandel: Wege und Herausforderungen der Transitional Justice“ statt. Experten diskutieren über den Umgang mit vergangenem Unrecht und die Bedeutung von Gerechtigkeit in Transformationsprozessen.

Mehrwert für die ganze Gesellschaft

Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg (HdGBW) bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das weit über traditionelle Museumsangebote hinausgeht. Durch interaktive Formate, thematische Ausstellungen und partizipative Projekte wird Geschichte lebendig vermittelt und ein aktiver gesellschaftlicher Diskurs angeregt.


Vielfalt der Veranstaltungsformate

Das HdGBW organisiert regelmäßig:

  • Führungen: Sowohl klassische als auch themenspezifische Rundgänge, wie die Tandemführung „Endgegner Umkleide“ in Zusammenarbeit mit Mission TRANS, bieten unterschiedliche Perspektiven auf die Ausstellungen.

  • Diskussionen und Gespräche: Podiumsdiskussionen, etwa zum Thema „Gerechtigkeit im Wandel: Wege und Herausforderungen der Transitional Justice“, fördern den Austausch über aktuelle gesellschaftliche Fragen.

  • Künstlerische Interventionen: Veranstaltungen wie „Ein ‘Gastarbeiter’ in Stuttgart – Stuttgart und Arbeitsmigrant*innen“ verbinden Kunst mit gesellschaftlichen Themen und regen zur Reflexion an.

  • Aktionen und Performances: Im Rahmen von Events wie der Langen Nacht der Museen werden kreative Formate wie Tanzperformances und literarische Beiträge präsentiert.


Gesellschaftlicher Mehrwert

Die Veranstaltungen des HdGBW tragen wesentlich zur gesellschaftlichen Bildung und zum kulturellen Austausch bei:

  • Förderung des historischen Bewusstseins: Durch die Auseinandersetzung mit der Landesgeschichte wird das Verständnis für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen vertieft.

  • Stärkung der Demokratie: Diskussionen und Bildungsangebote sensibilisieren für demokratische Werte und fördern die politische Teilhabe.

  • Inklusion und Diversität: Veranstaltungen, die unterschiedliche Perspektiven einbeziehen, tragen zur gesellschaftlichen Integration und zum Abbau von Vorurteilen bei.

  • Kulturelle Teilhabe: Durch ein vielfältiges und zugängliches Programm wird ein breites Publikum angesprochen und zur aktiven Teilnahme ermutigt.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.