
München. Gute Nachrichten für Autofahrer: Im August sind die Preise für Super E10 auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen. Laut ADAC mussten Verbraucher so günstig wie seit Monaten nicht mehr tanken. Während E10 auf Jahrestief notierte, blieb Diesel zwar günstiger als in vielen Vormonaten, erreichte jedoch nicht das Jahrestief. Die Entwicklung am Ölmarkt und der starke Euro spielten dabei eine entscheidende Rolle.
E10 auf Jahrestief: August bringt günstigste Tankpreise des Jahres
Nach Angaben des ADAC sank der bundesweite Durchschnittspreis für Super E10 im August 2025 auf 1,661 Euro pro Liter. Im Vergleich zum Juli bedeutet dies ein Rückgang von 1,3 Cent. Damit wurde der August zum bislang günstigsten Tankmonat des Jahres. Besonders auffällig: Am 19. August lag der Preis für E10 mit 1,650 Euro pro Liter am niedrigsten, während er am 1. August mit 1,680 Euro seinen Höchstwert erreichte.
Diesel günstiger, aber nicht am Jahrestief
Auch Diesel wurde im August günstiger, mit einem Monatsdurchschnitt von 1,580 Euro pro Liter – ein Minus von 3,7 Cent gegenüber Juli. Dennoch blieb der Preis über dem Jahrestief, das bereits im Mai erreicht worden war. Am günstigsten war Diesel am 19. August mit 1,559 Euro pro Liter. Auffällig bleibt der Preisabstand zwischen Benzin und Diesel: Mit rund acht Cent pro Liter ist er aus Sicht des ADAC zu gering. Steuerlich bedingt wäre ein Abstand von etwa 20 Cent angemessen.
„Diesel ist nach wie vor im Verhältnis zu teuer“, betonte der ADAC in seiner Auswertung.
Wochentrends zeigen erneuten Anstieg
Während der Monatsdurchschnitt für Autofahrer erfreulich niedrig ausfiel, zeigten die letzten Augustwochen einen leichten Aufwärtstrend. Super E10 kletterte in der Vorwoche um 0,8 Cent auf 1,658 Euro, Diesel verteuerte sich um 1,3 Cent auf 1,572 Euro. Damit deutet sich an, dass der absolute Tiefpunkt möglicherweise überschritten ist.
Gründe für den Preisrückgang
Der Hauptgrund für das Jahrestief bei E10 liegt im schwachen Ölpreis. Die Sorte Brent notierte im gesamten August unter 70 US-Dollar je Barrel und bewegte sich zeitweise um die Marke von 68 Dollar. Analysten begründen dieses Niveau mit einem weltweiten Überangebot und einer gleichzeitig verhaltenen Nachfrage. Hinzu kommt der relativ starke Euro, der die Preise für importiertes Rohöl in Deutschland zusätzlich dämpfte.
Tägliche Preisschwankungen im Überblick
Datum | E10 (€/l) | Diesel (€/l) |
---|---|---|
01. August | 1,680 | – |
19. August | 1,650 | 1,559 |
Monatsdurchschnitt | 1,661 | 1,580 |
Ausblick für Autofahrer
Die aktuellen Entwicklungen sind für viele Autofahrer ein Lichtblick. Dennoch warnt der ADAC davor, zu früh Entwarnung zu geben: Die leichte Verteuerung in den letzten Wochen könnte auf eine Trendwende hindeuten. Sollte der Ölpreis wieder anziehen oder der Euro schwächer werden, könnten die Spritpreise schnell steigen. Der Verband empfiehlt daher, die täglichen Preisschwankungen zu nutzen und bewusst zu tanken, wenn die Preise am niedrigsten sind – in der Regel abends.
Fazit: Günstige Phase mit ungewisser Dauer
Der August brachte für Autofahrer in Deutschland das Jahrestief bei E10 und insgesamt spürbare Entlastungen an der Zapfsäule. Der Rückgang der Preise basiert vor allem auf einem schwachen Ölpreis und einem günstigen Wechselkurs. Doch erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Talsohle möglicherweise erreicht ist. Für Autofahrer bleibt deshalb Wachsamkeit gefragt: Wer flexibel tankt und die Schwankungen im Blick behält, kann auch weiterhin von niedrigeren Preisen profitieren – wie lange diese Phase jedoch anhält, bleibt ungewiss.