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Fähre im Urlaubsparadies Bali gesunken – Aktuell Mehre Tote und viele vermisste

In Aktuelles
Juli 04, 2025
Bali

Vor der Küste Balis ereignete sich in der Nacht des 2. Juli 2025 ein schweres Fährunglück, bei dem die Fähre „KMP Tunu Pratama Jaya“ in stürmischer See kenterte. Die Zahl der Überlebenden ist begrenzt, während Rettungskräfte weiterhin nach Vermissten suchen.

Unfallhergang: Fähre kentert kurz nach Auslaufen

Die „KMP Tunu Pratama Jaya“ sank nur etwa 30 Minuten nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ketapang an der Ostküste Javas. Das Ziel der Fähre war der Hafen Gilimanuk auf Bali, eine übliche Route für den Personen- und Fahrzeugtransport zwischen den beiden Inseln. Kurz nach der Abfahrt geriet das Schiff in schweres Wetter mit Wellengang von bis zu zwei Metern. Noch in der Nacht kenterte die Fähre in der Bali-Meerenge und sank.

Nach Zeugenaussagen kam es möglicherweise zu einem Leck im Maschinenraum, das einen Ausfall der Motoren verursachte. Die Funkverbindung zum Schiff brach ab, was die Koordination der Rettungsmaßnahmen erschwerte. Die Kombination aus technischen Defekten und den widrigen Wetterbedingungen führte offenbar schnell zum Untergang.

Beteiligte Personen und Ladung an Bord

An Bord der Fähre befanden sich insgesamt 65 Menschen, darunter 53 Passagiere sowie 12 Besatzungsmitglieder. Neben den Personen wurden 22 Fahrzeuge transportiert, darunter 14 Lastkraftwagen, was die Instabilität des Schiffes in der rauen See möglicherweise zusätzlich verstärkte.

KategorieAnzahl
Passagiere53
Besatzungsmitglieder12
Fahrzeuge22
davon Lastwagen14
Gesamtzahl Personen65

Rettungseinsatz und Überlebende

Die Rettungsaktion gestaltete sich aufgrund der Dunkelheit und des starken Wellengangs als äußerst schwierig. Mindestens neun Boote, darunter Schlepper und Schlauchboote, beteiligten sich an der Suche nach Überlebenden. Die rauen Bedingungen mit starken Strömungen und Wind erschwerten die Bergung massiv.

Am Ende konnten 29 Überlebende gerettet werden. Viele von ihnen waren bewusstlos oder schwer unterkühlt, nachdem sie teils stundenlang in der stürmischen See getrieben hatten. Einige Überlebende berichteten von dramatischen Momenten, in denen sie sich gemeinsam auf Treibgut oder geteilte Rettungswesten stützten, um nicht zu ertrinken.

„Wir teilten uns eine einzige Rettungsweste zu viert und hielten uns an einem Stück Treibholz fest, während wir hofften, dass Hilfe kommt“, erzählte ein Überlebender in einem Interview.

Auf der Landseite versammelten sich besorgte Angehörige und warteten verzweifelt auf Nachrichten über das Schicksal ihrer Liebsten. Die emotionale Belastung war enorm, viele suchten stundenlang am Hafen von Ketapang nach Informationen.

Opferzahl und Vermisste

Bislang wurden vier Tote geborgen. Die Zahl der Vermissten schwankt je nach Quelle zwischen 30 und 43 Personen, was eine noch laufende und dringende Suchaktion notwendig macht. Die genauen Zahlen können sich noch ändern, da Rettungsteams weiterhin im Einsatz sind.

Zusammenfassung der Opferzahlen

  • Geborgene Tote: 4
  • Überlebende: 29
  • Vermisste: Zwischen 30 und 43

Mögliche Ursachen des Unglücks

Die genauen Ursachen des Unglücks werden noch untersucht, doch erste Erkenntnisse deuten auf eine Kombination aus technischen Problemen und schlechten Wetterbedingungen hin. Zeugen berichteten von einem Leck im Maschinenraum sowie einem Ausfall der Motoren. Zusätzlich verursachte der Wellengang von bis zu zwei Metern erhebliche Schwierigkeiten, die das Schiff ins Wanken brachten.

Die Behörden Indonesiens heben das schlechte Wetter mit hohem Wellengang als maßgeblichen Faktor hervor. In der Vergangenheit gab es in Indonesien immer wieder ähnliche Unglücke, bei denen insbesondere Sicherheitsmängel und technische Defizite eine Rolle spielten.

Der Hintergrund: Fähren in Indonesien und Sicherheitsfragen

Indonesien ist mit über 17.000 Inseln das weltweit größte Inselarchipel. Fähren sind daher ein unverzichtbares Verkehrsmittel, sowohl für Menschen als auch für den Transport von Fahrzeugen und Waren. Gleichzeitig ist die Sicherheitslage im Fährverkehr oft kritisch:

  • Wartung und technische Überprüfungen werden teils unzureichend durchgeführt.
  • Überladung und mangelhafte Ladungssicherung sind häufige Probleme.
  • Wettervorhersagen und Kommunikation sind in einigen Regionen noch lückenhaft.

Dies führte in der Vergangenheit zu schweren Katastrophen, wie dem Untergang der „MV Sinar Bangun“ im Jahr 2018, bei dem mehr als 160 Menschen ums Leben kamen oder vermisst wurden.

Die indonesische Regierung hat zwar mehrfach Sicherheitsverbesserungen angekündigt, doch die Umsetzung bleibt herausfordernd. Präsident Prabowo Subianto ordnete nach dem Unglück umgehend eine Notfallreaktion an und versprach verstärkte Kontrollen und Unterstützung der Rettungskräfte.

Soziale Medien und menschliche Schicksale

Die Verbreitung von Informationen über das Unglück erfolgte auch stark über soziale Medien. Dort teilten Augenzeugen und Angehörige ihre Sorgen, Hilfegesuche und Dankesbekundungen für Rettungskräfte. Einige Überlebende erzählten in Videos und Interviews von ihrem Kampf ums Überleben, der vielfach durch das Teilen von wenigen Rettungswesten und das Festhalten an Treibgut geprägt war.

Auch die emotionale Belastung der Familienangehörigen wurde deutlich sichtbar. Am Hafen von Ketapang versammelten sich viele Menschen, die stundenlang auf Neuigkeiten warteten und sich gegenseitig unterstützten. Solche Einblicke zeigen die menschliche Dimension hinter der Katastrophe und verdeutlichen, wie schnell aus einer Routinefahrt eine lebensbedrohliche Situation werden kann.

Fazit und Ausblick

Das Unglück der „KMP Tunu Pratama Jaya“ vor Bali ist ein tragisches Beispiel für die Risiken, die mit dem Fährverkehr in Indonesien verbunden sind. Die Kombination aus widrigen Wetterbedingungen, möglichen technischen Defekten und bestehenden Sicherheitsproblemen führte zu einer Katastrophe mit mehreren Toten und zahlreichen Vermissten.

Während Rettungskräfte weiterhin mit Hochdruck nach Vermissten suchen, steht die indonesische Regierung unter Druck, die Sicherheitsstandards im Fährverkehr nachhaltig zu verbessern, um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.

Für Reisende und Transportdienstleister bleibt die Mahnung, Sicherheitsvorschriften streng zu befolgen und auch bei schlechten Wetterbedingungen besonders vorsichtig zu sein. Nur so kann das Vertrauen in das wichtige Verkehrsmittel Fähre langfristig erhalten bleiben.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.