Rewe in Berlin-Lichtenberg: Mitarbeiter schlägt Kundin ins Gesicht

In Regionales
August 21, 2025

Berlin-Lichtenberg – Ein Vorfall in einer Rewe-Filiale sorgt bundesweit für Aufsehen: Ein Mitarbeiter soll eine Kundin vor den Augen zweier Kinder ins Gesicht geschlagen haben. Videos und Schilderungen in sozialen Netzwerken verbreiteten sich rasant, die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung. Der Rewe-Konzern hat inzwischen reagiert und den Mitarbeiter freigestellt – Gewalt, so das Unternehmen, werde in keiner Form toleriert.

Der Vorfall im Supermarkt

Am Montag, den 18. August 2025, kam es in einer Rewe-Filiale in Berlin-Lichtenberg zu einer Eskalation, die viele Beobachter fassungslos zurücklässt. Zeugenaussagen zufolge begann der Streit, nachdem zwei Kinder Waren in die Hand genommen und nicht korrekt zurückgelegt hatten. Der Mitarbeiter reagierte ungewöhnlich aggressiv, soll die Mutter der Kinder angeschrien und ihr Hausverbot erteilt haben. Noch bevor die Familie den Markt verlassen konnte, packte er die Frau am Haar, begleitete sie in Richtung Ausgang – und schlug schließlich der Schwester der Mutter eine heftige Ohrfeige ins Gesicht.

Die betroffene Frau stürzte, klagte unmittelbar über Hörprobleme und wurde vor Ort von Rettungskräften behandelt. Auch die Polizei wurde alarmiert und bestätigte später den Einsatz. Gegen den Mitarbeiter liegt nun eine Anzeige wegen Körperverletzung vor. Besonders brisant: Der Vorfall geschah direkt vor den Augen der beiden Kinder im Alter von drei und zehn Jahren, was die öffentliche Empörung zusätzlich anheizte.

Das TikTok-Video als Auslöser der Debatte

Öffentlich bekannt wurde der Fall durch die TikTokerin @jenijaachim, die in sozialen Medien unter dem Namen „Jiji“ auftritt. Sie schilderte den Vorfall in einem Video, das inzwischen zehntausendfach geklickt und kommentiert wurde. Darin wird die Szene beschrieben als „richtig fette Schelle“ – eine Formulierung, die später von mehreren Medien in Schlagzeilen aufgegriffen wurde.

Die Wucht des Vorfalls zeigte sich auch darin, dass laut Augenzeugen kein weiteres Marktpersonal eingriff, um die Situation zu deeskalieren. Stattdessen hätten andere Mitarbeiter den Kollegen offenbar noch unterstützt. Dieser Umstand wirft Fragen nach internen Abläufen und Schulungen auf.

Frage: Was zeigt das TikTok-Video zum Rewe-Vorfall?

Im Video selbst sind keine klaren Schläge erkennbar, jedoch die Nachwirkungen: die Erstversorgung der verletzten Kundin im Markt, die Erzählung der Beteiligten sowie die Anwesenheit von Polizei und Sanitätern. Der Clip dient somit als Ausgangspunkt für die breite Berichterstattung, auch wenn er nur Teile des Geschehens dokumentiert.

Reaktion des Unternehmens

Der Rewe-Konzern reagierte schnell auf die öffentliche Kritik. Eine Sprecherin erklärte: „Wir tolerieren keinerlei Form von Gewalt oder Diskriminierung. Der Mitarbeiter ist nicht mehr bei uns beschäftigt.“ Damit hat Rewe ein deutliches Signal gesetzt, dass ein solches Verhalten unvereinbar mit den Grundsätzen des Unternehmens ist.

Frage: Was sagt Rewe zur Ohrfeige eines Mitarbeiters?

Rewe betonte, den Vorfall sehr ernst zu nehmen und sofort arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet zu haben. Auch in den Sozialen Medien wiederholte der Konzern, man distanziere sich ausdrücklich von Gewalt und sei um Aufklärung bemüht.

Polizeiliche Ermittlungen und rechtliche Folgen

Die Berliner Polizei bestätigte, dass eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen wurde. Die Ermittlungen laufen, wobei insbesondere geprüft wird, ob Zeugenaussagen und Videoaufnahmen als Beweismittel herangezogen werden können. Die betroffene Frau wurde ambulant behandelt, längerfristige gesundheitliche Schäden sind bislang nicht bekannt.

Frage: Wurde Polizei gerufen nach dem Vorfall im Rewe?

Ja, die Polizei rückte unmittelbar nach dem Vorfall aus. Neben der medizinischen Versorgung stand die Sicherung von Beweismaterial im Vordergrund. Zeugenaussagen und Social-Media-Clips spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Soziale Medien und öffentliche Debatte

Innerhalb weniger Stunden nach Veröffentlichung des Videos trendete das Thema auf TikTok, Facebook und X. Nutzer kommentierten die Vorgänge mit scharfer Kritik an Rewe, einige äußerten auch Unverständnis darüber, dass andere Mitarbeiter nicht eingegriffen hätten. Besonders das Bild einer Kundin, die nach der Ohrfeige auf dem Boden sitzt und von Rettungskräften versorgt wird, sorgte für emotionale Reaktionen.

Frage: Wie reagieren andere Kunden oder Marktpersonal auf so eine Situation?

In diesem Fall berichteten Zeugen, dass andere Angestellte den aggressiven Kollegen nicht stoppten. Viele Nutzer in Foren und Kommentaren äußerten darüber Unverständnis und erinnerten an die gesetzliche Pflicht zur Hilfeleistung in Deutschland. Auch der sogenannte „Bystander-Effekt“ wurde diskutiert – also die psychologische Hemmung, in brenzligen Situationen aktiv einzugreifen, wenn viele Zuschauer anwesend sind.

Gewalt im Handel: Ein wachsendes Problem

Der Vorfall ist kein isoliertes Ereignis, sondern reiht sich in eine zunehmende Zahl von Meldungen über Gewalt im Einzelhandel ein. Laut Studien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) berichten Beschäftigte im Handel seit Jahren von steigenden Fällen verbaler und körperlicher Aggressionen. Oft reichen bereits kleine Konflikte – etwa beim Anfassen von Waren oder bei Rückgaberegeln –, um in Eskalationen zu münden.

Besonders gefährdet sind Mitarbeitende an der „Frontlinie“: Kassiererinnen, Marktleiter oder Sicherheitskräfte. Während die meisten Übergriffe verbal bleiben, wächst die Sorge vor körperlichen Attacken. In globalen Umfragen, etwa durch die National Retail Federation, gaben mehr als 80 Prozent der Händler an, dass Aggressionen im Zusammenhang mit Ladendiebstählen zugenommen haben.

Maßnahmen zur Prävention

Experten empfehlen seit Jahren gezielte Deeskalationsschulungen für Beschäftigte im Einzelhandel. Die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) bietet bereits Trainings an, die den Umgang mit aggressiven Kunden thematisieren. Dabei geht es um klare Kommunikation, Distanzwahrung und das Hinzuziehen von Kolleginnen und Kollegen. Ebenso wichtig sei die Nachsorge, etwa psychologische Unterstützung nach erlebter Gewalt – ein Aspekt, der in vielen Märkten bislang kaum etabliert ist.

Frage: Warum ohrfeigt Rewe-Mitarbeiter Kundin?

Die konkrete Eskalation im Lichtenberger Markt begann laut Schilderungen mit einem vergleichsweise banalen Anlass: Kindern, die Produkte anfassten und nicht korrekt zurücklegten. Statt die Situation ruhig zu klären, reagierte der Mitarbeiter überzogen aggressiv – eine Reaktion, die nun arbeitsrechtliche und strafrechtliche Folgen für ihn hat.

Einordnung durch Community-Perspektiven

In Foren wie Reddit oder in Berliner Community-Gruppen wird häufig über Konflikte in Supermärkten diskutiert. Manche schildern, sie würden in Filialen regelmäßig angemeckert, andere berichten von langen Warteschlangen oder strengen Kontrollen durch Marktpersonal. Diese anekdotischen Erfahrungen zeigen, dass das Verhältnis zwischen Kundschaft und Personal im Handel oft angespannt ist – auch wenn es nur selten zu derart drastischen Eskalationen kommt.

Frage: Ist so etwas häufiger bei Rewe-Märkten passiert?

Direkt vergleichbare Fälle, in denen Mitarbeiter Kundinnen oder Kunden körperlich attackierten, sind in der Vergangenheit nicht dokumentiert. Es gibt jedoch immer wieder kleinere Auseinandersetzungen, etwa nach Hausverboten oder bei Verdacht auf Ladendiebstahl. Der aktuelle Fall bleibt außergewöhnlich und sticht deshalb so deutlich hervor.

Der besondere Kontext in Lichtenberg

Die Debatte erhält zusätzliche Brisanz, weil es in Berlin-Lichtenberg bereits in der Vergangenheit zu tragischen Vorfällen in Supermärkten kam. 2016 wurde ein Mann in einem Edeka-Markt nach einer Auseinandersetzung so schwer verletzt, dass er starb. In Erinnerung daran wurde 2025 der Bahnhofsvorplatz nach dem Opfer Eugeniu Botnari benannt. Auch wenn der aktuelle Fall bei Rewe nichts mit diesem Ereignis zu tun hat, sensibilisiert die Historie die Öffentlichkeit für Gewalt im Einzelhandel in diesem Bezirk.

Die offene Frage der Verantwortung

Ein wichtiger Aspekt für die weitere juristische Aufarbeitung ist die Frage, wer als Arbeitgeber im konkreten Fall haftet. In Lichtenberg gibt es sowohl direkt von der Rewe Markt GmbH betriebene Filialen als auch von selbstständigen Kaufleuten geführte Märkte. Zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, in welcher Filiale sich die Eskalation ereignete. Dies könnte jedoch Einfluss auf die zivilrechtliche Bewertung haben.

Frage: Gab es vorher Hinweise auf Konflikte im Supermarkt?

Laut einem Facebook-Post aus dem Umfeld der Familie soll der Mitarbeiter bereits zuvor aggressiv aufgetreten sein, die Mutter an den Haaren gepackt und Hausverbot ausgesprochen haben. Diese Schilderung ergänzt das Bild eines überharten Vorgehens, das schließlich in der Ohrfeige gipfelte.

Öffentliche Wahrnehmung und Imagefragen

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen für Handelsketten, die in Zeiten sozialer Medien kaum noch interne Vorfälle unter Kontrolle halten können. Innerhalb von Stunden verbreiten sich Videos und Augenzeugenberichte über Plattformen wie TikTok oder Facebook. Unternehmen stehen unter hohem Druck, schnell und eindeutig zu reagieren – was Rewe in diesem Fall auch tat.

Dennoch bleibt die Debatte, wie Supermärkte ihre Mitarbeitenden besser schulen und ihre Kundschaft vor Übergriffen schützen können. In einer Branche mit hoher Kundenfrequenz und häufigem Stresspotenzial ist Prävention eine zentrale Aufgabe, die zunehmend in den Fokus rückt.

Was am ende bleibt …

Der Vorfall in Berlin-Lichtenberg zeigt auf erschreckende Weise, wie schnell eine alltägliche Situation im Supermarkt eskalieren kann. Ein einzelner Mitarbeiter, der überfordert oder falsch reagiert, kann nicht nur Menschen verletzen, sondern auch dem Ansehen eines ganzen Unternehmens schaden. Die rasche Reaktion von Rewe zeigt, dass der Konzern Verantwortung übernimmt – doch die größere Frage bleibt: Wie lassen sich derartige Eskalationen künftig verhindern? Deeskalationstrainings, klare Strukturen und eine Kultur der Gewaltfreiheit sind dafür ebenso wichtig wie die Bereitschaft aller Beteiligten, in Konflikten besonnen zu handeln. Für die Betroffenen wird der Schlag aus Lichtenberg noch lange nachwirken – und für die Branche sollte er Mahnung und Auftrag zugleich sein.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.