
Sportvorstand Stefan Kretzschmar und Meistertrainer Jaron Siewert wurden mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern entbunden. Die Entscheidung traf den Handball-Bundesligisten ebenso wie die Öffentlichkeit völlig überraschend. Während die Mannschaft sportlich auf Erfolgskurs ist, offenbaren sich hinter den Kulissen Machtkämpfe und strategische Differenzen.
Ein abruptes Ende für eine prägende Figur
Stefan Kretzschmar, eine Ikone des deutschen Handballs, hatte ursprünglich seinen Vertrag
bis Sommer 2026 erfüllt wissen wollen. Noch wenige Tage zuvor erklärte er auf Instagram,
den Verein nach Saisonende verlassen zu wollen, um den medialen Druck von den Füchsen zu nehmen
und die Konzentration auf sportliche Ziele zu lenken. Doch die Ereignisse überschlugen sich:
Nur 48 Stunden nach seiner Ankündigung kam es zur sofortigen Trennung.
Geschäftsführer Bob Hanning sprach von einem „persönlichen Gespräch“, in dem sich beide Seiten
auf den sofortigen Schritt einigten. Damit verliert der Hauptstadtklub nicht nur einen erfahrenen
Sportvorstand, sondern auch einen der bekanntesten Gesichter des deutschen Handballs.
Der Machtkampf hinter den Kulissen
Insider und Medienberichte legen nahe, dass es seit Monaten Spannungen zwischen Kretzschmar
und Hanning gab. Unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung führten dazu,
dass die beiden Alphatiere zunehmend öffentlich gegeneinander agierten.
Der Tagesspiegel sprach von einem „Machtkampf zur Unzeit“.
Fans diskutieren in Foren von einem „medialen Schlagabtausch“, der dem Verein
geschadet habe.
Ein Nutzer kommentierte in einem Handball-Forum:
„Ich gehe von einem Abschied von Kretzschmar aus und setze auf einen Verbleib von Siewert.“
Diese Einschätzung sollte sich nur teilweise bestätigen, denn auch für Trainer Jaron Siewert
änderte sich alles schneller als gedacht.
Auch Trainer Siewert muss gehen
Parallel zum Abschied von Kretzschmar entließen die Füchse auch Meistertrainer Jaron Siewert.
Der 31-Jährige, der das Team 2023 zur ersten deutschen Meisterschaft geführt hatte, zeigte sich
überrascht, als er erfuhr, dass die Vereinsführung einen radikalen Schnitt vollzieht.
„Wir waren überrascht, aber jetzt müssen wir es akzeptieren“, erklärte er nach einem
Bundesliga-Spiel gegen Göppingen.
Ursprünglich sollte Siewert, trotz offener Vertragsfragen, das Projekt in Berlin fortsetzen.
Dass er gemeinsam mit Kretzschmar den Hut nehmen musste, kam für viele Beobachter einem
„Handball-Beben“ gleich.
Nicolej Krickau übernimmt in Personalunion
Der dänische Trainer Nicolej Krickau, zuletzt bei der SG Flensburg-Handewitt tätig, wird nun
sowohl als Sportvorstand als auch als Cheftrainer fungieren. Sein Vertrag läuft bis 2028.
Damit setzen die Füchse auf eine radikale Neuausrichtung: Die Führungsposten werden in einer
Person gebündelt, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Schon am kommenden Wochenende
soll Krickau beim Spitzenspiel gegen den SC Magdeburg auf der Bank sitzen.
Sportlicher Erfolg trotz Unruhe
Kurios wirkt die Trennung vor allem, weil die Mannschaft sportlich glänzt.
Zuletzt siegte das Team mit 32:26 gegen Frisch Auf Göppingen und baute damit seine
Siegesserie auf 17 Spiele in Folge aus. Die Spieler zeigten sich unbeeindruckt von den
Turbulenzen in der Führungsetage.
Dennoch stellt sich die Frage, wie lange die sportliche Stabilität anhält.
Denn hinter den Kulissen herrscht Unsicherheit, nicht zuletzt wegen offener
Vertragsfragen von Leistungsträgern wie Torhüter Dejan Milosavljev.
Fragen, die Fans und Beobachter bewegen
Warum verlässt Stefan Kretzschmar die Füchse Berlin?
Die offiziellen Begründungen sprechen von einer einvernehmlichen Trennung und
Kretzschmars Wunsch, den medialen Druck zu reduzieren. Doch Beobachter sehen
vor allem den eskalierten Machtkampf mit Bob Hanning als Hauptursache.
Hinzu kam, dass sich Kretzschmar öffentlich positionierte, anstatt auf
interne Entscheidungen zu warten.
Steht Jaron Siewert auch vor dem Aus bei den Füchsen Berlin?
Ja, wie die Entscheidung zeigte, musste Siewert ebenso gehen. Zwar erklärte er
noch Tage zuvor, für ihn ändere sich nichts, doch die Vereinsführung entschied sich
für einen kompletten Umbruch. Damit bestätigten sich die Befürchtungen vieler Fans.
Wer könnte Nachfolger von Kretzschmar oder Siewert werden?
Mit Nicolej Krickau steht der Nachfolger bereits fest. Er übernimmt gleich beide
Posten. Diese Personalie gilt als mutiger Schritt, zumal Krickau mit seiner
Erfahrung im internationalen Handball einen neuen Impuls setzen soll.
Was sagen Fans oder Medien zur Kretzschmar-Entscheidung?
Die Reaktionen sind gespalten: Manche sehen den Schritt als überfällige Entscheidung,
andere befürchten nachhaltige Unruhe. Medien sprechen von einem „Beben“ und
einem „Machtkampf“, der dem Verein in einer sportlich so erfolgreichen Phase
unnötig geschadet habe.
Spekulationen um Kretzschmars Zukunft
Nach seinem Aus bei den Füchsen wird spekuliert, wohin es Kretzschmar zieht.
Der SC DHfK Leipzig signalisierte öffentlich, dass man ihn dort „herzlich willkommen“
heißen würde. Auch eine Funktion beim Deutschen Handball-Bund (DHB) wird nicht ausgeschlossen.
Auf Social Media entfachte eine Diskussion darüber, ob Kretzschmar sich selbst
ins Abseits manövriert habe, indem er seine Entscheidung öffentlich machte.
Auf der Plattform X hieß es: „Kretzschmar won’t wait for Hanning – will leave
Füchse Berlin in 2026!“
Die Bedeutung für die Bundesliga
Mit der sofortigen Trennung verliert die Handball-Bundesliga eine ihrer
schillerndsten Persönlichkeiten. Kretzschmar, früher selbst ein Weltklasse-Linksaußen,
hatte dem Berliner Verein seit 2019 seinen Stempel aufgedrückt. Unter seiner Ägide
entwickelte sich das Team zu einem nationalen und internationalen Topklub.
Dass er nun mitten in der Saison gehen musste, zeigt, wie unversöhnlich die
Gräben zwischen den Verantwortlichen geworden waren. Für die Bundesliga bedeutet dies
ein mediales Spektakel, aber auch eine Unsicherheit darüber, wie stabil der Erfolg
der Füchse ohne ihn bleibt.
Fans im Zwiespalt
In Foren wie der „Handballecke“ diskutieren Fans intensiv über die Vorgänge.
Während einige Hanning für die Eskalation verantwortlich machen, verweisen andere
auf Kretzschmars impulsive Art.
Ein wiederkehrendes Thema ist die Sorge, dass die Füchse trotz ihrer aktuellen
Erfolge ins Chaos abrutschen könnten. „Es ist schade, dass so etwas in einer Phase
passiert, in der wir endlich um Titel mitspielen“, schrieb ein Fan.
Der Blick nach vorn
Für die Spieler gilt es nun, die Entscheidungen der Vereinsführung anzunehmen
und auf dem Spielfeld weiter Leistung zu bringen. Mit Nicolej Krickau an der Spitze
stehen die Füchse vor einem Neuanfang, der sowohl Hoffnung als auch Unsicherheit bringt.
Ob sich die riskante Personalstrategie auszahlt, wird die Saison zeigen.
Die unmittelbare Herausforderung ist das Duell mit dem SC Magdeburg – ein Spiel,
das zeigen könnte, ob der Verein trotz der Turbulenzen weiter auf Titelkurs bleibt.
Schlussgedanken
Die Trennung von Stefan Kretzschmar und Jaron Siewert markiert einen Wendepunkt in der
Geschichte der Füchse Berlin. Was als Versuch begann, den medialen Druck zu reduzieren,
endete in einer Entlassung mit sofortiger Wirkung. Während sportlich alles auf Erfolg hindeutet,
hinterlassen die Ereignisse viele offene Fragen: über Machtkämpfe, über die Rolle von Bob Hanning,
über Kretzschmars Zukunft und über die Stabilität des Vereins.
Klar ist: Die Bundesliga verliert nicht nur eine prägende Figur, sondern erlebt einen Umbruch,
der die kommenden Monate dominieren wird. Für Fans, Spieler und Verantwortliche bleibt es eine
Gratwanderung zwischen Aufbruch und Risiko – und für den deutschen Handball eine Geschichte,
die noch lange nachhallen dürfte.