Historische Pleite: DFB-Elf kassiert erste Auswärtsniederlage in einer WM-Qualifikation

In Sport
September 05, 2025

Ein Ergebnis, das in die Fußballgeschichte eingeht: Die deutsche Nationalmannschaft hat in der WM-Qualifikation gegen die Slowakei ihre erste Auswärtsniederlage überhaupt kassiert. Nach 52 ungeschlagenen Partien auf fremdem Boden endete die Serie abrupt mit einem ernüchternden 0:2. Dieses Resultat sorgt für Diskussionen über Spieler, Trainer und die zukünftige Ausrichtung der DFB-Elf.

Ein historisches Ergebnis mit Signalwirkung

Seit Beginn der WM-Qualifikationen hatte Deutschland noch nie ein Auswärtsspiel verloren. Mit einer beeindruckenden Bilanz von 52 Spielen ohne Niederlage auf fremdem Platz galt die DFB-Elf als nahezu unantastbar. In Bratislava endete diese Ära jedoch. Die Tore von David Hancko kurz vor der Pause und David Strelec Mitte der zweiten Halbzeit besiegelten die erste historische Pleite dieser Art.

Besonders bemerkenswert ist der statistische Kontext: In insgesamt 104 WM-Qualifikationsspielen zuvor hatte Deutschland lediglich drei Niederlagen hinnehmen müssen – und diese ausschließlich in Heimspielen. Dass es nun auswärts zum ersten Mal passierte, macht die Dimension dieser Niederlage deutlich.

Spielverlauf: Von Hoffnung zu Ernüchterung

Die deutsche Mannschaft begann engagiert, doch schon früh zeigten sich Schwächen im Aufbauspiel. Trotz Ballbesitz und optischer Dominanz fehlte es an zwingenden Torchancen. Die Slowaken hingegen agierten konsequent, nutzten die Fehler der Deutschen und setzten Nadelstiche im Umschaltspiel. Der Treffer von Hancko nach einem Abwehrfehler kurz vor der Pause brachte Deutschland endgültig aus dem Konzept. Strelecs Tor zum 2:0 in der 55. Minute war die Vorentscheidung.

Das Bemühen der DFB-Elf, zurück ins Spiel zu finden, blieb weitgehend harmlos. Weder taktische Umstellungen noch personelle Wechsel brachten den gewünschten Effekt. Am Ende stand ein 0:2, das in seiner Klarheit und Bedeutung als ein Weckruf verstanden werden muss.

Kritik an Spielern und Trainerteam

Die Medien und Experten gingen nach Abpfiff hart mit der Mannschaft ins Gericht. Mehrere Spieler erhielten in den Einzelkritiken katastrophale Noten, darunter Antonio Rüdiger, Nnamdi Collins, Jonathan Tah und Leon Goretzka. Auch Offensivkräfte wie Serge Gnabry und Florian Wirtz blieben blass. Selbst gestandene Leistungsträger wie Joshua Kimmich konnten keine Impulse setzen.

Ein großes Thema war die instabile Defensive, die zwischen Dreier- und Viererkette wechselte. Diese taktische Unsicherheit führte zu Abstimmungsproblemen, die die Slowaken konsequent nutzten. Bundestrainer Julian Nagelsmann geriet dadurch stark in die Kritik: Seine Experimente mit der Aufstellung und sein Umgang mit jungen Spielern wie Collins wurden infrage gestellt.

Stimmen nach der Partie

Nagelsmanns ernüchternde Analyse

Bundestrainer Julian Nagelsmann machte nach dem Spiel keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Er sprach von „mangelnder emotionaler Intensität“ und betonte, dass es nicht allein um taktische Systeme gehe, sondern um Leidenschaft und Einsatz. „Wir müssen Spieler finden, die alles geben. Talent allein reicht nicht“, stellte er klar. Diese Worte lassen erahnen, dass Veränderungen im Kader bevorstehen könnten.

Kimmich kritisiert Einstellung

Joshua Kimmich äußerte sich ebenfalls kritisch. Laut ihm gehe es weniger um die Formation als um die Einstellung: „Es fehlte an Mut, an Haltung, an dem Willen, füreinander zu kämpfen.“ Damit machte er deutlich, dass innerhalb des Teams grundlegende Probleme bestehen, die nicht mit taktischen Anpassungen zu lösen sind.

Expertenstimmen: Schweinsteiger fordert Konsequenzen

Der frühere Nationalspieler Bastian Schweinsteiger fand noch deutlichere Worte. Er bezeichnete den Auftritt als „richtig schlecht“ und bemängelte Körpersprache, Passspiel und Einsatzbereitschaft. Besonders bitter sei, dass Spieler wie Goretzka und Gnabry noch immer gesetzt seien, obwohl sie seit Jahren keine überzeugenden Leistungen mehr zeigten. Schweinsteiger warnte sogar davor, dass die Teilnahme an der WM 2026 in Gefahr geraten könnte, wenn sich nichts ändere.

Die Rolle der Fans und soziale Medien

In den sozialen Netzwerken war die Stimmung nach der Niederlage eindeutig. Viele Fans äußerten scharfe Kritik an der Aufstellung und der Tatsache, dass vermeintlich „alte Bekannte“ wie Goretzka oder Gnabry weiterhin regelmäßig im Kader stehen. Ein oft zitierter Kommentar lautete: „Fast 2026 und Goretzka und Gnabry sind immer noch Starter? Was machen wir eigentlich seit 2022?“ Diese Stimmen verdeutlichen die Kluft zwischen den Erwartungen der Anhänger und den Entscheidungen des Trainerteams.

Auch die historische Dimension wurde von Fans hervorgehoben: Noch nie zuvor hatte Deutschland in einem Auswärtsspiel der WM-Qualifikation verloren. Dieser Umstand wurde vielfach als „Ende einer Ära“ kommentiert.

Warum hat Deutschland erstmals auswärts in der WM-Qualifikation verloren?

Die Antwort ergibt sich aus mehreren Faktoren: fehlende Stabilität in der Defensive, mangelnde Leidenschaft und Durchschlagskraft sowie individuelle Fehler, die die Slowakei eiskalt nutzte. Hinzu kam eine taktische Verunsicherung durch Systemwechsel, die für Chaos auf dem Platz sorgte. Zusammengenommen ergab dies ein Bild einer Mannschaft, die zwar nominell stärker war, aber mental und spielerisch unterlegen wirkte.

Individuelle Lichtblicke trotz Niederlage

Trotz der Pleite gab es einzelne Spieler, die sich positiv hervortaten. Maximilian Mittelstädt wurde für seine defensive Stabilität gelobt, Oliver Baumann hielt zu Beginn mehrere gefährliche Chancen, und Joshua Kimmich überzeugte zumindest mit seiner Passsicherheit. Diese individuellen Ansätze reichen jedoch nicht, um das Gesamtbild der Niederlage zu überdecken.

Welche Konsequenzen ergeben sich für Deutschland?

Die Niederlage wirft Fragen über die Qualifikation zur WM 2026 auf. Zwar ist es noch früh im Prozess, doch der Druck auf die Mannschaft wächst. Ein dritter Pflichtspielverlust in Serie zeigt, dass die Probleme tiefgreifend sind. Der Weg zur Weltmeisterschaft könnte steiniger werden, wenn die DFB-Elf nicht bald überzeugende Leistungen abliefert.

  • Trainerteam unter Zugzwang: Nagelsmann muss beweisen, dass er die Mannschaft aufrichten kann.
  • Kaderfragen: Sollten verdiente Spieler weichen, um Platz für hungrige Talente zu schaffen?
  • Öffentliche Erwartung: Nach der Heim-EM hatte man Aufbruchstimmung erhofft, doch stattdessen folgt Ernüchterung.

Wer waren die Torschützen der Slowakei?

David Hancko eröffnete den Torreigen in der 42. Minute, während David Strelec mit dem 2:0 in der 55. Minute den Schlusspunkt setzte. Beide Treffer entstanden nach deutschen Fehlern im Defensivverbund und verdeutlichten die Verunsicherung innerhalb der DFB-Elf.

Internationale Reaktionen

Auch international sorgte die Niederlage für Schlagzeilen. In England und Spanien wurde der historische Charakter betont, während slowakische Medien den Sieg als „historischen Tag“ für ihr Land feierten. Für die Slowakei war es ein Signal, dass sie im Kampf um die WM-Tickets ernst genommen werden muss.

Hat Deutschland noch Chancen auf die WM 2026?

Trotz der Niederlage sind die Chancen intakt. Die Qualifikation bietet genügend Spiele, um verlorene Punkte aufzuholen. Doch der Druck ist nun deutlich gestiegen. Sollte es weitere Rückschläge geben, könnte die Situation kritisch werden. Deshalb sind sowohl sportliche als auch emotionale Verbesserungen dringend notwendig.

Zitate, die hängen bleiben

„Wir müssen Spieler finden, die alles geben. Talent allein reicht nicht.“ – Julian Nagelsmann

„Es fehlte an Mut, an Haltung, an dem Willen, füreinander zu kämpfen.“ – Joshua Kimmich

„Das war richtig schlecht. So wird es schwer, die WM überhaupt zu erreichen.“ – Bastian Schweinsteiger

Ein Blick nach vorn

Die Niederlage in Bratislava ist ein historischer Einschnitt für die deutsche Nationalmannschaft. Sie zeigt, dass alte Gewissheiten nicht mehr gelten und dass die DFB-Elf sich grundlegend hinterfragen muss. Mit Blick auf die kommenden Qualifikationsspiele steht fest: Es braucht nicht nur taktische Veränderungen, sondern vor allem einen mentalen und emotionalen Wandel. Ob Nagelsmann und sein Team diesen Kraftakt schaffen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

Für die Fans bleibt die Hoffnung, dass dieses 0:2 ein Wendepunkt wird. Ein Signal, das der Mannschaft vor Augen führt, dass nur mit Leidenschaft, Kampfgeist und klarer Struktur der Weg zur WM 2026 erfolgreich gemeistert werden kann. Andernfalls droht ein sportliches Szenario, das vor einigen Jahren undenkbar erschien: eine deutsche Nationalmannschaft, die um ihre Teilnahme an einer Weltmeisterschaft bangen muss.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.