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Tragödie auf Almhütte: Baum stürzt um und erschlägt junge Frau in Hängematte ChatGPT fragen

In Aktuelles
Juli 27, 2025

Berchtesgaden – Es sollte eine unvergessliche Nacht werden: Zwei junge Schwestern verbringen die Nacht nach einer ausgelassenen Feier in Hängematten unter freiem Himmel. Doch was romantisch begann, endet in einem dramatischen Rettungseinsatz, der das Risiko scheinbar harmloser Naturübernachtungen tragisch verdeutlicht.

Ein idyllischer Ort wird zur Unfallstelle

In der Nacht auf Sonntag, den 27. Juli 2025, kam es auf der Scharitzkehlalm bei Berchtesgaden zu einem tragischen Unfall. Zwei Schwestern im Alter von 22 und 24 Jahren hatten nach einer Gesellen-Abschiedsfeier der Schnitzschule Berchtesgaden beschlossen, unter freiem Himmel zu übernachten. Ihre Hängematten befestigten sie an zwei Bäumen – eine Entscheidung mit fatalen Folgen.

Gegen 4:45 Uhr in der Früh stürzte einer der Bäume, eine morsche Esche, unter der Last der befestigten Hängematte ein. Die 24-Jährige wurde von dem umstürzenden Baum unter sich begraben und schwer verletzt. Ihre jüngere Schwester kam mit dem Schrecken davon.

Wenn Natur zur Gefahr wird: Was genau passierte?

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war die Esche, an der die Hängematte befestigt war, nicht mehr standfest. Der Baum war offenbar bereits von Fäulnis betroffen und hatte kein stabiles Wurzelsystem mehr. Diese Faktoren führten dazu, dass der Baum der Belastung durch das Körpergewicht der jungen Frau nicht standhielt und in den frühen Morgenstunden umstürzte.

Die junge Frau wurde durch den Baum am Rücken und Bein schwer verletzt. Rettungskräfte von Feuerwehr, Bergwacht und Rettungsdienst eilten zum Unfallort und konnten die Verletzte befreien. Sie wurde mit einem Hubschrauber in das Landeskrankenhaus Salzburg gebracht. Eine akute Lebensgefahr konnte zwar abgewendet werden, doch das Ereignis wirft drängende Fragen zur Sicherheit beim sogenannten “Hängematten-Camping” auf.

Wie sicher ist es, eine Hängematte an einem Baum aufzuhängen?

Grundsätzlich gilt: Das Aufhängen einer Hängematte an einem Baum kann sicher sein – wenn bestimmte Regeln beachtet werden. Der Baum muss gesund sein, keine sichtbaren Risse, Totholz oder Anzeichen von Fäulnis aufweisen. Auch die Verankerung im Boden ist entscheidend. Ein gesunder Baum sollte einen Stammdurchmesser von mindestens 20 Zentimetern aufweisen, um das Gewicht einer Person sicher zu tragen.

Doch genau diese Grundvoraussetzungen werden in der Praxis oft ignoriert oder falsch eingeschätzt. Besonders bei nächtlichen Unternehmungen oder unter Einfluss von Alkohol – wie es bei einer Feier nicht ungewöhnlich ist – fehlt oft die kritische Einschätzung. “Es sah stabil aus” reicht eben nicht als Sicherheitsmaßnahme.

Baum ist nicht gleich Baum: Welche Arten sind geeignet?

Geeignet für das Aufhängen von Hängematten sind robuste Laubbäume mit festem Wurzelwerk wie Buche, Eiche oder Esche – vorausgesetzt, sie befinden sich in gesundem Zustand. Besonders ältere Bäume oder solche, die in feuchten Böden stehen, neigen zur Fäulnis. Auch Eschen, die an sich stabil sein können, sind anfällig für Pilzbefall, was sie gefährlich macht.

Waldexperten empfehlen außerdem, den Baum vor der Nutzung auf äußere Schäden, Totholz in der Krone oder ungewöhnliche Neigung zu überprüfen. Das Problem: Solche Untersuchungen erfordern Erfahrung – oder zumindest Aufmerksamkeit und Achtsamkeit.

Häufige Fehler beim Hängematten-Camping

Die Kombination aus Abenteuerlust, Improvisation und Unwissenheit führt immer wieder zu gefährlichen Situationen beim Hängematten-Camping. Besonders häufige Fehler sind:

  • Verwendung von morschen oder beschädigten Bäumen
  • Zu hohe Aufhängung der Hängematte
  • Verwendung von dünnen Schnüren oder nicht geeigneten Seilen
  • Fehlende Sicherung gegen Abrutschen oder Reißen

Wie hoch darf eine Hängematte maximal aufgehängt werden?

Als Faustregel gilt: Der Abstand vom Boden zur Hängematte sollte halb so hoch sein wie der Abstand zwischen den Befestigungspunkten. Je höher man hängt, desto größer ist die Fallhöhe – und desto schwerer die möglichen Verletzungen. Bei improvisierten Aufbauten kommt es nicht selten vor, dass Personen aus über einem Meter Höhe stürzen, was im schlimmsten Fall zu Rücken- oder Kopfverletzungen führt.

Welche Sicherheitsausrüstung empfiehlt sich?

Statt einfacher Seile sollten Baumgurte verwendet werden – breite, flache Bänder, die den Druck gleichmäßig verteilen und die Rinde nicht beschädigen. Beliebt sind Modelle mit Kevlarkern oder spezielle Hängematten-Sets mit geprüften Karabinern und Band-Schlingen. Diese Ausrüstungen sind nicht nur sicherer, sondern auch baumschonender und einfacher zu montieren.

In Outdoor-Foren werden auch selbstgebaute Konstruktionen diskutiert: etwa Stative aus Alustäben oder mobile Aufhängesysteme. Diese Alternativen kommen ohne Baumkontakt aus und bieten somit maximale Sicherheit – besonders in Gebieten mit unsicherem Baumbestand.

Welche Unfallrisiken gibt es beim Hängematten-Camping mit Bäumen?

Die häufigsten Gefahren bestehen im Versagen des Aufhängesystems, dem Umstürzen von Bäumen, abbrechenden Ästen oder dem Abrutschen der Befestigung. Die potenziellen Folgen reichen von leichten Prellungen über Frakturen bis hin zu tödlichen Verletzungen. Es gibt dokumentierte Fälle von Querschnittslähmung nach Hängematten-Unfällen.

Ein Forumsteilnehmer schreibt: „Ich habe nie gedacht, dass ein gesunder Baum einfach brechen kann. Jetzt prüfe ich jeden Baum doppelt – und schlafe manchmal lieber auf dem Boden.“

Verharmlosung durch soziale Medien?

Plattformen wie TikTok zeigen immer wieder Videos von „lustigen“ Hängematten-Unfällen. Auch wenn solche Clips eher zur Unterhaltung gedacht sind, vermitteln sie ein falsches Bild. Die potenzielle Gefahr wird bagatellisiert – besonders von jungen Nutzern. Die Folge: Hängematten werden oft leichtsinnig verwendet, ohne dass das Sicherheitsrisiko ernsthaft eingeschätzt wird.

Warum unterschätzen Menschen die Gefahr?

Psychologen sprechen in solchen Fällen vom sogenannten „Vertrautheitseffekt“. Wer sich regelmäßig in der Natur aufhält oder schon mehrfach ohne Zwischenfall in einer Hängematte geschlafen hat, gewöhnt sich an die Situation und schätzt das Risiko mit der Zeit geringer ein. Bei Feierlichkeiten, Gruppendruck oder Müdigkeit sinkt zudem die Bereitschaft, Risiken objektiv zu bewerten.

So minimieren Sie Risiken – praktische Tipps

EmpfehlungBegründung
Nur gesunde, dicke Bäume verwendenStabile Verankerung im Boden und keine Fäulnisrisiken
Baumgurt statt SeilSchont den Baum und ist tragfähiger
Niedrige HängemattenhöheReduziert Verletzungsrisiko bei Sturz
Baum auf Totholz und Neigung prüfenVermeidet Überraschungen durch Astbruch oder Umsturz
Nie bei Sturm oder Nässe draußen schlafenWeiche Böden führen schneller zum Umkippen von Bäumen

Ein Drama, das wachrütteln sollte

Der tragische Vorfall auf der Scharitzkehlalm ist mehr als nur ein Einzelfall – er ist ein warnendes Beispiel dafür, wie schnell Abenteuerlust in Lebensgefahr umschlagen kann. Der Unfall hätte tödlich enden können. Nur durch das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte wurde Schlimmeres verhindert.

Camping in der Natur ist ein wunderschönes Erlebnis – aber eines, das Respekt, Achtsamkeit und Vorbereitung erfordert. Die sichere Nutzung von Hängematten gehört genauso dazu wie das Einschätzen von Wetter, Gelände und Umwelt. Wer das vergisst, riskiert nicht nur seine eigene Gesundheit, sondern auch das Leben anderer.

Und vielleicht ist dieser dramatische Zwischenfall genau der Impuls, den viele brauchen, um sich mit dem Thema Sicherheit unter freiem Himmel bewusster auseinanderzusetzen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.