
Branchenspezifische Entwicklungen
In der Gastronomie fiel der Umsatz im März 2025 sowohl real als auch nominal um 1,0 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum März 2024 sank der Umsatz real um 4,7 % und nominal um 0,9 %. Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen verzeichneten im März 2025 einen Umsatzrückgang von real 1,1 % und nominal 1,7 % im Vergleich zum Februar. Gegenüber dem Vorjahresmonat März 2024 sank der Umsatz real um 2,7 % und nominal um 1,1 %.
Quartalsbilanz Januar bis März 2025
Im ersten Quartal 2025 lagen die nominalen Umsätze des Gastgewerbes lediglich um 0,3 % über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) ergibt sich jedoch ein Minus von 3,4 %. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die jüngsten Preisanpassungen nicht ausgereicht haben, um inflationsbedingte Verluste auszugleichen oder die Nachfrage deutlich zu steigern.
Ausblick und politische Maßnahmen
Die Bundesregierung plant, den Mehrwertsteuersatz für Speisen in der Gastronomie ab dem 1. Januar 2026 dauerhaft von 19 % auf 7 % zu senken. Ob diese Maßnahme zu einer spürbaren Entlastung der Branche führen wird, bleibt abzuwarten. Viele Betriebe hoffen auf neue wirtschaftliche Impulse, die sowohl Investitionen als auch die Rückkehr von Fachpersonal ermöglichen sollen.
Fachkräftemangel als zusätzliches Problem
Ein weiterer Belastungsfaktor für das Gastgewerbe ist der anhaltende Fachkräftemangel. Viele Betriebe haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen, was zu eingeschränkten Öffnungszeiten und Serviceeinbußen führt. „Ohne genügend qualifiziertes Personal können wir die Nachfrage nicht bedienen, selbst wenn sie da wäre“, sagte ein Sprecher eines Hotelverbands. Die Folge ist ein Teufelskreis aus Qualitätsverlust und rückläufigem Gästeaufkommen.
Verändertes Konsumverhalten der Kunden
Auch das Konsumverhalten hat sich nach der Corona-Pandemie deutlich verändert. Viele Verbraucher geben ihr Geld gezielter aus, achten auf Preise und meiden spontane Restaurantbesuche. Stattdessen wird öfter zu Hause gekocht oder auf Lieferservices zurückgegriffen. Für viele Betriebe bedeutet das sinkende Frequenz und geringere Umsätze, selbst bei gleichbleibendem Aufwand.
Notwendigkeit digitaler Transformation
Experten sehen in der digitalen Transformation einen möglichen Ausweg aus der Krise. Durch Automatisierung von Prozessen, Online-Reservierungssysteme und gezieltes digitales Marketing könnten Gastronomen effizienter arbeiten und neue Zielgruppen ansprechen. Gleichzeitig wird der Einsatz digitaler Tools als ein Schlüsselfaktor gesehen, um junge Fachkräfte für die Branche zu begeistern. Die Herausforderungen sind groß – aber die Chancen ebenso.