
Oberderdingen – Das beliebte Kaffeehaus Aschinger im Herzen von Oberderdingen steht vor einem Neustart. Nach der Schließung im Mai und einer Phase der Ungewissheit hat die Kommune nun offiziell bekannt gegeben, wer das traditionsreiche Café übernehmen wird. Mit der geplanten Wiedereröffnung Anfang Oktober 2025 will der neue Pächter nicht nur Bewährtes fortführen, sondern auch frische Akzente setzen.
Neuer Pächter mit Erfahrung: Wer ist Salvatore Catarraso?
Der neue Pächter des Kaffeehauses Aschinger ist kein Unbekannter in der Region: Salvatore Catarraso, Inhaber der Nerone Kaffeerösterei & Café aus Bretten, bringt langjährige Erfahrung im Bereich hochwertiger Kaffeekultur mit. Seine Rösterei ist in der Region für ihre handwerklich gerösteten Spezialitäten bekannt und hat sich in den letzten Jahren als feste Adresse für Genießer etabliert. „Wir wollen hier in Oberderdingen nicht nur Kaffee servieren, sondern auch erlebbar machen“, betont Catarraso. Geplant ist, im Obergeschoss des Hauses eine kleine Schaurösterei einzurichten, die Gästen Einblicke in die Kunst des Kaffeeröstens gibt.
Wann öffnet das Kaffeehaus wieder?
Viele Einheimische und Besucher fragen sich seit Monaten: Wann soll das Kaffeehaus Aschinger wieder öffnen? Die Antwort: Die Wiedereröffnung ist für Anfang Oktober 2025 vorgesehen. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben, doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Die Gemeinde und der neue Pächter sind zuversichtlich, dass das Café pünktlich zur herbstlichen Hochsaison seine Türen öffnen kann – rechtzeitig, um auch von den Veranstaltungen im Ortskern zu profitieren.
Tradition und Moderne im Herzen der „Neuen Ortsmitte“
Das Kaffeehaus Aschinger ist nicht nur ein gastronomischer Betrieb, sondern auch ein zentrales Element des städtebaulichen Projekts „Neue Ortsmitte“ in Oberderdingen. Dieses Ensemble wurde mit erheblichen Fördermitteln geschaffen, um den Ortskern zu beleben. Gemeinsam mit einer Mediathek, einer Eisdiele, einem Feinkostgeschäft und weiteren Einrichtungen bildet es ein attraktives Zentrum für Bewohner und Gäste. Die Architektur verbindet traditionelle Fachwerkoptik mit modernen Elementen – ein Konzept, das bereits bei der Eröffnung im Juni 2023 für Aufmerksamkeit sorgte.
Historische Namensgebung
Benannt ist das Café nach August Ludwig Aschinger (1862–1911), einem gebürtigen Oberderdinger, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin das größte Gastronomieunternehmen Europas aufbaute. Aschinger war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch der erste Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde. Diese historische Verbindung verleiht dem Haus einen besonderen Charakter, der über reine Gastronomie hinausgeht.
Von der Eröffnung zur Insolvenz – und nun zum Neustart
Zur Eröffnung im Jahr 2023 übernahm ein junges Pächterpaar das Ruder und setzte auf ein Konzept, das die Kaffeekultur der 1920er Jahre in den Mittelpunkt stellte. Das Café bot Platz für etwa 70 Gäste im Innenbereich und 48 auf der Außenterrasse. Neben Kaffeespezialitäten standen Kuchen, kleine Speisen und gelegentlich Abendveranstaltungen auf dem Programm. Dennoch musste der Betrieb Anfang Mai 2025 schließen. Die Betreiber meldeten Insolvenz an und verabschiedeten sich mit einem bewegenden Instagram-Post: „Nicht, weil es am Ende an Herz, Leidenschaft oder Gästen gemangelt hätte – sondern weil es am Ende einfach nicht gereicht hat.“
Was wird sich unter dem neuen Pächter ändern?
Unter Catarraso wird das Kaffeehaus nicht nur Kaffee ausschenken, sondern zum Erlebnisort für Kaffeekultur. Die geplante Schaurösterei soll Besucher anlocken, die mehr über Anbau, Verarbeitung und Röstmethoden erfahren wollen. Darüber hinaus ist geplant, das kulinarische Angebot zu erweitern. Schon jetzt aus sozialen Medien bekannte Wünsche wie hausgemachte Kuchen – auch in veganer Variante – und eine herzhaftere Schiene mit Gerichten wie Burgern stehen auf der Liste möglicher Neuerungen. Auch das Konzept „Café | Bar | Deli“ könnte wieder aufgenommen werden, um eine Ganztagsnutzung zu fördern.
Frühere Stärken als Grundlage
Die positive Atmosphäre, die von vielen Gästen in Bewertungen hervorgehoben wurde, soll beibehalten werden. Bewertungen auf Plattformen wie Restaurant Guru (4,6/5 Sterne) lobten die gemütliche Einrichtung, den freundlichen Service und die hohe Kaffeequalität. Auch der Service „Hunde willkommen“ fand bei der Kundschaft großen Anklang – ein kleines, aber wichtiges Detail, das Stammgäste schätzen.
Event-Location mit Potential
Das Aschinger war in der Vergangenheit nicht nur ein Café, sondern auch ein Treffpunkt für Kultur und Gesellschaft. Veranstaltungen wie Live-Musik-Abende, 80er-Jahre-Partys oder kulinarische Themenwochen lockten ein breites Publikum an. Auch politische Treffen und Vereinsabende fanden hier statt. Diese multifunktionale Nutzung ist ein wesentlicher Faktor, um langfristig eine hohe Auslastung zu sichern. Künftige Eventformate könnten zudem stärker mit regionalen Partnern wie der Brauerei von Berg verknüpft werden.
Einbindung in die Stadtentwicklung
Das Gebäude des Kaffeehauses gehört der Kommunalbau GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Stadt Oberderdingen. Neben der Gastronomie beherbergt es auch zwei Wohnungen sowie eine öffentliche Toilette. Diese Kombination aus öffentlicher Infrastruktur und Gastronomie schafft eine hohe Besucherfrequenz, was wiederum dem Café zugutekommt. Die Investitionssumme in das Ensemble „Neue Ortsmitte“ lag bei fast 13 Millionen Euro bis 2025, wovon rund 1,7 Millionen Euro durch Land und Gemeinde gefördert wurden.
Fragen, die Gäste bewegen
- Wer ist der neue Pächter vom Kaffeehaus Aschinger? – Salvatore Catarraso, Inhaber der Nerone Kaffeerösterei & Café aus Bretten.
- Wann soll das Kaffeehaus Aschinger wieder öffnen? – Geplant ist Anfang Oktober 2025.
- Wie viele Sitzplätze hat das Kaffeehaus Aschinger? – Etwa 70 innen und 48 außen.
- Wird es im Kaffeehaus Aschinger eine Schaurösterei geben? – Ja, im Obergeschoss.
- Warum hat das Kaffeehaus Aschinger geschlossen? – Aufgrund einer Insolvenz der früheren Betreiber.
- Wer war August Aschinger? – Ein erfolgreicher Gastronom aus Oberderdingen, der in Berlin ein Gastronomieimperium aufbaute.
Kaffeekultur als Erfolgsfaktor
Deutschland zählt zu den größten Kaffeekonsumenten der Welt. Im Durchschnitt trinkt jede Person hierzulande etwa 2,6 Tassen pro Tag. Der Markt wird zwar von großen Marken dominiert, doch regionale Spezialröstereien wie Nerone finden ihre Nische. Besonders im Premiumsegment steigt die Nachfrage nach handwerklich gerösteten Bohnen aus nachhaltigem Anbau. Studien zufolge bringt moderater Kaffeekonsum sogar gesundheitliche Vorteile mit sich, darunter ein reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.
Regionale Wertschöpfung
Mit der Übernahme durch einen regionalen Unternehmer bleibt die Wertschöpfung in der Region. Lokale Lieferketten, Kooperationen mit Bäckereien oder Landwirten und die Einbindung in regionale Events schaffen nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern stärken auch die lokale Wirtschaft.
Ausblick auf die Wiedereröffnung
Für Anfang Oktober ist ein stimmungsvoller Neustart geplant. Denkbar sind Eröffnungsaktionen wie Kaffeeverkostungen, Röstvorführungen und Live-Musik. Catarraso betont, dass er das Café zu einem Ort machen möchte, an dem sich Menschen jeden Alters willkommen fühlen – ob zum Frühstück, zum Mittagssnack oder für einen entspannten Abend bei Musik und einem guten Getränk.
Die Bedeutung für Oberderdingen
Das Kaffeehaus Aschinger ist mehr als nur ein gastronomischer Betrieb. Es ist ein Treffpunkt, ein Stück gelebte Geschichte und ein Symbol für den erfolgreichen Wandel einer Gemeinde, die ihren Ortskern beleben möchte. Mit dem neuen Pächter könnte das Café eine zweite, vielleicht noch erfolgreichere Ära erleben.
Schlussgedanken
Oberderdingen darf sich auf einen spannenden Herbst freuen. Die Wiedereröffnung des Kaffeehauses Aschinger vereint historische Bedeutung, moderne Gastronomie und ein klares Bekenntnis zur regionalen Qualität. Wenn Salvatore Catarraso seine Pläne umsetzt und die Stärken der Vergangenheit mit neuen Ideen verbindet, könnte das Aschinger zu einem echten Magneten in der Region werden – für Einheimische ebenso wie für Besucher von außerhalb.