
Schauspiellegende Sky du Mont sorgt mit ehrlichen Worten und einem endgültigen Karriereabschied für Aufsehen. In einem selten so offenen Ton spricht er über gescheiterte Ehen, familiäre Ängste und seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft. Dabei zeigt sich: Hinter der eleganten Fassade steckt ein Mensch mit Ecken, Zweifeln – und einem feinen Gespür für Lebensbalance.
Ein Rückblick auf 55 Jahre Schauspielkunst
Sky du Mont blickt auf eine Karriere zurück, die in den 1960er Jahren begann und ihn zu einem der bekanntesten Gesichter im deutschen Fernsehen machte. Ob als aristokratischer Bösewicht in „Otto – Der Film“ oder als kultivierter Gentleman in „Der Schuh des Manitu“ – du Mont war stets präsent, markant, stilvoll. Doch nun ist Schluss. „Ich will nicht mehr in Wohnwagen hocken oder auf Dixi-Klos warten. Das Kapitel ist abgeschlossen“, sagte der 1947 in Buenos Aires geborene Schauspieler vor kurzem in einem Interview.
Mit der Fortsetzung von „Das Kanu des Manitu“ verabschiedet er sich endgültig von der Kamera. Stattdessen will sich der 78-Jährige nun auf Sprechertätigkeiten, Buchprojekte und seine Rolle als Vater und Lebenspartner konzentrieren. „Ich hatte ein großartiges Berufsleben, aber jetzt beginnt ein neues Kapitel“, so der Schauspieler.
Vier Ehen – „drei zu viel“
Mit bemerkenswerter Offenheit reflektierte Sky du Mont zuletzt über sein Privatleben – insbesondere über seine vier Ehen. „Drei waren zu viel“, sagte er nüchtern. Diese Aussage wirkte nicht hart, sondern ehrlich. Der Schauspieler geht mit sich ins Gericht, ohne Groll oder Pathos. Seine letzte Ehe mit Mirja du Mont, mit der er zwei Kinder hat, beschreibt er heute als wertvollste Beziehung: „Wir hatten eine tolle Ehe und sind zum Glück noch sehr eng befreundet.“
Diese Worte werfen eine der häufigsten Google-Fragen auf: „Warum sagt Sky du Mont, dass ‚vier Hochzeiten drei zu viel‘ waren?“ Die Antwort liegt in der Reife und Selbstreflexion eines Mannes, der gelernt hat, zwischen romantischer Vorstellung und realer Lebensführung zu unterscheiden.
Chronik der Ehen
Jahr | Ehepartnerin | Dauer |
---|---|---|
1972 | Helga Lehner | 20 Jahre |
1992 | Diane Stolojan | 3 Jahre |
1995 | Cosima von Borsody | 5 Jahre |
2000 | Mirja du Mont | 16 Jahre (bis 2016) |
„Ich habe immer Angst, dass meinen Kindern etwas passiert“
Privat ist Sky du Mont ein Familienmensch. In Interviews spricht er offen über seine größte Sorge: die Gesundheit und das Wohlergehen seiner Kinder. „Ich habe immer Angst, dass meinen Kindern etwas passiert“, sagte er in einem emotionalen Moment. Diese Aussage zeigt, dass der Schauspieler – trotz all seines Erfolges – ein Mensch geblieben ist, der mit ganz normalen Ängsten lebt.
Der 78-Jährige hat drei Kinder, mit denen er laut eigener Aussage ein enges Verhältnis pflegt. Auch zu seiner Ex-Frau Mirja pflegt er einen respektvollen und freundschaftlichen Kontakt. Besonders bemerkenswert: Mirja verzichtete nach der Scheidung auf jegliche Unterhaltszahlungen. In einer Talkshow bestätigte sie: „Ich wollte einfach mein eigenes Geld verdienen.“
Ein Mann mit Prinzipien: Lebensplanung bis ins hohe Alter
Sky du Mont überlässt nichts dem Zufall – auch nicht das Altern. In Interviews gab er preis, dass er bereits einen Platz im Seniorenheim reserviert hat. „Ich will niemandem zur Last fallen“, betonte er. Diese Haltung spiegelt sich auch in seinem Umgang mit der Endlichkeit des Lebens wider: Sein Grabplatz ist bereits gekauft, seine Vorstellungen für eine würdevolle Beisetzung klar formuliert.
Eine weitere häufig gestellte Frage lautet: „Wie denkt Sky du Mont über das Älterwerden?“ In seinem Buch „Steh ich jetzt unter Denkmalschutz?“ verarbeitet er diesen Prozess mit einer Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Lebenserfahrung. Seine Botschaft: Altern ist keine Last, sondern ein natürlicher Prozess, den man aktiv gestalten kann.
Karrierehighlights – zwischen Kubrick, Komödien und Klassikern
International bekannt wurde Sky du Mont durch seine Rolle in Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“. Eine Anekdote aus dieser Zeit erzählt viel über seine Persönlichkeit: Kubrick wollte, dass du Mont eine Szene auf eine bestimmte Weise spielte. Doch der Schauspieler vertraute seinem eigenen Instinkt – und behielt Recht. „Dann kam er zu mir, umarmte mich und sagte: ‚Du hattest Recht.‘“
Diese Szene aus dem Set verdeutlicht, warum Sky du Mont in der Branche bis heute geschätzt wird: Für seine Standhaftigkeit, seinen Stil und seine Intuition. Auf Reddit feiern Filmfans genau diese Geschichte. Einer kommentierte: „It’s interesting that he stuck to his guns and Kubrick appreciated it.“
Von Bond bis „König der Tiere“
Weniger bekannt, aber umso interessanter: In den 1970er Jahren wurde Sky du Mont kurzzeitig als möglicher Nachfolger für die Rolle des James Bond gehandelt – bevor Roger Moore das Rennen machte. Auch diese Episode zeigt, wie nah der Schauspieler an internationalen Karrieren vorbeischrammte.
Stattdessen blieb er Deutschland treu – und prägte über Jahrzehnte hinweg das heimische Kino und Fernsehen. Ob als Synchronsprecher in „König der Tiere“ oder als Erzähler in Hörbüchern: Seine Stimme ist Kult.
Ein Mann mit Haltung – auch bei Kontroversen
Sky du Mont nimmt kein Blatt vor den Mund. 2022 sorgte er mit einer kritischen Aussage über die Milchwirtschaft für Aufregung. Er behauptete, dass Kälber in der Milchindustrie massenhaft sterben würden. Nach einem Besuch auf einem Milchviehbetrieb revidierte er öffentlich seine Aussage und entschuldigte sich: „Ich hatte ein falsches Bild. Das war mein Fehler.“
Diese Reaktion zeigt: Sky du Mont ist keiner, der sich hinter seinem Prominentenstatus versteckt. Im Gegenteil: Er ist bereit, Fehler einzugestehen und dazuzulernen.
Ein Leben voller Stimmen – Bücher, Podcasts, Engagement
Auch abseits von Bühne und Kamera ist Sky du Mont ein aktiver Geist. Er schrieb mehrere Romane, darunter „Full House“, „Prinz und Paparazzi“ sowie „Jung sterben ist auch keine Lösung“. Seit 2022 ist er zudem die Erzählerstimme im True-Crime-Podcast „Tatort Deutschland“ – ein Format, das ihm neue Hörerschaften beschert hat.
Darüber hinaus engagiert er sich für Organisationen wie PETA, World Vision und die Felix Burda Stiftung. Seine politische Heimat war viele Jahre die FDP, die er jedoch 2018 aus Überzeugung verließ.
Zwischen Bilanz und Neuanfang
Viele Menschen fragen sich: „Plant Sky du Mont ein Comeback oder ist er wirklich in Rente?“ Die Antwort ist klar: Nach dem Kinofilm „Das Kanu des Manitu“ will er sich aus dem aktiven Schauspielgeschäft zurückziehen. „Ich habe viel gegeben, aber ich möchte jetzt mehr zurück zu mir finden“, sagt er in einem seiner letzten Interviews.
Was bleibt, ist ein vielseitiger Künstler, der sich nicht auf Rollen oder Klischees reduzieren lässt. Ein Mann, der in Würde altert, offen über Fehler spricht und neue Wege geht. Ein Star – ja. Aber vor allem: ein Mensch mit Haltung, Wärme und Tiefe.
Abschied mit Haltung
Sky du Monts Lebenswerk ist ein Mosaik aus Bühnenmomenten, Familiengeschichten, Rückschlägen und Erfolgen. Doch der eigentliche Wert seiner Person liegt jenseits der Leinwand. In einer Zeit, in der viele Prominente an ihrer eigenen Inszenierung scheitern, zeigt du Mont, wie man mit Stil abtritt: reflektiert, ehrlich, würdevoll.
Sein letzter Vorhang ist kein Knall, sondern ein kontrolliertes, ruhiges Loslassen – getragen von Einsicht, Dankbarkeit und einem klaren Blick nach vorn. Es ist ein Abgang, wie man ihn sich für große Charaktere wünscht: aufrecht, leise und doch voller Bedeutung.