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Deutscher Oscar-Beitrag „In die Sonne schauen“ – Was macht den Film so besonders?

In Lifestyle
August 28, 2025

Mit dem Drama „In die Sonne schauen“ startet am 28. August 2025 ein deutscher Film in den Kinos, der bereits im Vorfeld für große Aufmerksamkeit gesorgt hat. Nach seiner gefeierten Premiere in Cannes und der Auszeichnung mit dem Preis der Jury wird der Film von Mascha Schilinski nun auch offiziell ins Oscar-Rennen geschickt. Das Werk gilt als einer der künstlerisch mutigsten Beiträge des Jahres und beleuchtet über ein Jahrhundert hinweg die Schicksale mehrerer Frauen auf einem ostdeutschen Bauernhof.

Ein Film, der Geschichte schreibt

„In die Sonne schauen“ ist nicht nur irgendein Kinostart, sondern ein Ereignis für die deutsche Filmbranche. Der Film, der in Deutschland und auf Plattdeutsch gedreht wurde, entfaltet seine Handlung in einem Spannungsfeld aus Geschichte, Traumata und dem Blick auf weibliche Lebenswelten. Mit einer Laufzeit von 149 Minuten und einer ungewöhnlichen Erzählstruktur, die sich in assoziativen Bildern und Erinnerungsfragmenten äußert, fordert er das Publikum heraus und berührt es zugleich.

Die Regisseurin Mascha Schilinski hat gemeinsam mit der Autorin Louise Peter ein Drehbuch entwickelt, das vier junge Frauen über verschiedene Generationen hinweg miteinander verknüpft. Der zentrale Schauplatz, ein Bauernhof in der Altmark, wird dabei zu einer Art Resonanzraum für Erfahrungen von Gewalt, Einsamkeit, aber auch Hoffnung. Die Jury von „German Films“ wählte „In die Sonne schauen“ schließlich als offiziellen Beitrag für die Kategorie „Bester internationaler Film“ bei den Oscars 2026.

Die Handlung in poetischen Bildern

Im Mittelpunkt stehen vier Frauenfiguren: Alma, Erika, Angelika und Nelly. Sie alle leben zu unterschiedlichen Zeiten, sind jedoch durch eine Art unsichtbares Band miteinander verbunden. Was sie eint, sind die unausgesprochenen Traumata, die Erfahrungen mit häuslicher Gewalt und die Suche nach Selbstbestimmung in einer von Tradition und Enge geprägten Umgebung.

Die Bildsprache des Films ist von einer poetischen, beinahe lyrischen Qualität. Kritiker vergleichen die Wirkung der Szenen mit der berühmten Madeleine-Episode aus Marcel Prousts Roman – ein Sinneseindruck löst Erinnerungen und Gefühle aus, die über Generationen hinweg fortwirken. Das Geräusch von Holzschuhen auf einem Hofboden oder der Blick in die Sonne werden zu Auslösern kollektiver Erinnerung.

Wie lautet der internationale Titel von „In die Sonne schauen“?

Für das internationale Publikum tritt der Film unter dem Titel „Sound of Falling“ an. Dieser Name spiegelt die poetische Grundhaltung des Werkes wider und verweist zugleich auf die Klanglichkeit, die im Film eine entscheidende Rolle spielt.

Festivalroute und Auszeichnungen

Bereits vor dem Kinostart hat „In die Sonne schauen“ eine bemerkenswerte Festivalroute hinter sich. Seine Uraufführung erlebte der Film beim Festival von Cannes 2025, wo er den Preis der Jury im Wettbewerb erhielt. Damit schaffte er es, sich unter internationalen Produktionen zu behaupten und ein deutliches Zeichen für die Kraft des deutschen Autorenkinos zu setzen.

Nach Cannes folgten Einladungen zu weiteren internationalen Festivals, darunter Toronto. Kritikerinnen und Kritiker auf Plattformen wie Letterboxd loben den Film als „hypnotisch“ und „formal kühn“. Viele Bewertungen bewegen sich zwischen vier und viereinhalb Sternen – ein Hinweis darauf, dass das Werk sowohl bei der Fachpresse als auch beim Publikum auf Resonanz stößt.

Die Entscheidung für die Oscar-Einreichung

Deutschland schickt jedes Jahr einen Film ins Rennen um den „Best International Feature Film“-Oscar. Die Auswahl obliegt einer Jury, die von German Films organisiert wird. 2025 fiel die Entscheidung auf „In die Sonne schauen“, der sich damit gegen vier weitere Konkurrenten durchsetzen konnte. Diese Wahl gilt als mutig, da der Film nicht auf klassische Dramaturgie, sondern auf eine experimentelle Erzählweise setzt.

Für welchen Oscar wird „In die Sonne schauen“ eingereicht?

Der Film ist Deutschlands offizieller Beitrag für die Kategorie Bester internationaler Film bei der 98. Oscar-Verleihung 2026. Der Weg dorthin ist klar strukturiert: Am 16. Dezember 2025 wird die Shortlist veröffentlicht, am 22. Januar 2026 folgen die offiziellen Nominierungen. Die Preisverleihung selbst findet am 15. März 2026 in Los Angeles statt.

Ein künstlerischer Blick auf Geschichte und Geschlechterrollen

Mascha Schilinski beschreibt ihren Ansatz so: „Dem Tod und der Sonne kann man kaum ins Gesicht blicken.“ Damit fasst sie die Grundidee des Films zusammen – eine Auseinandersetzung mit dem Unaussprechlichen, mit Vergänglichkeit, aber auch mit der Kraft der Erinnerung. In Interviews betont die Regisseurin, dass sie mit diesem Werk nicht nur ein Familiendrama, sondern auch eine Reflexion über Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle von Frauen in der Gesellschaft schaffen wollte.

Die Geschichte reicht von den 1910er-Jahren bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie sich patriarchale Strukturen und verdrängte Traumata über Generationen fortschreiben, aber auch, wie Widerstand und Selbstbehauptung entstehen können. Damit leistet „In die Sonne schauen“ einen wichtigen Beitrag zur Debatte über weibliche Perspektiven im deutschen Kino.

Welche Frauenfiguren kommen in dem Film vor?

Die Figuren Alma, Erika, Angelika und Nelly verkörpern vier Generationen von Frauen, die auf unterschiedliche Weise mit Gewalt, Verlust und Hoffnung umgehen. Ihre Geschichten sind nicht linear erzählt, sondern in einem Mosaik aus Erinnerungen, Fragmenten und poetischen Bildern miteinander verwoben.

Resonanz in den sozialen Medien

Auf Plattformen wie Reddit oder X wird der Film intensiv diskutiert. Während einige Nutzer die assoziative Erzählweise als herausfordernd beschreiben, loben andere gerade diesen Mut. Besonders in Foren zum Thema Oscar-Chancen wird „In die Sonne schauen“ als „transfixing chronicle“ bezeichnet, also als fesselnde Chronik, die durch ihre ungewöhnliche Form hervorsticht.

Diese Resonanz zeigt, dass der Film nicht nur in Feuilletons, sondern auch in der Community der Filmliebhaber angekommen ist. Für den deutschen Beitrag ist dies ein wichtiges Signal, da der internationale Wettbewerb stark ist und Filme, die Diskussionen auslösen, oft bessere Chancen auf Aufmerksamkeit haben.

Hinter den Kulissen: Drehbuch und Regie

Das Drehbuch entstand in enger Zusammenarbeit zwischen Mascha Schilinski und Louise Peter. Beide lernten sich während ihres Studiums an der Filmakademie Baden-Württemberg kennen und entwickelten aus ersten Ideen ein komplexes Werk, das über die Jahre gereift ist. Schilinski führte nicht nur Regie, sondern prägte auch die Bildsprache, die den Film so einzigartig macht.

Wer sind die Drehbuchautorinnen von „In die Sonne schauen“?

Die kreativen Köpfe hinter dem Drehbuch sind Mascha Schilinski und Louise Peter. Ihre Zusammenarbeit ermöglichte es, eine Erzählweise zu entwickeln, die sich von klassischen Strukturen löst und neue Formen des Erinnerns filmisch erprobt.

Kinoerlebnis und Streaming-Zukunft

Ein Werk wie „In die Sonne schauen“ entfaltet seine volle Wirkung auf der großen Leinwand. Kritiker betonen, dass die poetischen Bilder und die dichte Atmosphäre nur im Kino ihre ganze Kraft entwickeln. Dennoch ist bereits jetzt klar, dass der Film auch seinen Weg ins Heimkino finden wird.

Wann startet „In die Sonne schauen“ im Kino?

Der deutsche Kinostart ist am 28. August 2025. Damit kommt der Film noch rechtzeitig ins Gespräch, um sich in der Oscar-Saison zu positionieren.

Wird es den Film später auch zum Streamen geben?

Ja, ab dem 29. Januar 2026 wird „In die Sonne schauen“ zusätzlich als DVD, Blu-ray und Video-on-Demand verfügbar sein. So erhält auch ein breiteres Publikum die Möglichkeit, sich mit dem Werk auseinanderzusetzen.

Die Bedeutung für das deutsche Kino

„In die Sonne schauen“ ist ein Film, der über die Grenzen hinaus wirkt. Er vereint historische Reflexion mit künstlerischer Innovation und positioniert das deutsche Kino auf der internationalen Bühne neu. Während viele Länder auf klassisch erzählte Dramen setzen, geht Deutschland in diesem Jahr bewusst den Weg des experimentellen Autorenfilms.

Das könnte sich auszahlen: Die Academy hat in den letzten Jahren immer wieder Filme ausgezeichnet, die durch eine besondere Formensprache auffielen. Mit „In die Sonne schauen“ hat Deutschland die Chance, nicht nur dabei zu sein, sondern auch ein Ausrufezeichen zu setzen.

Mit „In die Sonne schauen“ betritt ein Film die Bühne, der vieles wagt und dafür bereits belohnt wurde. Er verknüpft persönliche Geschichten mit historischen Dimensionen, gibt Frauenfiguren eine Stimme und setzt auf eine Bildsprache, die an Poesie grenzt. Die Auszeichnung in Cannes, die positive Resonanz in sozialen Medien und die offizielle Oscar-Einreichung machen ihn zu einem der spannendsten Projekte der aktuellen Saison.

Ob der Weg bis zur Nominierung und vielleicht sogar bis zum Gewinn führt, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch: „In die Sonne schauen“ ist ein Werk, das die Diskussionen über deutsche Filmkunst bereichert und das Potenzial hat, internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen – auf der großen Leinwand ebenso wie später im Heimkino.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.