
Vom 24. bis zum 27. Juli 2025 verwandelt sich die Günther-Klotz-Anlage erneut in ein Mekka für Musikfans, Kulturbegeisterte und Familien aus ganz Deutschland: „Das Fest Karlsruhe“ steht vor der Tür – und 2025 wird ein besonderes Jahr. Das traditionsreiche Open-Air-Festival feiert sein 40-jähriges Bestehen. Während auf der Hauptbühne nationale und internationale Stars stehen, bietet das Gelände auch in diesem Jahr wieder eine Fülle an kostenfreien Angeboten. Doch trotz des Erfolgs gibt es Herausforderungen: von steigenden Produktionskosten über Diskussionen um das Line-up bis hin zu Fragen der Barrierefreiheit. Ein Überblick.
Ein Festival für alle – mit über 250.000 Gästen
„Das Fest“ gehört zu den größten Festivals seiner Art in Deutschland. Jahr für Jahr pilgern weit über 200.000 Menschen nach Karlsruhe. 2024 verzeichneten die Veranstalter rund 250.000 Besucher. In der Vergangenheit waren es sogar bis zu 400.000 Gäste, wie etwa 2009. Dieser enorme Zuspruch zeigt, wie tief das Festival im kulturellen Gedächtnis der Region verankert ist. Dabei versteht sich „Das Fest“ nicht nur als Musikereignis, sondern als kulturelles Gesamterlebnis für alle Altersgruppen.
Headliner, Highlights und Ticketlage 2025
Die diesjährige Künstlerauswahl spiegelt das Jubiläumsjahr wider: Auf der Hauptbühne stehen unter anderem 01099, Faithless, Clueso, Amy Macdonald, Zoe Wees und Max Giesinger & Friends. Besonders begehrt sind die Auftritte von 01099 und Faithless – beide Tage sind bereits ausverkauft. Für den Sonntag mit Amy Macdonald und Clueso sowie für den Donnerstag mit Max Giesinger sind nur noch wenige Tickets erhältlich. Der Preis für ein Tagesticket liegt bei 22,70 Euro, das 4-Tage-Festival-Ticket kostet 85 Euro. Es gibt außerdem vergünstigte Angebote für Karlsruher-Pass-Inhaber (5 Euro) sowie ein Klassik-Ticket für 17,20 Euro.
Ticketpreise im Überblick
Ticketart | Preis | Verfügbarkeit |
---|---|---|
Tagesticket Freitag (Faithless) | 22,70 € | Ausverkauft |
Tagesticket Samstag (01099) | 22,70 € | Ausverkauft |
Tagesticket Sonntag (Amy Macdonald, Clueso) | 22,70 € | Nur noch wenige |
Festival-Ticket (Do–So) | 85 € | Begrenzt |
Klassik-Ticket (Sonntagvormittag) | 17,20 € | Verfügbar |
Karlsruher-Pass | 5 € | Vergünstigt |
Kritik am Line-up: Stimmen aus der Community
Trotz der großen Namen gab es in der Online-Community kritische Stimmen. Besonders auf Reddit äußerten einige Nutzer Enttäuschung über das Line-up, das im Vergleich zu vergangenen Jahren als „mager“ wahrgenommen wird. So heißt es etwa:
„Da ist schon bisschen was Gutes dabei … aber im Gegensatz zu den letzten Jahren find ich es mager.“
Diese Diskussion ist nicht neu: Schon in früheren Jahren schwankte die öffentliche Meinung, abhängig von der Zusammensetzung der Künstler. Die Veranstalter setzen 2025 jedoch bewusst auf ein ausgewogenes Programm mit deutschsprachigen und internationalen Acts – verbunden mit einem kostenlosen Kulturangebot auf den Nebenbühnen.
Kosten, Krise und Finanzierung: Die Kehrseite des Erfolgs
So erfolgreich das Festival auch ist – wirtschaftlich bleibt es angespannt. Seit der Corona-Pandemie schreiben die Veranstalter rote Zahlen. Die Produktionskosten sind von 3 Millionen Euro (vor der Pandemie) auf zuletzt 4,7 Millionen Euro angestiegen. Einnahmen über Ticketverkäufe decken diese Summe nicht. Entscheidender Finanzierungsfaktor ist der Getränkeverkauf auf dem eingezäunten Festivalgelände.
Diese Besonderheit – die Umzäunung – wurde 2001 eingeführt, um Einnahmen zu sichern. Wer Zugang zur Hauptbühne will, benötigt ein Ticket. Der Großteil des übrigen Festivalgeländes bleibt jedoch kostenfrei zugänglich – darunter Sport- und Kulturangebote, DJ-Bühne, Kinderprogramm und mehr.
Barrierefreiheit: Fortschritte und Herausforderungen
„Das Fest“ bemüht sich seit Jahren um mehr Inklusion. Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer haben Zugang zu einem eigens eingerichteten Podest gegenüber der Hauptbühne. Behindertengerechte Toiletten sind vorhanden, werden jedoch vereinzelt als unzureichend kritisiert. Eine Rollstuhlfahrerin lobte kürzlich die Zugänglichkeit der Wege, bemängelte jedoch Zustand und Anzahl der sanitären Anlagen. Begleitpersonen mit Merkzeichen B erhalten kostenfreien Zugang, benötigen jedoch ein Ticket für die betreute Person.
Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit
Die Sicherheitslage beim Festival gilt als vorbildlich. Das Polizeipräsidium Karlsruhe berichtete auch für 2024 von „vier sehr entspannten Tagen“. Es gab kaum nennenswerte Vorfälle. Auch das Deutsche Rote Kreuz zog ein positives Fazit: Die meisten Einsätze betrafen Kreislaufbeschwerden bei sommerlichen Temperaturen. Seit Jahren wird kontinuierlich an der Verbesserung der Sicherheitsstruktur gearbeitet – etwa durch optimierte Einlasskontrollen, bessere Wegeführung, Beleuchtung und Jugendschutzmaßnahmen.
Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement
Seit 2023 ist DAS FEST offizieller Partner der europaweiten Initiative „Take A Stand“, die sich für Offenheit, Toleranz und soziale Verantwortung einsetzt. Mehr als 150 Festivals sind Teil dieser Bewegung. Auch ökologische Aspekte rücken zunehmend in den Fokus. Die Stadt Karlsruhe verfolgt ambitionierte Klimaziele bis 2030, und Veranstaltungen wie DAS FEST sollen mit umweltgerechten Maßnahmen daran mitwirken. So wurden zuletzt mehr Trinkwasserstationen installiert, Mülltrennung verbessert und Transportwege für Helfer und Künstler reduziert.
Der kreative Motor hinter dem Festival
Organisiert wird DAS FEST im Kreativpark „Alter Schlachthof“, einem städtischen Zentrum für Kultur, Medien, Start-ups und soziale Projekte. Hier sitzen Institutionen wie das Tollhaus und das Substage, die nicht nur an der Festivalorganisation beteiligt sind, sondern auch eigene Bühnenprogramme gestalten. Damit ist DAS FEST mehr als nur ein Musikereignis: Es ist ein Symbol für die lebendige Kultur- und Kreativwirtschaft Karlsruhes.
Warum sich der Besuch noch lohnt
Wer bislang noch kein Ticket hat, sollte schnell handeln – vor allem für den Sonntag, der mit Amy Macdonald und Clueso aufwartet. Doch selbst ohne Zugang zur Hauptbühne bietet DAS FEST ein einzigartiges Erlebnis: Mehr als 70 Prozent des Programms sind kostenlos zugänglich. Ob Klassik am Vormittag, Kinderaktionen, DJ-Nächte oder Skate-Contests – kaum ein Festival in Deutschland vereint so viele Angebote unter freiem Himmel. Trotz steigender Kosten und punktueller Kritik bleibt DAS FEST ein kulturelles Highlight – und das 40-jährige Jubiläum verspricht einen besonderen Sommermoment für die Region und darüber hinaus.
Der Ticketverkauf läuft noch – wer Glück hat, kann eines der letzten Tickets ergattern und Teil eines der größten Open-Air-Jubiläen des Landes werden.