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„Ketamine-Queen“ gesteht Mitschuld am Tod von „Friends“-Star Matthew Perry

In Aktuelles
August 19, 2025

 Ein neuer Wendepunkt im Fall um den tragischen Tod von Schauspieler Matthew Perry: Eine prominente Drahtzieherin im Drogenmilieu Hollywoods, Jasveen Sangha, besser bekannt als „Ketamine-Queen“, hat sich nun offiziell schuldig bekannt. Ihr Geständnis offenbart die erschreckende Tiefe eines Netzwerks, das bis in prominente Kreise reicht – und beleuchtet gleichzeitig das wachsende Problem des missbräuchlichen Ketaminkonsums in den USA.

Ein Star stirbt – und ein Netzwerk gerät ins Wanken

Am 28. Oktober 2023 wurde der „Friends“-Schauspieler Matthew Perry tot in seinem Whirlpool in Los Angeles aufgefunden. Die Nachricht erschütterte Fans weltweit. Die offiziellen Ergebnisse der Obduktion ließen keine Zweifel offen: Perry starb an den akuten Wirkungen von Ketamin, einem ursprünglich als Narkosemittel eingesetzten Stoff, der zunehmend auch in der Drogenszene Verwendung findet.

Die Ermittlungen brachten schnell ein ganzes Netz von Beteiligten ans Licht. Im Zentrum: Jasveen Sangha, eine 42-jährige Frau mit MBA-Abschluss, doppelter Staatsbürgerschaft und einer scheinbar glamourösen Vergangenheit. Doch hinter dem schönen Schein verbarg sich ein kriminelles Doppelleben – mit tödlichem Ausgang.

Wer ist die „Ketamine-Queen“?

Jasveen Sangha, in sozialen Netzwerken mit eleganter Kleidung, edlen Drinks und Promikontakten inszeniert, war in Wirklichkeit Betreiberin eines sogenannten „stash house“ in North Hollywood. Von dort aus koordinierte sie die Verteilung von Ketamin – oft in Vials (kleinen Glasampullen) verpackt – an einen exklusiven Kundenkreis.

In einschlägigen Foren und sozialen Medien behaupten ehemalige Partygäste, sie seien von Sangha selbst eingeladen worden – zu Partys, bei denen selbst Tom Cruise’ Sohn als DJ aufgelegt haben soll. Auch Verbindungen zu Ex-Frauen bekannter Musiker wurden kolportiert. Zwar lassen sich solche Aussagen nicht verifizieren, doch sie werfen ein grelles Licht auf die Szene, in der Sangha sich bewegte.

Wie lief die Drogenkette bis zu Matthew Perry?

Die Behörden zeichneten im Laufe der Ermittlungen ein klares Bild: Sangha lieferte mindestens 51 Ketamin-Vials an Erik Fleming, einen Mittelsmann. Dieser übergab sie an Kenneth Iwamasa – Matthew Perrys persönlichen Assistenten. Iwamasa injizierte dem Schauspieler in den Tagen vor dessen Tod mindestens 27 Dosen. Am 28. Oktober 2023 verlor Perry schließlich das Bewusstsein im Whirlpool seines Hauses.

Welche Rolle spielte die „Ketamine-Queen“ beim Tod von Matthew Perry?

Im Rahmen eines Plea Deals bekannte sich Sangha schuldig, Ketamin an die Beteiligten verkauft zu haben – in vollem Wissen um dessen Risiken. Der letzte Anklagepunkt lautet: „Verteilung von Ketamin mit Todesfolge oder schwerer Körperverletzung“. Neben diesem Punkt gestand sie vier weitere Straftaten: den Betrieb eines Drogenumschlagplatzes und drei weitere Verteilungsdelikte.

Alle Beteiligten unter Anklage

Sangha war die letzte von insgesamt fünf Angeklagten im Fall Perry. Auch Kenneth Iwamasa, Erik Fleming und die beiden Ärzte Dr. Salvador Plasencia und Dr. Mark Chavez, die Rezepte für Ketamin ausstellten, haben sich inzwischen schuldig bekannt. In der Summe ergibt sich ein Netzwerk, das medizinische Legitimation mit illegalem Drogenhandel kombinierte – ein perfides System, das letztlich den Tod eines international gefeierten Schauspielers verursachte.

Wann beginnt der Prozess gegen die „Ketamine-Queen“?

Der Prozess gegen Sangha wurde mehrmals verschoben und ist nun für den 23. September 2025 angesetzt. Ihr drohen laut Anklage bis zu 45 Jahre Haft. Beobachter rechnen allerdings mit einer Strafmilderung im Rahmen des Plea Deals. Ursprünglich war sogar eine Höchststrafe von 65 Jahren im Raum gestanden.

Woran genau starb Matthew Perry?

Die toxikologischen Untersuchungen ergaben, dass Perry an den kombinierten Folgen mehrerer Faktoren verstarb. Neben Ketamin wurden Buprenorphin (ein Medikament zur Schmerztherapie und Substitution), eine koronare Herzerkrankung sowie Ertrinken als beitragende Ursachen festgestellt. Doch die Hauptursache blieb die akute Wirkung des Ketamins.

Wie viel Ketamin bekam Matthew Perry vor seinem Tod?

Ermittlungen zufolge erhielt Perry in den letzten drei Tagen vor seinem Tod 27 Injektionen Ketamin. Die genaue Dosierung ist nicht öffentlich, doch angesichts der Menge und Frequenz ist eine toxische Wirkung sehr wahrscheinlich. Die Kombination mit anderen Medikamenten und der Aufenthalt im Wasser verschärften die Gefahr erheblich.

Ketamin – kaum kontrolliert, zunehmend gefährlich

Ketamin wurde ursprünglich als Anästhetikum entwickelt und findet in der modernen Medizin auch bei der Behandlung schwerer Depressionen Anwendung. Doch als Freizeitdroge hat es sich zunehmend etabliert – vor allem im Nachtleben und in Promi-Kreisen. Der missbräuchliche Konsum birgt erhebliche Gefahren: Atemnot, Herzprobleme, Suchtpotenzial und bei Überdosierung der Tod.

Wie oft kommt es zu Todesfällen durch Ketamin?

Laut CDC war Ketamin zwischen Juli 2019 und Juni 2023 in nur 0,4 % der registrierten Drogentodesfälle in den USA beteiligt. In 0,2 % der Fälle spielte es eine aktive Rolle. Doch obwohl die absolute Zahl niedrig ist, steigen die Fallzahlen: von 47 Fällen im Jahr 2019 auf über 100 Fälle im Jahr 2023. Der Trend ist alarmierend.

Wer nutzt Ketamin als Droge?

Typische Konsumenten sind laut Studien vor allem Männer im Alter von 25 bis 35 Jahren. Die Droge gilt in bestimmten Kreisen als „psychedelische Alternative“ zu Opiaten oder MDMA. Ihre Wirkung ist dissoziativ: Nutzer berichten von „Out-of-Body“-Erlebnissen und starker Euphorie. Doch genau diese Wirkmechanismen führen bei Missbrauch zu gefährlichen Kontrollverlusten.

Ein Doppelleben zwischen Glanz und Abgrund

Jasveen Sangha war keineswegs eine Randfigur – sie war gebildet, geschäftlich versiert und hatte Zugang zu den luxuriösen Sphären Hollywoods. Gerade das macht den Fall so brisant: Der Abgrund war nicht irgendwo, sondern mitten im Glanz. Ihre Einladung zu exklusiven Partys, Kontakte zu Prominenten und ihre gepflegte Onlinepräsenz kontrastieren scharf mit dem, was nun vor Gericht verhandelt wird.

Wie sehen Nutzer in sozialen Medien den Fall?

Auf Plattformen wie Reddit entlädt sich das öffentliche Interesse an dem Fall in Form von Spekulationen, Anekdoten und Meinungen. Ein Nutzer schreibt: „Only if the victim is rich does anything really get done.“ Ein anderer behauptet, selbst bei Sangha gefeiert zu haben. Solche Aussagen lassen sich nicht überprüfen, zeigen aber, wie sehr dieser Fall auch zur Projektionsfläche für soziale Ungleichheit wird.

Ein Fall mit gesellschaftlicher Tragweite

Der Fall Matthew Perry steht exemplarisch für mehrere aktuelle Entwicklungen: Die Gefahren eines kaum regulierten Ketamin-Markts, die Schattenwelt prominenter Kreise, in denen Drogenkonsum Teil des Lifestyles ist, und die Schwächen im Zusammenspiel von Medizin, Justiz und Gesellschaft. Auch die Frage, ob der Tod von Perry ebenso intensiv verfolgt worden wäre, wenn es sich um eine nicht-prominente Person gehandelt hätte, steht unausgesprochen im Raum.

Was bedeutet dieser Fall für die Zukunft der Drogenpolitik?

Experten fordern mittlerweile strengere Kontrollen bei Ketamin-Verschreibungen, besser geschützte digitale Rezeptsysteme und eine Verschärfung der Überwachung bei sogenannten “off-label”-Verwendungen. Gleichzeitig wird diskutiert, wie man zwischen therapeutischem Einsatz und gefährlichem Missbrauch unterscheiden kann, ohne Patienten mit psychischen Erkrankungen zu stigmatisieren.

Ein Tod, der Wellen schlägt

Matthew Perry war nicht nur eine TV-Ikone – er war auch ein Mensch, der offen mit seiner Suchtgeschichte umging. Dass er am Ende erneut einem Suchtmittel zum Opfer fiel, ist tragisch und wirft neue Fragen auf: über Verantwortung, Kontrollverlust, und das System, das all dies ermöglichte. Die Enthüllungen rund um die „Ketamine-Queen“ zeigen, wie dünn der Schleier zwischen Glanz und Abgrund sein kann – und wie wichtig es ist, hinter die Fassade zu blicken.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.