
Waldershof – Fahrradhersteller Cube ruft zahlreiche E-Bikes des Modelljahres 2025 zurück. Der Grund: Bei bestimmten Modellen können sich Kurbelarme während der Fahrt lösen – mit gefährlichen Folgen für die Fahrer. Was betroffene Nutzer jetzt wissen müssen, welche Modelle betroffen sind und warum schnelles Handeln geboten ist, zeigt unser ausführlicher Überblick.
Was steckt hinter dem Rückruf bei Cube?
Die Firma Cube, einer der bekanntesten Fahrradhersteller Europas mit Sitz in Bayern, hat einen umfassenden Rückruf für seine E-Bikes des Modelljahres 2025 eingeleitet. Betroffen sind sämtliche Cube Hybrid E-Bikes, die mit dem sogenannten „ACID MTB Hybrid Pro“-Kurbelarm ausgestattet sind. Laut Unternehmensangaben können sich bei diesen Modellen die Kurbelschrauben während der Nutzung lösen – ein Risiko, das ernst genommen werden muss.
„Wir haben in internen Tests und durch Rückmeldungen vom Markt festgestellt, dass sich die serienmäßigen Schrauben an bestimmten Kurbelarmen lockern können“, so eine Stellungnahme des Unternehmens. Die Konsequenz: Der Kurbelarm kann sich während der Fahrt lösen – was zu einem sofortigen Kontrollverlust und damit zu schweren Unfällen führen kann.
Welche Cube E-Bike Modelle sind genau vom Rückruf betroffen?
Insgesamt betrifft die Rückrufaktion eine große Bandbreite der Cube Hybrid-Serie des Jahres 2025. Dazu gehören unter anderem:
- Stereo Hybrid ONE22, ONE44, ONE77
- Reaction Hybrid One, Pro, Race, SLX, SLT
- Nuride Hybrid Pro, EXC, SLX, SLT
- Kathmandu Hybrid One, Pro, Comfort Pro, EX, EXC, SLX, SLT
Wer sich unsicher ist, ob sein Rad betroffen ist, sollte auf den Modellnamen am Rahmen achten oder direkt den Cube-Fachhändler kontaktieren. Eine sofortige Prüfung ist dringend zu empfehlen.
Wie gefährlich ist der Mangel – und was sind die Folgen?
Der technische Defekt liegt in der Verbindung zwischen Kurbelarm und Achse: Die Schrauben, die beides zusammenhalten, können sich mit der Zeit lockern. Im schlimmsten Fall löst sich der Kurbelarm ganz vom Rad. Besonders problematisch ist das bei Fahrten mit höherem Tempo oder auf unebenem Gelände.
Was passiert, wenn sich der Kurbelarm während der Fahrt löst?
Ein gelöster Kurbelarm führt zum sofortigen Kontrollverlust. Der Fahrer kann nicht mehr pedalieren, verliert das Gleichgewicht – und stürzt. In der E-Bike-Community gibt es bereits erste Berichte über solche Vorfälle. In einem Forum schreibt ein Nutzer: „Der linke Kurbelarm hat sich plötzlich gelöst – zum Glück war ich nur im Stadtverkehr unterwegs.“ Solche Erfahrungen zeigen, wie wichtig ein rasches Handeln ist.
So läuft der Rückruf ab – was Nutzer jetzt tun müssen
Wie läuft der Rückruf bei Cube genau ab?
Betroffene Kunden werden gebeten, ihr E-Bike unverzüglich zu einem autorisierten Cube-Händler zu bringen. Dort wird eine Überprüfung durchgeführt und die betroffenen Kurbelschrauben werden kostenlos gegen eine neue, modifizierte Version ersetzt. Eine Direktlieferung an Endkunden ist nicht vorgesehen – der Austausch darf nur durch geschultes Fachpersonal erfolgen. Laut Cube soll der gesamte Prozess für den Kunden kostenfrei sein.
Muss ich für den Rückrufservice selbst bezahlen?
Nein. Die Kosten für den Austausch – sowohl für die Teile als auch für die Arbeitszeit – übernimmt Cube vollständig. Kunden müssen lediglich den Weg zum Händler auf sich nehmen.
Kann ich das E-Bike weiterhin nutzen, wenn ich zum Händler fahre?
Cube selbst rät strikt davon ab, das Rad vor dem Austausch weiterzufahren. Die Gefahr eines plötzlichen Ausfalls während der Fahrt ist real und nicht vorhersehbar. Die Empfehlung lautet daher: „Nicht mehr fahren, bis die Reparatur abgeschlossen ist.“
Warum genau sind diese Kurbelarme betroffen?
Warum sind nur die ACID MTB Hybrid Pro Kurbelarme betroffen?
Die Ursache liegt im Materialdesign und der Verbindungstechnik dieser speziellen Kurbelarm-Serie. Bei den betroffenen Modellen neigen die serienmäßig verbauten Schrauben dazu, sich unter bestimmten Belastungen und eventuell auch durch Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit zu lockern. Deshalb wurde der Rückruf gezielt auf die ACID MTB Hybrid Pro Kurbelarme beschränkt.
Rückblick: Rückruf bei Cube ist kein Einzelfall
In der Fahrradbranche kommt es regelmäßig zu Rückrufen – insbesondere bei E-Bikes. Die Belastung der Bauteile ist durch das höhere Gewicht und die elektrische Unterstützung deutlich größer als bei normalen Fahrrädern. Allein im Jahr 2023 wurden in Europa mehr als 20 Rückrufaktionen im E-Bike-Bereich registriert, darunter auch Bremsprobleme, Batteriefehler und defekte Steuereinheiten.
Ein Vergleich mit ähnlichen Fällen
Ein besonders prominenter Fall war der Rückruf zahlreicher Hollowtech-Kurbeln von Shimano. Auch hier wurden sich lösende Bauteile zum Sicherheitsrisiko. Experten vermuten, dass ähnliche Konstruktionsprinzipien wie bei den Cube-Modellen zu vergleichbaren Problemen führen können.
Unfälle und Sicherheitsrisiken bei E-Bikes nehmen zu
Statistiken zeigen: E-Bikes sind nicht nur beliebter, sondern auch unfallanfälliger als klassische Fahrräder. Laut aktuellen Zahlen kommt es in Deutschland jährlich zu fast 24.000 E-Bike-Unfällen mit Verletzungsfolge – Tendenz steigend. Besonders Kurbelbrüche oder abrutschende Pedale sind dabei häufige Ursachen für Stürze.
Wie schnell sollte ich handeln, wenn ich eines der Modelle besitze?
Die Antwort ist eindeutig: sofort. Cube warnt ausdrücklich davor, den Austausch aufzuschieben. Schon leichte Symptome – wie ungewohnte Geräusche oder Spiel im Kurbelarm – sollten ernst genommen werden. Es geht nicht nur um den Komfort, sondern um die Sicherheit des Fahrers.
Stimmen aus der Community: Zwischen Verständnis und Frust
In Foren und sozialen Netzwerken zeigt sich ein gemischtes Bild. Viele Nutzer loben die schnelle Reaktion von Cube, zeigen aber auch Unmut über den Aufwand. In einem Beitrag heißt es: „Ich muss jetzt 30 km zum Händler fahren – schade, dass Cube keine Abholung anbietet.“ Andere begrüßen das präventive Handeln: „Lieber Rückruf als Krankenhaus – Cube macht’s richtig.“
Werkstätten reagieren professionell
Laut Berichten aus Mechanikerforen sind viele Werkstätten gut auf Rückrufe vorbereitet. Häufig liegen Austauschbauteile schon bereit und Kunden können die Reparatur binnen weniger Tage abschließen. Dennoch empfiehlt es sich, vorab telefonisch einen Termin zu vereinbaren.
Was können Verbraucher künftig tun, um sicher zu bleiben?
Auch wenn der aktuelle Rückruf spezifisch ist, zeigt er ein generelles Problem: Viele sicherheitsrelevante Mängel treten schleichend auf und werden zu spät erkannt. Verbraucher sollten bei E-Bikes regelmäßig folgende Punkte prüfen lassen:
- Fester Sitz der Kurbelarme
- Ungewöhnliche Geräusche beim Pedalieren
- Spiel in der Tretlagerachse
- Regelmäßiger Check beim Händler, mindestens einmal pro Saison
Frühzeitige Wartung kann viele Probleme verhindern – gerade bei technisch anspruchsvollen E-Bikes mit hohem Gewicht und Belastung.
Abschließende Gedanken zum Cube-Rückruf
Der aktuelle Rückruf zeigt erneut, wie wichtig technische Qualität und funktionierende Rückmeldesysteme in der Fahrradbranche sind. Cube hat schnell reagiert und umfassende Maßnahmen eingeleitet – ein positives Signal an die Kundschaft. Dennoch wird deutlich: Sicherheit bei E-Bikes ist keine Selbstverständlichkeit. Nutzer müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein, technische Warnzeichen ernst nehmen und regelmäßige Checks durchführen.
Wer eines der betroffenen Modelle besitzt, sollte nicht zögern, sein Rad beim Fachhändler überprüfen zu lassen. Ein defekter Kurbelarm ist kein kleiner Schönheitsfehler – es geht um die Sicherheit auf zwei Rädern. Und die sollte immer an erster Stelle stehen.