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Mit Atemnot zum Sieg: Alexander Zverev trotzt körperlicher Schwäche in Cincinnati

In Aktuelles
August 16, 2025

Cincinnati – Alexander Zverev hat beim ATP-Turnier in Cincinnati nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch seine mentale und körperliche Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Trotz sichtbarer Atemnot und einem medizinischen Zwischenfall auf dem Platz siegte der Deutsche souverän gegen Lokalmatador Ben Shelton. Das Viertelfinale wurde nicht nur zu einem sportlichen Triumph, sondern auch zu einem Statement in Sachen Durchhaltevermögen.

Ein Spiel unter schwierigen Bedingungen

Die Ausgangssituation für das Viertelfinalmatch zwischen Alexander Zverev und dem US-Amerikaner Ben Shelton war sportlich bereits hochinteressant: Der Deutsche galt als Favorit, hatte eine makellose Bilanz gegen Shelton und befand sich in einer beeindruckenden Formphase. Doch was sich in Cincinnati am 15. August 2025 abspielte, ging über sportliche Fakten hinaus. Mitten im Match offenbarte Zverev deutliche gesundheitliche Probleme – Atemnot, Schwindel und ein Inhalator-Einsatz wurden zum bestimmenden Thema des Spiels.

Beim Stand von 2:1 im zweiten Satz rief Zverev den Arzt auf den Platz. Der Grund: “I can’t get any air into my lungs”, sagte er. Kurz darauf: “My head is spinning.” Es folgte eine medizinische Auszeit. Ein Inhalator wurde eingesetzt, bevor er – sichtlich angeschlagen, aber entschlossen – weiterspielte. Dass er das Match dennoch mit 6:2, 6:2 in nur 77 Minuten dominierte, zeugt von außergewöhnlicher Konzentration und Willenskraft.

Statistische Dominanz trotz körperlicher Schwäche

Sportlich zeigte sich Zverev von seiner besten Seite. Er gewann 81 Prozent seiner Punkte beim ersten Aufschlag, ließ keinen einzigen Break gegen sich zu und verwandelte seine Chancen effizient. Auch gegen den starken Aufschläger Shelton – der selbst zwölf Asse schlug – behielt er stets die Oberhand. Die Matchstatistik spricht eine klare Sprache:

StatistikZverevShelton
Erste Aufschlagquote81%69%
Asse812
Breakbälle abgewehrt1/10/4
Unforced Errors1123
Gesamtdauer77 Minuten

Besonders auffällig war die Schwäche Sheltons beim zweiten Aufschlag. Nur 4 von 19 Punkten konnte er hier gewinnen – ein klares Indiz für Zverevs druckvolles Returnspiel und Sheltons Unsicherheit.

Gesundheitliche Vorgeschichte als möglicher Schlüssel

Hat Alexander Zverev gesundheitliche Vorerkrankungen, die das Atemproblem erklären könnten?

Tatsächlich ist bekannt, dass Zverev seit seiner Kindheit an Typ-1-Diabetes leidet. Darüber hinaus gab es bereits in der Vergangenheit Hinweise auf Probleme mit der Lunge. Im Jahr 2024 wurde der Deutsche aufgrund einer Lungenentzündung stationär behandelt, sprach später von einer „nicht vollständig funktionierenden Lunge“ und hatte laut eigenen Angaben Fieber bis 40 Grad Celsius. Dies legt nahe, dass sein Organismus besonders anfällig auf körperliche Belastung unter extremen Bedingungen reagiert – wie sie in Cincinnati offenbar herrschten.

Wie hat sich das Luftfeuchtigkeitsniveau in Cincinnati auf Zverevs Zustand ausgewirkt?

Auch wenn keine offiziellen meteorologischen Daten vorliegen, berichten Beobachter von hoher Luftfeuchtigkeit und schwülen Bedingungen am Spieltag. Diese klimatischen Herausforderungen könnten Zverevs Atmung zusätzlich beeinträchtigt haben. Bereits 2020 hatte er bei den French Open ein Match mit Fieber und Atemproblemen bestritten – auch das in einem sehr feuchten Umfeld.

Mentalität als Schlüssel zum Erfolg

Wer Zverevs Karriere aufmerksam verfolgt, erkennt eine interessante Entwicklung: Vom emotional impulsiven Jungstar wandelte er sich in den letzten Jahren zu einem gereiften Führungsspieler. In einem Interview sagte er kürzlich, dass er sich auf dem Platz mehr Kontrolle aneignen möchte – ähnlich wie einst Roger Federer. Dieses mentale Wachstum zeigte sich in Cincinnati auf beeindruckende Weise. Trotz der offensichtlichen gesundheitlichen Beschwerden ließ er sich nicht aus dem Konzept bringen, spielte strategisch klug und blieb ruhig.

Ben Shelton: Ein Gegner am Limit

Auch die Leistung seines Gegners, Ben Shelton, verdient eine nähere Betrachtung. Der US-Amerikaner befindet sich in einer Phase intensiver Turnierbelastung, spielte kurz zuvor noch in Toronto. In Foren wie Reddit äußerten Fans den Verdacht, Shelton sei körperlich angeschlagen in die Partie gegangen. Ein Kommentar brachte es auf den Punkt: „Looks like the fatigue finally got to Shelton after his Toronto run.“

Ein weiterer Aspekt: Shelton wird in Fanforen teils kritisch gesehen. Seine hohe Quote an unerzwungenen Fehlern (23 im Match gegen Zverev) wurde mehrfach thematisiert. Ein Nutzer nannte ihn sogar provokativ einen „UE-Maschine“. Gleichzeitig bleibt Shelton ein Publikumsliebling – seine emotionale Spielweise und seine explosive Athletik machen ihn zu einem unterhaltsamen, wenn auch noch nicht konstanten Spieler.

Wie reagierte Zverev sportlich auf die Atemprobleme während des Matches?

Die Antwort darauf ist schlicht: professionell. Statt sich in seiner Bewegung einzuschränken oder passiver zu agieren, blieb Zverev seinem Spielplan treu. Mit kontrollierter Offensive, viel Übersicht und hoher Präzision ließ er Shelton kaum ins Spiel kommen. Die wenigen kritischen Momente, etwa beim einzigen Breakball gegen sich, meisterte er souverän.

Ein Blick auf die Community-Reaktionen

In sozialen Netzwerken wie Reddit und Tennisforen war das Match ein viel diskutiertes Thema. Ein besonders auffälliger Kommentar lautete: „Zverev beats Shelton with one lung tied behind his back.“ Diese ironische Überspitzung bringt die Stimmung auf den Punkt: Viele Fans würdigten Zverevs Kampfgeist und waren überrascht von der Deutlichkeit des Sieges trotz körperlicher Einschränkungen.

Einige Nutzer spekulierten sogar, ob Zverev Fieber gehabt haben könnte. Eine These, die sich auf seine eigenen Aussagen nach dem Match stützt – allerdings nicht offiziell bestätigt wurde. Der Tenor jedoch ist eindeutig: Zverev gewann nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen seinen Körper.

Gab es frühere Fälle, in denen Zverev unter Atemproblemen litt?

Ja – ein besonders prägnanter Fall datiert zurück auf die French Open 2020. Damals spielte Zverev ein Match unter Fieberbedingungen, gab nach dem Spiel an, sich „komplett krank“ gefühlt zu haben und Schwierigkeiten beim Atmen gehabt zu haben. Dass sich nun in Cincinnati ein ähnliches Szenario abzeichnete, wirft Fragen über seine Belastbarkeit bei extremen Bedingungen auf – aber zeigt auch: Er kann mit diesen Situationen umgehen.

Wie geht es weiter?

Mit dem Sieg gegen Shelton zieht Zverev ins Halbfinale von Cincinnati ein und trifft dort auf Carlos Alcaraz – ein Duell, das sportlich ebenso reizvoll wie körperlich herausfordernd wird. Ob Zverev bis dahin vollständig genesen ist, bleibt offen. Nach dem Spiel sagte er: „Ich hoffe, dass ich mich bis morgen erhole und wieder bei 100 % bin.“

Seine derzeitige Form – 16 Siege in den letzten 18 Matches – spricht jedoch für ihn. Die Konstanz auf Hardcourt, seine verbesserten physischen Werte und sein strategischer Spielstil machen ihn zu einem der heißesten Anwärter auf den Turniersieg.

Ein Abend, der in Erinnerung bleibt

Der Viertelfinalabend von Cincinnati wird nicht nur wegen des klaren Ergebnisses in Erinnerung bleiben. Er wird auch als ein Moment gelten, in dem ein Sportler seine Grenzen überschritt – körperlich wie mental. Alexander Zverev bewies eindrucksvoll, dass Sieg nicht immer aus purer Dominanz entsteht, sondern oft aus der Fähigkeit, mit Schwäche umzugehen. Die Kombination aus sportlicher Exzellenz, medizinischem Ernstfall und mentaler Stärke machte diesen Auftritt zu einem der bemerkenswertesten seiner Karriere.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.