Papst Leo XIV. feiert erste Messe: Hessen zeigt sich “sehr, sehr dankbar” für neuen Pontifex

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Mai 09, 2025

Am Freitagvormittag, weniger als 24 Stunden nach seiner Wahl, zelebrierte Papst Leo XIV. seine erste Messe als neues Oberhaupt der katholischen Kirche in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.

Der 69-jährige US-Amerikaner Robert Francis Prevost, der sich den Namen Leo XIV. gab, betonte in seiner Predigt die Herausforderungen des modernen Glaubens und rief zu einem erneuerten Engagement für die christlichen Werte auf.

In seiner Ansprache kritisierte der Papst die heutige Gesellschaft, in der Technologie, Geld, Erfolg, Macht und Vergnügungen oft Vorrang hätten. Er warnte davor, dass in einem solchen Umfeld der Sinn des Lebens in Vergessenheit geraten könne und selbst Gläubige in einen “faktischen Atheismus” abgleiten könnten. Er betonte, dass der christliche Glaube von vielen als “etwas Absurdes” angesehen werde, “als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen”.

Der Papst rief die Anwesenden dazu auf, ein Zeichen des Friedens auszutauschen, und betonte die Bedeutung von Liebe und Gemeinschaft. Er sagte: “Mache uns zum Sauerteig dieser Welt”.

Die Wahl von Leo XIV. wurde weltweit mit Interesse verfolgt. In Deutschland äußerten sich zahlreiche Kirchenvertreter positiv. Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete die Wahl als “eine wunderbare Überraschung” und lobte den neuen Papst als “bescheiden, freundlich und den Menschen zugewandt”.

Auch Michael Gerber, Bischof von Fulda, zeigte sich erfreut über die Wahl und betonte, dass Leo XIV. ein “sympathischer und zugewandter Mensch” sei. Er interpretierte die Namenswahl des Papstes als Anlehnung an Leo XIII., der sich für Gerechtigkeit für die Ärmsten der Armen eingesetzt habe.

In Hessen wurde die Wahl des neuen Papstes ebenfalls positiv aufgenommen. Die Ministerpräsidentin des Saarlandes und Bundesratspräsidentin, Anke Rehlinger, bezeichnete Leo XIV. als “Vertreter eines eher liberalen Amerika” und lobte ihn als “wahren Brückenbauer”.

Die erste Messe von Papst Leo XIV. wurde von zahlreichen TV-Sendern und Online-Plattformen live übertragen, sodass Gläubige weltweit daran teilhaben konnten. Für Sonntag ist geplant, dass der neue Pontifex das Mittagsgebet Regina Coeli vom Balkon des Petersdoms aus spricht. Ein Termin für die feierliche Amtseinführung steht noch aus.

Verbindung zur deutschen Kirche

Besonders hervorzuheben ist die enge Verbindung von Papst Leo XIV. zur deutschen Kirche. Bereits in seiner Zeit als Präfekt der Bischofskongregation pflegte er intensive Kontakte zu deutschen Diözesen. In theologischen Fragen gilt er als offen für Dialog, insbesondere mit Blick auf die umstrittene Synodale Weg-Debatte in Deutschland. Seine Wortwahl in der ersten Messe lässt hoffen, dass er künftig eine vermittelnde Rolle zwischen konservativen und progressiven Kräften einnehmen wird.

Hoffnungen der Gläubigen

Unter den Gläubigen herrscht große Hoffnung, dass Papst Leo XIV. Reformen vorantreibt und die Kirche moderner gestaltet. Viele Katholiken erwarten sich von ihm mehr Transparenz, eine Stärkung der Laien und eine klarere Haltung in sozialen Fragen wie Armut, Klimaschutz und Flüchtlingshilfe. Sein bisheriger Werdegang als Ordensmann und Missionar lässt darauf schließen, dass er sich insbesondere der Seelsorge und den Bedürfnissen benachteiligter Menschen widmen wird.

Ein Name mit Geschichte

Die Wahl des Namens Leo XIV. ist kein Zufall. Damit folgt er dem Vorbild von Papst Leo XIII., der Ende des 19. Jahrhunderts für seine Sozialenzyklika bekannt wurde, in der er sich für die Rechte der Arbeiter einsetzte. Leo XIV. scheint mit dieser Namensgebung bewusst an diese Tradition anzuknüpfen. Beobachter werten das als Signal, dass auch er soziale Gerechtigkeit zu einem zentralen Thema seines Pontifikats machen will.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.