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Schweres Unglück im Sudan: Erdrutsch fordert zahlreiche Todesopfer

In Aktuelles
September 02, 2025

Ein verheerender Erdrutsch hat das Dorf Tarasin in den Marrah-Bergen im Westen des Sudans ausgelöscht. Mehr als 1.000 Menschen kamen dabei ums Leben, nur eine Person überlebte das Unglück. Ausgelöst durch tagelangen heftigen Regen gilt das Ereignis als eine der schwersten Naturkatastrophen in der jüngeren Geschichte des Landes. Internationale Hilfsorganisationen schlagen Alarm, da Rettungsmaßnahmen kaum möglich sind.

Ein Dorf verschwindet unter den Erdmassen

Nach offiziellen Angaben der Rebellenbewegung Sudan Liberation Movement-Army (SLM-A) wurde das gesamte Dorf Tarasin in Zentral-Darfur am Sonntag von einem massiven Erdrutsch erfasst. Innerhalb weniger Minuten wurde der Ort vollständig unter Schutt, Geröll und Schlamm begraben. Augenzeugen berichten von einer „vollständigen Auslöschung“ der Siedlung. Lediglich eine Person überlebte das Unglück – eine Tatsache, die das Ausmaß der Katastrophe noch deutlicher macht.

Die Marrah-Berge, in denen sich Tarasin befand, gelten als schwer zugängliche Region. Sie sind durch steile Hänge, instabile Böden und anhaltende Regenfälle besonders anfällig für Naturkatastrophen wie Erdrutsche. Der jüngste Regen hatte den Boden so stark aufgeweicht, dass ein Abrutschen der Hänge unvermeidlich wurde.

Mehr als 1.000 Tote: Eine humanitäre Tragödie

Die Zahl der Todesopfer wird auf über 1.000 geschätzt, womit dieser Erdrutsch zu den tödlichsten Naturkatastrophen im Sudan zählt. Lokale Behörden bezeichneten den Vorfall als „beispielloses Desaster“. Der Gouverneur von Darfur sprach von einer „humanitären Tragödie historischen Ausmaßes“ und rief die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung auf.

„Das Dorf Tarasin existiert nicht mehr. Nur eine einzige Person hat überlebt. Wir bitten dringend um Hilfe, um die Opfer zu bergen und die Region zu versorgen“, erklärte ein Sprecher der Rebellenorganisation SLM.

Eine Katastrophe inmitten von Krieg und Hunger

Das Ausmaß des Unglücks wird durch die politischen und humanitären Rahmenbedingungen noch verschärft. Der Sudan befindet sich seit 2023 in einem erbitterten Bürgerkrieg zwischen der Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Millionen Menschen sind auf der Flucht, über 40.000 kamen in den Kämpfen ums Leben. Hunger, Gewalt und der völlige Zusammenbruch der Infrastruktur bestimmen das Leben der Bevölkerung.

Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass der Zugang zur Katastrophenregion stark eingeschränkt ist. Zum einen ist die bergige Landschaft logistisch schwer erreichbar, zum anderen erschwert der anhaltende Konflikt die Arbeit von Helfern. In vielen Fällen blockieren sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen den Zugang zu Gebieten, was die Versorgung von Betroffenen nahezu unmöglich macht.

Umweltzerstörung und fehlende Infrastruktur als Risikofaktor

Beobachter betonen, dass die jahrelangen Kämpfe im Sudan nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Umwelt stark geschädigt haben. Abholzung, Vernachlässigung landwirtschaftlicher Flächen und fehlende Investitionen in Infrastruktur haben die Verwundbarkeit der Region erhöht. Experten warnen, dass Naturkatastrophen wie dieser Erdrutsch künftig häufiger und mit noch dramatischeren Folgen auftreten könnten.

Forderungen nach internationaler Hilfe

Die Rebellenbewegung SLM und lokale Behörden rufen eindringlich zur internationalen Unterstützung auf. Sie bitten um technische Hilfe, um die verschütteten Opfer zu bergen, sowie um humanitäre Hilfe für die Überlebenden der Region. Gleichzeitig warnen Hilfsorganisationen, dass die humanitäre Krise im Sudan bereits so dramatisch sei, dass zusätzliche Katastrophen das Land an den Rand des völligen Zusammenbruchs bringen könnten.

  • Über 1.000 Tote in Tarasin, nur ein Überlebender
  • Region durch Bürgerkrieg und Hunger ohnehin schwer belastet
  • Zugang für Helfer fast unmöglich
  • Erdrutsch gilt als eine der schwersten Naturkatastrophen der jüngeren sudanesischen Geschichte

Ein Land am Abgrund

Der Erdrutsch von Tarasin macht auf dramatische Weise deutlich, wie verwundbar der Sudan derzeit ist. Naturkatastrophen treffen hier auf ein Land, das von Bürgerkrieg, Hunger und Vertreibung geprägt ist. Während ein ganzes Dorf ausgelöscht wurde, fehlt es an den elementarsten Strukturen, um auf eine solche Tragödie reagieren zu können. Die internationale Gemeinschaft steht nun in der Verantwortung, Hilfsmaßnahmen zu koordinieren und langfristig Perspektiven für die Bevölkerung zu schaffen. Ohne Unterstützung droht der Sudan weiter in eine humanitäre Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zu stürzen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.