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Taco Bell überdenkt KI-Drive-through nach kurioser Bestellung von 18.000 Wasserbechern

In Aktuelles
September 01, 2025

Ein ungewöhnlicher Vorfall in einer Taco-Bell-Filiale sorgt derzeit international für Aufsehen: Ein Kunde bestellte über das neue KI-Drive-through-System ganze 18.000 Wasserbecher. Der Fall, der viral ging, führte dazu, dass Taco Bell den Einsatz seiner Sprach-KI neu bewertet und die weitere Einführung auf den Prüfstand stellt.

Der Auslöser: 18.000 Wasserbecher auf einmal

Der Fall, bei dem ein Kunde die Sprach-KI von Taco Bell mit einer absurden Bestellung von 18.000 Wasserbechern überforderte, machte schnell die Runde in sozialen Netzwerken. Videos des Vorfalls gingen viral und lösten eine Debatte über die Zuverlässigkeit von Künstlicher Intelligenz im Alltagsgeschäft aus. Die KI nahm die Bestellung an, doch die Abwicklung wurde letztlich durch menschliche Mitarbeitende gestoppt. Dieser Vorfall war nicht der erste, aber der bisher prominenteste, der die Schwächen der Technologie offenlegte.

Erste Bilanz nach Millionen von Bestellungen

Seit der Einführung des KI-gestützten Drive-throughs in über 500 Filialen konnte Taco Bell nach eigenen Angaben bereits mehr als zwei Millionen Bestellungen abwickeln. In vielen Fällen verlief der Bestellprozess reibungslos und schnell. Dennoch häuften sich Berichte über wiederkehrende technische Probleme. Nutzer berichteten etwa davon, dass die KI mehrfach dieselbe Frage stellte – etwa „Und was möchten Sie dazu trinken?“ – selbst nachdem bereits ein Getränk bestellt worden war. Auch einfache Anpassungen wie „ohne Fleisch“ führten zu Fehlermeldungen oder endlosen Schleifen.

Typische KI-Pannen im Überblick

  • Wiederholte Nachfragen nach bereits bestellten Artikeln
  • Probleme bei Anpassungen („ohne Käse“, „extra Sauce“)
  • Akzeptanz absurder oder technisch unmöglicher Bestellungen
  • Unfähigkeit, Troll-Bestellungen rechtzeitig zu erkennen

Reaktionen des Managements

Dane Mathews, Chief Digital and Technology Officer bei Taco Bell, erklärte in einem Interview: „Die KI überrascht uns manchmal positiv, aber sie lässt uns gelegentlich im Stich.“ Er betonte, dass das Unternehmen viel lerne und die Erfahrungen helfen, die Technologie gezielter einzusetzen. Besonders in Restaurants mit hohem Kundenaufkommen stoße die KI an ihre Grenzen. „Wir müssen differenzieren, wo KI sinnvoll eingesetzt werden kann und wo menschliche Teams unverzichtbar bleiben“, so Mathews weiter.

Technologiepartner und Zukunftspläne

Die KI-Systeme von Taco Bell werden in Kooperation mit Nvidia und der Yum!-Brands-eigenen Byte-Plattform betrieben. Nvidia liefert leistungsstarke Sprachmodelle und Analytik-Tools, die es ermöglichen sollen, Bestellungen schneller und genauer zu erfassen. Langfristig ist geplant, die Technologie nicht nur für Bestellungen, sondern auch für Wartezeiterfassungen einzusetzen. Dabei könnte die KI erkennen, wie viele Fahrzeuge in der Schlange stehen, und automatisch Menüs vorschlagen, die sich besonders schnell zubereiten lassen.

Neue Perspektiven für den Einsatz von KI

Geplante FunktionNutzen
SpracherkennungSchnellere Erfassung von Bestellungen
WartezeitanalyseEffizientere Steuerung der Abläufe
MenüempfehlungenGezielte Vorschläge je nach Nachfrage
Kundenfeedback-AuswertungBessere Anpassung an Wünsche und Trends

Kritische Stimmen aus Foren und sozialen Medien

In Foren wie Reddit weisen viele Nutzer darauf hin, dass das Problem weniger in der KI selbst liegt, sondern in der fehlenden Kontrolle durch einfache Softwareprüfungen. Ein Nutzer formulierte es so: „This is not an AI issue … what they need is traditional software sanity checks.“ Damit ist gemeint, dass die KI-Ausgaben auf Plausibilität geprüft werden müssten, bevor sie an das Kassensystem weitergeleitet werden. Andere Nutzer vergleichen den aktuellen Stand der KI mit einem Bowling-Spiel, bei dem es noch keine „Bumper“ gibt, die verhindern, dass der Ball in die Rinne fällt. Mit anderen Worten: Die KI arbeitet, aber es fehlen Sicherheitsmechanismen.

Vergleich mit menschlicher Bedienung

Eine häufig gestellte Frage lautet: „Can Taco Bell AI handle high traffic drive-thrus?“ Die Antwort fällt aktuell eher negativ aus. Gerade in Stoßzeiten sind menschliche Mitarbeitende deutlich effizienter und flexibler. Auch wenn die KI mehr als zwei Millionen Bestellungen abgewickelt hat, bleibt sie anfälliger für Störungen als menschliche Bedienung. Medienberichte bestätigen, dass menschliche Teams im direkten Vergleich oft schneller reagieren und seltener Fehler machen.

Kundenperspektive und Kulanzregelungen

Interessant ist auch, wie Kunden mit den Schwächen der KI umgehen. Auf TikTok berichteten Nutzer, dass sie jedes Mal, wenn sie gezwungen waren, über die KI zu bestellen, eine Beschwerde in der Taco-Bell-App einreichten. Als Reaktion erhielten sie häufig Gutscheine im Wert von zehn US-Dollar. Damit versuchte Taco Bell offenbar, Frust bei den Kunden abzufedern und das Vertrauen in die Technologie zu stärken.

Fragen, die Kunden besonders beschäftigen

  • Why did Taco Bell rethink AI drive-through after man ordered 18,000 waters? – Wegen der massiven Troll-Bestellung wurde deutlich, dass die KI fehlende Sicherheitschecks hatte.
  • Has Taco Bell paused AI drive-thru rollout? – Ja, das Unternehmen bremste die weitere Einführung und überdenkt die Strategie.
  • What are typical AI drive-thru glitches at Taco Bell? – Wiederholungen, falsche Anpassungen, Annahme absurder Bestellungen.
  • What do customers say about Taco Bell AI drive-thru on social media? – Viele kritisieren das System als fehleranfällig, andere sehen es als unterhaltsames Kuriosum.
  • What companies is Taco Bell partnering with for AI drive-thru? – Nvidia ist einer der zentralen Technologiepartner.

Strategie: Hybridmodell statt Rückzug

Taco Bell spricht in seinen Stellungnahmen bewusst nicht von einem Rückzug aus der KI, sondern von einem Überdenken der Einsatzgebiete. Geplant ist ein Hybridmodell: Dort, wo das System zuverlässig funktioniert, soll es weiterlaufen. In stark frequentierten Filialen hingegen sollen menschliche Mitarbeitende die Führung übernehmen. Ziel ist es, die Stärken beider Ansätze zu kombinieren und die Schwächen auszugleichen.

Auswirkungen auf die Branche

Der Fall bei Taco Bell ist kein Einzelfall. Auch andere Fast-Food-Ketten wie McDonald’s oder Wendy’s experimentieren mit KI-gestützten Bestellsystemen und berichten von vergleichbaren Problemen. Der Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, die entstehen, wenn KI-Lösungen direkt im Kundenkontakt eingesetzt werden. Die Technologie ist vielversprechend, stößt aber in der Praxis noch an klare Grenzen. Für die gesamte Branche stellt sich daher die Frage, ob KI eine Ergänzung oder ein Ersatz für menschliche Mitarbeit bleibt.

Schlussbetrachtung

Die Bestellung von 18.000 Wasserbechern bei Taco Bell hat die Schwächen des KI-gestützten Drive-through-Systems schonungslos offengelegt. Trotz mehr als zwei Millionen erfolgreich abgewickelten Bestellungen zeigen sich in der Praxis immer wieder gravierende Schwächen. Das Management zieht daraus Konsequenzen und setzt auf einen differenzierten Ansatz, bei dem Menschen weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Kundenreaktionen reichen von Frust bis hin zu ironischer Belustigung, während die Branche insgesamt gespannt verfolgt, wie Taco Bell die Lehren aus diesem Vorfall umsetzt. Der Fall zeigt eindrücklich, dass KI zwar Chancen für mehr Effizienz bietet, aber nur dann erfolgreich sein kann, wenn klare Grenzen, Kontrollen und menschliche Eingriffe vorgesehen sind.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.