Diese Regionen in Deutschland riskieren heute Hochwasser durch Starkregen

In Umwelt
Juli 23, 2025

Berlin, 23. Juli 2025: Eine ausgeprägte Gewitterlinie zieht heute über Norddeutschland hinweg und bringt stellenweise extremen Starkregen mit sich. Betroffene Regionen sollten sich auf Hochwasser und Überflutungen einstellen und Vorsorge treffen.

Wetterlage und zeitliche Prognose

Ein kräftiges Tiefdruckgebiet über der Ostsee steuert heute feuchte Luftmassen nach Schleswig‑Holstein, Mecklenburg‑Vorpommern und in den Nordwesten Brandenburgs. Zwischen 14 Uhr und 20 Uhr ist mit den intensivsten Niederschlagszellen zu rechnen, die lokal binnen weniger Stunden 25–35 l/m² abladen können.

Wann ist heute in Deutschland mit Starkregen und daraus resultierendem Hochwasser zu rechnen?

Die heftigsten Niederschläge treten nachmittags auf, konkret zwischen 14 Uhr und 20 Uhr – danach verlagert sich die Gewittertätigkeit eher in den Osten und an die Alpen. In diesem Zeitfenster sind örtlich schnelle Wasserstandanstiege zu erwarten.

Betroffene Flussabschnitte und Überflutungsgefahr

Vor allem Flussabschnitte mit geringem Gefälle und engen Uferzonen sind betroffen. Schnelle Abflüsse führen hier rasch zu Hochwasser.

Welche Flussabschnitte sind heute bei Starkregen in Norddeutschland besonders gefährdet?

  • Elbe ab Hamburg: Hohe Wasserstände seit letzter Woche machen den Abschnitt empfindlich.
  • Trebel (Mecklenburg‑Vorpommern): Enge Uferzonen begünstigen lokale Überschwemmungen.
  • Peene: Geringes Gefälle führt zu raschem Anstieg bei Starkregen.

Maßnahmen für den Objektschutz

Private Haushalte können mit einfachen Mitteln das Risiko von Wassereintritt reduzieren und Schäden minimieren.

Wie kann ich mein Haus heute vor Hochwasser durch Starkregen schützen?

  • Kellerabdichtung: Dichtungsbänder an Fenstern und Türen anbringen.
  • Mobile Hochwasserschutzwände: Vor Einfahrten und Haustüren montieren.
  • Regenrinnen freihalten: Laub und Schmutz entfernen, um Rückstau zu vermeiden.
  • Sandsäcke: An kritischen Stellen wie Garageneinfahrten aufschichten.

Warnmittel und Informationsquellen

Für aktuelle Informationen und Warnmeldungen stehen verschiedene digitale Dienste zur Verfügung.

Welche Warnmittel und Apps informieren mich heute aktuell über Starkregen und Hochwasser?

  • DWD WarnWetter‑App: Stündliche Updates zu Niederschlagsmengen und Unwetterstufen.
  • Katwarn und Nina (BBK): Push‑Meldungen bei erhöhten Gefahrenstufen.
  • Hochwasserportale der Bundesländer: Regionale Pegelstände und Gefahrenkarten.

Wo finde ich heute online Live‑Pegelstände für Flüsse in Deutschland?

Live‑Messdaten sind verfügbar über:

  • PEGELONLINE (Bund/Länder‑Portal)
  • DWD Hydrographisches Informationssystem
  • Regionale Betreiberseiten (z. B. Pegel Kaiserlautern, Rheinland‑Pfalz)

Schwellenwerte und Warnkriterien

Die Unwetterwarnungen orientieren sich an definierten Niederschlagsintensitäten, ab denen Überflutungen wahrscheinlich werden.

Ab welcher Regenmenge pro Stunde kann Hochwassergefahr durch Starkregen entstehen?

Bereits ab 15 l/m² in einer Stunde steigt in Gefällestrecken und urbanen Gebieten das Risiko von Überflutungen deutlich. Ab 25 l/m² pro Stunde gilt die Warnstufe „stark“ bis „extrem“.

Klimatische Hintergründe und langfristige Trends

Intensive Starkregenereignisse und Hochwasser sind kein Einzelfall, sondern Teil eines wachsenden Trends infolge des Klimawandels. Zeitreihen zeigen eine Zunahme von durchschnittlich 198 Flutereignissen pro Jahr in 1990 auf 338 im Jahr 2016. Prognosen gehen bei einer globalen Erwärmung um 2 °C von noch häufigeren und intensiveren Hochwasserspitzen aus.

“Modelle rechnen mit einer bis zu 39 % stärkeren Hochwasserspitze im Ahr‑Einzugsgebiet.”

Regionale Resilienz und Anpassungsstrategien

Zur Reduktion künftiger Schäden und zur Stärkung der Anpassungsfähigkeit setzen Bund und Länder auf eine Kombination aus technischer Infrastruktur und naturnahen Maßnahmen.

  • Deichausbau: Verstärkung und Erhöhung gefährdeter Deiche.
  • Renaturierung von Auen: Überschwemmungsgebiete als Pufferflächen.
  • Dach‑ und Straßenbegrünung: Retentionsdächer und versickerungsfähige Beläge in Städten.
  • Datengetriebene Risikoanalysen: KI-gestützte Risikokarten für Kommunen.

Soziale Medien und lokale Initiativen

Oft gibt es überregionale Warnungen – in der Praxis helfen lokale Netzwerke, schnelle Informationen und Hilfe zu organisieren.

  • Twitter‑Prognosen: Konten wie @ECMWF teilen Niederschlagssimulationen in Echtzeit.
  • Telegram‑ und Facebook‑Gruppen: Kanäle wie „Unwettergruppe Deutschland“ mobilisieren Freiwillige und koordinieren Einsatzkräfte.
  • Private Hochwasserhilfe-Gruppen: In Gemeinden wie Meißen und Lohmar bieten Nachbarn Unterkünfte und Materialspenden an.
  • Angler-Foren: Natur- und Gewässerschutzvereine diskutieren ökologische Folgen und empfehlen Schutzmaßnahmen für Gewässer.

Ökonomische und gesellschaftliche Auswirkungen

Extreme Wetterereignisse verursachen nicht nur Sachschäden, sondern belasten auch Landwirtschaft und Infrastruktur. Der Climate Risk Index 2025 weist seit 1990 über 1.200 Todesopfer und Schäden in Milliardenhöhe aus. Besonders betroffen sind Verkehrswege und landwirtschaftliche Flächen.

  • Agrarflächen: Erosion, Nährstoffaustrag und Ernteschäden.
  • Infrastruktur: Unterspülte Straßen, beschädigte Brücken und Gleise.
  • Versicherung: Verlust von Policen in Hochrisikogebieten, Diskussionen über Bauverbote.

Gesellschaftliche Resilienz und Aufklärung

Ein wiederkehrendes Problem ist die “Flood Dementia”: Trotz bekannter Risikogebiete werden Bauvorhaben umgesetzt, ohne ausreichende Schutzmaßnahmen. Nachhaltige Bildungs- und Informationskampagnen sollen dieses Risikobewusstsein stärken und Fehlentwicklungen verhindern.

Wer heute in den betroffenen Regionen lebt oder sich auf den Weg dorthin macht, sollte die lokalen Pegelstände im Auge behalten, aktuelle Warnungen beachten und sein Umfeld präventiv sichern. So lassen sich Schäden erheblich mindern und die eigene Sicherheit erhöhen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.