
Karlsruhe. Wenn sich die Fächerstadt in ein Mekka für Literaturfreunde verwandelt, dann ist wieder Zeit für die Karlsruher Literaturtage. Vom 10. bis 20. Oktober 2025 steht die Stadt ganz im Zeichen des Wortes – mit mehr als 35 Veranstaltungen, überraschenden Orten und kreativen Konzepten, die Literatur neu erlebbar machen. Unter dem Motto „Literatur offensiv!“ präsentieren Autorinnen, Künstler und Akteure ein vielseitiges Programm, das alle Generationen anspricht.
Eine Stadt im Zeichen des Lesens
Die Karlsruher Literaturtage 2025 sind längst mehr als nur ein Festival für Bücherfreunde. Sie sind ein kulturelles Ereignis, das die Stadt jedes Jahr aufs Neue bewegt. Über 35 Veranstaltungen an mehr als 20 Orten bieten alles, was die Literatur lebendig macht: Lesungen, Performances, Diskussionen, Poetry Slams, Workshops und genreübergreifende Experimente. Das Ziel ist klar: Literatur soll aus den klassischen Räumen hinausgetragen und mitten ins Leben der Menschen gebracht werden.
„Literatur offensiv!“ – Das Motto mit Haltung
Das diesjährige Motto „Literatur offensiv!“ bringt auf den Punkt, was die Veranstalter erreichen wollen: Literatur soll nicht nur konsumiert, sondern erlebt, gefühlt und geteilt werden. „Wir möchten zeigen, dass Literatur ein lebendiger Teil des gesellschaftlichen Diskurses ist“, betont die Literarische Gesellschaft Karlsruhe als federführende Organisation. Dazu tragen Kooperationen mit städtischen Einrichtungen, Initiativen, Bibliotheken und Kulturschaffenden bei, die gemeinsam ein buntes Programm gestalten.
Ein Auftakt mit Wucht – Der Poetry Slam „Dead & Alive“
Traditionell eröffnen die Literaturtage mit einem der beliebtesten Formate: dem Poetry Slam „Dead & Alive“. Am 10. Oktober 2025 um 19:30 Uhr treffen im Kleinen Haus des Badischen Staatstheaters lebende Slammerinnen und Slammer auf die Texte „toter Dichter“. Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles interpretieren literarische Klassiker neu – ein lebendiger Wettstreit zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Moderiert wird der Abend von Philipp Herold und Moritz Konrad, zwei bekannten Stimmen der deutschsprachigen Slam-Szene.
Vielfalt an Orten und Ideen
Die Veranstalter setzen auf Vielfalt – nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich. Lesungen finden an Orten statt, die sonst selten mit Literatur in Verbindung gebracht werden. Neben klassischen Bühnen wie dem Staatstheater oder dem Museum für Literatur am Oberrhein öffnet sich die Stadt für neue literarische Formate: Cafés, Galerien, kleine Läden, Museen und sogar Fahrstühle werden zu Bühnen des Erzählens.
Die „LIFT-Lesung“ – Literatur im Aufzug
Eines der ungewöhnlichsten Formate ist die „LIFT-Lesung“ des Kollektivs KLAK an der Hochschule für Gestaltung (HfG). Am 11. Oktober um 15:00 und 15:30 Uhr fahren Besucherinnen und Besucher in einem Lastenaufzug mit – und bei jedem Halt öffnet sich die Tür zu einer neuen literarischen Welt. Studierende lesen ihre Texte live, während das Publikum wortwörtlich in Bewegung bleibt. Der Eintritt ist frei, und das Konzept zieht seit Jahren Neugierige aus ganz Baden an.
Lesungen, Performances und literarische Begegnungen
Die Karlsruher Literaturtage stehen für Begegnung – zwischen Autor und Publikum, zwischen Text und Raum. Ob intime Lesungen in kleinen Buchhandlungen, musikalisch-literarische Abende in Cafés oder szenische Performances: das Programm zeigt die ganze Bandbreite literarischen Schaffens. Auch Kinder und Jugendliche kommen nicht zu kurz. Die Stadtbibliothek Karlsruhe beteiligt sich mit kostenlosen Lesungen vom 13. bis 16. Oktober und setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Leseförderung junger Menschen.
Warum Leseförderung heute wichtiger ist denn je
Aktuelle Daten der Stiftung Lesen machen deutlich, warum Veranstaltungen wie die Karlsruher Literaturtage gesellschaftlich relevant sind: Rund 37 % der Kinder in Deutschland bekommen zu Hause selten oder nie vorgelesen. Lesefeste wie dieses setzen dem etwas entgegen, indem sie Lesen als gemeinschaftliches Erlebnis erfahrbar machen. „Vorlesen schafft Nähe und öffnet Welten – genau das wollen wir auch mit unseren Veranstaltungen erreichen“, heißt es von den Organisatoren.
Hinter den Kulissen – Wer die Literaturtage möglich macht
Organisiert werden die Karlsruher Literaturtage von der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe, die sich seit Jahren für die regionale Literaturszene engagiert. Gemeinsam mit dem Kulturamt, Buchhandlungen, Schulen, Museen und Vereinen entsteht ein dichtes Netzwerk kultureller Zusammenarbeit. Unterstützt wird das Festival von zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die an der Planung, Organisation und Durchführung beteiligt sind.
Ein Netzwerk für Literatur
Eine Studie zur Literaturvermittlung in Deutschland zeigt, dass regionale Literaturhäuser und -vereine eine entscheidende Rolle spielen: Sie sind Orte der Begegnung und Innovation, die Autorinnen und Lesende zusammenbringen. Karlsruhe nutzt dieses Potenzial konsequent – mit einer Mischung aus professioneller Organisation und bürgerschaftlichem Engagement. So wird das Festival zu einem Gemeinschaftsprojekt, das weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt.
Eintrittspreise, Tickets und freie Angebote
Die Bandbreite reicht von kostenlosen Formaten bis hin zu größeren Abendveranstaltungen. Für den Poetry Slam „Dead & Alive“ liegen die Kartenpreise zwischen 12 und 27 Euro, während viele kleinere Lesungen kostenfrei zugänglich sind. Gerade diese Offenheit macht den besonderen Reiz des Festivals aus: Jeder kann dabei sein – unabhängig von Alter, Bildung oder Einkommen.
Lesefieber für alle Generationen
Das Programm ist so konzipiert, dass es Menschen aller Altersgruppen anspricht. Neben Veranstaltungen für Erwachsene gibt es spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, Workshops für angehende Autorinnen und Autoren sowie Diskussionen zu gesellschaftlichen Themen. So wird das Lesen zur Brücke zwischen Generationen.
Genrevielfalt: Von Science-Fiction bis Lyrik
Auch inhaltlich überraschen die Literaturtage mit einem weiten Spektrum. Auf Social Media wird beispielsweise eine Science-Fiction-Lesung mit Nadja Harsch und Thomas Heitlinger beworben – ein Hinweis darauf, dass sich das Festival nicht nur auf klassische Literatur beschränkt. Ebenso vertreten sind Lyrik, Krimi, Kurzprosa und Spoken Word. Diese Vielfalt sorgt dafür, dass sich jedes Publikum wiederfindet – ob Liebhaber klassischer Texte oder Fans moderner Popkultur.
Lesungen in ungewöhnlicher Atmosphäre
Die Idee, Literatur in alltägliche Räume zu bringen, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Festival. Lesungen in Cafés, Boutiquen oder sogar in einem Museum schaffen eine Atmosphäre der Nähe. „Wir wollen Literatur nicht in geschlossene Räume sperren, sondern mitten ins Stadtleben holen“, so ein Statement aus dem Organisationsteam. Diese Haltung spiegelt das Motto „Literatur offensiv!“ authentisch wider.
Warum die Karlsruher Literaturtage überregional Bedeutung haben
Seit ihrer Gründung haben sich die Literaturtage zu einem wichtigen Bestandteil der deutschen Festivallandschaft entwickelt. Sie zeigen, wie regionale Kulturarbeit über lokale Grenzen hinaus wirken kann. Der Erfolg beruht auf drei Säulen: Vielfalt, Offenheit und Kreativität. Jede Veranstaltung ist ein kleines Experiment, jede Bühne ein Ort des Austauschs. So entsteht eine Dynamik, die Literatur nicht nur präsentiert, sondern lebendig hält.
Ein Blick auf Zahlen und Resonanz
Mit über 35 Veranstaltungen, mehr als 20 beteiligten Institutionen und rund 5.000 erwarteten Besucherinnen und Besuchern sind die Karlsruher Literaturtage eine der größten Literaturinitiativen im Südwesten. In den sozialen Medien verzeichnet das Festival stetig wachsende Reichweiten – insbesondere auf Instagram, wo Programmpunkte regelmäßig vorgestellt werden. Diese digitale Präsenz trägt dazu bei, ein jüngeres Publikum anzusprechen und das Thema Literatur zeitgemäß zu vermitteln.
Was Besucherinnen und Besucher erwartet
- Ein vielfältiges Programm an mehr als 20 Orten in Karlsruhe
- Eröffnung mit dem Poetry Slam „Dead & Alive“
- Ungewöhnliche Formate wie die „LIFT-Lesung“ an der HfG
- Kostenlose Lesungen in der Stadtbibliothek Karlsruhe
- Workshops und Diskussionsrunden rund um das Thema Lesen
- Events für Kinder, Jugendliche und Familien
Lesen als gesellschaftliche Bewegung
Lesen verbindet, inspiriert und schafft Gemeinschaft – das ist die Botschaft, die sich durch alle Veranstaltungen zieht. Die Karlsruher Literaturtage 2025 setzen damit ein starkes kulturelles Signal. In einer Zeit, in der digitale Medien den Alltag dominieren, zeigen sie, dass Bücher, Geschichten und Sprache nach wie vor zentrale Bestandteile unseres Lebens sind.
Ein literarischer Herbst mit Zukunft
Die Literaturtage in Karlsruhe beweisen, dass Kultur lebendig bleibt, wenn sie sich öffnet. Das Zusammenspiel von Tradition und Innovation, von klassischer Literatur und modernen Formaten macht das Festival einzigartig. Schon jetzt laufen die Planungen für kommende Jahre, um das Konzept weiter auszubauen und neue Partner zu gewinnen. Die Vision: Karlsruhe dauerhaft als literarische Hauptstadt des Südwestens zu etablieren.
Ein Schlusswort zur literarischen Vielfalt in Karlsruhe
Die Karlsruher Literaturtage 2025 sind weit mehr als eine Aneinanderreihung von Lesungen – sie sind ein Spiegelbild einer Stadt, die ihre kulturelle Identität mit Leidenschaft pflegt. Von der Aufzug-Lesung bis zum Poetry Slam, von Kinderprogrammen bis zu politischen Debatten reicht die Spannweite. Wer das Festival besucht, erlebt, wie Literatur Menschen zusammenbringt und Horizonte erweitert. Karlsruhe hat das Lesefieber – und steckt mit seiner Begeisterung an.