Gutachten deckt massive Schäden auf: Aussichtsturm Hohe Warte bleibt gesperrt

In Pforzheim
September 18, 2025
Pforzheim. Der Aussichtsturm Hohe Warte im Nordschwarzwald bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen. Ein aktuelles Gutachten hat gravierende Schäden an der Holzkonstruktion aufgezeigt, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen. Besucher müssen sich auf eine längere Sperrung einstellen, da eine Sanierung deutlich umfangreicher und komplizierter wird als zunächst angenommen.

Ein Wahrzeichen im Nordschwarzwald unter Druck

Der 40 Meter hohe Aussichtsturm Hohe Warte, 2002 errichtet und seitdem ein beliebtes Ausflugsziel, ist ein wichtiger Anziehungspunkt für Wanderer und Naturfreunde. Von seiner Plattform aus bietet er einen Panoramablick über den Schwarzwald bis hin zu den Vogesen. Bereits in der Vergangenheit musste der Turm mehrfach wegen Sicherheitsbedenken gesperrt werden – doch das nun vorliegende Gutachten zeigt erstmals das volle Ausmaß der Schäden.

Gutachten zeigt tiefgreifende Schäden

Die Untersuchung von Fachingenieuren offenbarte massive Mängel an der Holzkonstruktion. Pilzbefall und Fäulnis haben tragende Verbindungen so stark geschwächt, dass die Standsicherheit des Aussichtsturms Hohe Warte nicht mehr gewährleistet ist. Besonders kritisch sei, dass die Schäden nicht nur oberflächlich, sondern tief in die tragenden Strukturen vorgedrungen sind. Experten warnten, dass es im schlimmsten Fall zu Verformungen oder sogar zu einem Einsturz kommen könnte.

„Die Sicherheit unserer Besucher hat oberste Priorität. Eine Öffnung des Turmes ist unter den aktuellen Bedingungen nicht zu verantworten“, erklärte die Stadtverwaltung Pforzheim.

Sanierung oder Abriss? Die schwierige Entscheidung

Ursprünglich war die Stadt von kleineren Reparaturen ausgegangen, doch die Gutachter stellten klar: Eine einfache Instandsetzung reicht nicht mehr aus. Der Sanierungsaufwand ist deutlich höher als erwartet. Nun müssen Ingenieure und Fachfirmen klären, ob eine umfassende Sanierung wirtschaftlich tragbar ist oder ob ein Abriss die einzige Lösung bleibt. Besucher und Anwohner müssen sich darauf einstellen, dass der Aussichtsturm Hohe Warte für längere Zeit nicht zugänglich sein wird.

Die Bedeutung für die Region

Der Aussichtsturm Hohe Warte liegt zwischen Unterreichenbach und Hohenwart im nördlichen Schwarzwald. Seit seiner Eröffnung war er ein Magnet für Touristen, Wandergruppen und Einheimische. Mit seiner Höhe ist er der zweithöchste Aussichtsturm im Nordschwarzwald und gilt als Wahrzeichen der Region. Die Sperrung trifft daher nicht nur Ausflügler, sondern auch die lokale Wirtschaft, die von den Besuchern profitiert.

Mögliche Szenarien für die Zukunft

  • Umfassende Sanierung: Erhalt der bestehenden Struktur durch den Austausch tragender Holzelemente. Hoher Kostenaufwand und lange Dauer.
  • Teilweiser Rückbau: Abtragen der gefährdeten Bereiche und Neuaufbau mit stabileren Materialien.
  • Kompletter Abriss: Abriss des Turmes und eventueller Neubau mit moderner Konstruktion.

Weitere Türme betroffen

Die Hohe Warte ist nicht der einzige Aussichtsturm in Pforzheim, der von massiven Schäden betroffen ist. Auch andere Bauwerke in der Region sind bereits gesperrt oder in der Prüfung. Dies deutet auf ein generelles Problem hin, da viele Türme aus ähnlichen Materialien und in vergleichbarer Bauweise errichtet wurden. Für die Verantwortlichen bedeutet dies, dass mehrere Projekte gleichzeitig geplant und finanziert werden müssen.

Ein Ausblick voller Fragezeichen

Ob der Aussichtsturm Hohe Warte jemals wieder in alter Form begehbar sein wird, ist derzeit unklar. Die Verantwortlichen stehen vor einer schwierigen Entscheidung zwischen Sanierung, Rückbau oder Abriss. Klar ist nur: Solange die Sicherheit nicht garantiert werden kann, bleibt der Turm gesperrt. Für die Bürgerinnen und Bürger der Region ist dies ein schmerzlicher Verlust, denn der Turm ist mehr als ein Bauwerk – er ist ein Symbol für Naturerlebnis und Heimatgefühl. Die kommenden Monate werden zeigen, ob er erhalten werden kann oder ob ein Neubeginn unausweichlich wird.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.