
Ein Tod, der die Musikwelt erschüttert
Am Morgen des 22. Juli 2025 verstarb Ozzy Osbourne friedlich im Kreise seiner Familie. Die Nachricht verbreitete sich rasch – begleitet von Schock, Trauer und weltweiter Anteilnahme. Seine Familie gab bekannt: „It is with more sadness than mere words can convey that we have to report that our beloved Ozzy Osbourne has passed away this morning. He was with his family and surrounded by love.”
Eine offizielle Todesursache wurde nicht genannt. Doch gesundheitliche Rückschläge prägten Osbournes letzten Lebensabschnitt. Seit 2019 war bekannt, dass der Musiker an Parkinson litt. Hinzu kamen Folgen eines Quad-Unfalls aus dem Jahr 2003 sowie Komplikationen nach einem schweren Sturz im Jahr 2019, die ihn körperlich zunehmend einschränkten. Ob Parkinson letztlich der direkte Grund für seinen Tod war, bleibt unbestätigt – doch sein geschwächter Zustand ließ zuletzt wenig Hoffnung zu.
Ein letzter großer Auftritt: „Back to the Beginning“
Nur wenige Wochen vor seinem Tod trat Ozzy Osbourne ein letztes Mal live auf – bei einem historischen Konzert, das im Rückblick wie ein bewusst inszenierter Abschied wirkt. Am 5. Juli 2025 versammelten sich über 50.000 Menschen im Villa Park Stadion in Birmingham, um mit ihm und einer Riege weltbekannter Metal-Acts den Ursprung des Genres zu feiern. Der Konzerttitel: Back to the Beginning.
Mit dabei waren Metallica, Guns N’ Roses, Slayer, Pantera und Alice In Chains – Bands, die Osbourne teils selbst maßgeblich beeinflusst hatte. Der Erlös des Konzerts ging an wohltätige Einrichtungen wie Cure Parkinson’s, das Birmingham Children’s Hospital und das Acorns Children’s Hospice. Damit vereinte Osbourne einmal mehr seine Leidenschaft für Musik mit einem tiefen sozialen Engagement.
Symbolik des Abschieds
Dass das Konzert ausgerechnet in Birmingham stattfand – der Stadt, in der Osbournes Karriere mit Black Sabbath begann – war kein Zufall. Für viele Fans war klar: Dieses Konzert war der Kreis, der sich schließt. Der Titel „Back to the Beginning“ spiegelte die Rückkehr zu seinen Wurzeln ebenso wie den Abschied von der Bühne.
Ozzy selbst saß während des Konzerts auf einem schwarzen Thron – ein stilles, aber kraftvolles Bild, das weltweit in sozialen Netzwerken geteilt wurde. Wie emotional der Abend war, zeigen Kommentare auf Reddit und anderen Plattformen: „He was LITERALLY saying goodbye to every single fan via this final performance.“
Reaktionen aus aller Welt: Ein Idol wird verabschiedet
Die Trauer um Ozzy Osbourne kennt keine Grenzen. Von Superstars bis zu Fans – weltweit wurden Erinnerungen, Zitate und Dankesworte geteilt. Musiker aller Genres betonten seinen enormen Einfluss auf die Rock- und Metal-Szene. Viele sahen in ihm den „Godfather of Metal“, einen Pionier, der mehr als nur eine Musikrichtung geprägt hat: „Ozzy gave us the darkness, the theatrics, the madness – and he made it art.“
Auch kritische Stimmen wurden laut
So sehr Ozzy geliebt wurde, so stark wurde er in Teilen auch kritisiert – insbesondere in Online-Foren. Diskussionen über seine späteren Werke, seine Reality-TV-Karriere und zuletzt hohe Ticketpreise für Meet & Greets (zum Teil über 1.400 Pfund) sorgten für Unmut. Manche Fans fühlten sich ausgeschlossen oder missverstanden. Dennoch bleibt der Tenor eindeutig: Der Verlust wiegt schwer – trotz aller Kontroversen.
Ein Leben zwischen Wahnsinn, Genie und Wandel
Geboren am 3. Dezember 1948 in Birmingham, wuchs John Michael Osbourne – so sein bürgerlicher Name – in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit der Gründung von Black Sabbath 1968 begann eine neue Ära: Gemeinsam mit Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward legte Ozzy den Grundstein für das Genre Heavy Metal. Songs wie „Paranoid“, „Iron Man“ und „War Pigs“ wurden zu Hymnen ganzer Generationen.
Nach seinem Rauswurf aus der Band im Jahr 1979 startete Osbourne eine beispiellose Solokarriere. Sein Debütalbum „Blizzard of Ozz“ (1980) – mit dem legendären Song „Crazy Train“ – wurde ein weltweiter Erfolg. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte er weitere Alben, gründete das Festival „Ozzfest“ und wurde mit der MTV-Reality-Serie „The Osbournes“ einem noch breiteren Publikum bekannt.
Musikalische Meilensteine
Jahr | Album | Besonderheiten |
---|---|---|
1970 | Paranoid (mit Black Sabbath) | Begründung des Heavy Metal |
1980 | Blizzard of Ozz | Start der Solokarriere |
1996–2006 | Ozzfest | Eigenes Festival, Förderung junger Metal-Bands |
2002 | The Osbournes (TV) | Erster Rockstar mit Reality-TV-Format |
Erfolg in Zahlen
- Über 100 Millionen verkaufte Alben weltweit
- Vierfacher Grammy-Preisträger
- Mehrere Soloalben mit Platinstatus
- „Crazy Train“: über 500 Millionen Streams auf Spotify
- Unzählige Auszeichnungen für sein Lebenswerk
Gesundheitliche Rückschläge und persönlicher Kampf
Ozzy Osbourne war nie ein gesunder Mann im klassischen Sinne. Über Jahre hinweg kämpfte er mit Alkohol-, Medikamenten- und Drogenproblemen. In Interviews sprach er offen über seine Sucht und die schwierige Zeit, die seine Familie dadurch erlebte. Seine Tochter Kelly kommentierte in einer Talkshow 2023: „Yes, he has Parkinson’s… but he’s not dying.” Diese Worte zeugen von dem Kampfgeist, der Osbourne bis zuletzt begleitete.
Auch wenn er seit 2023 keine Tourneen mehr absolvierte, trat er vereinzelt bei Events auf – stets begleitet von Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Dennoch hielt er stets Kontakt zu seinen Fans – über Social Media, öffentliche Statements und eben jenes Abschiedskonzert, das zu einer Art Vermächtnis wurde.
Zwischen Familie, Musik und Mythos
Die Rolle seiner Familie kann kaum überschätzt werden. Sharon Osbourne, seine Ehefrau und Managerin, war über Jahrzehnte hinweg seine wichtigste Stütze – geschäftlich wie privat. Ihre gemeinsame Reise war nicht nur von Höhen, sondern auch von Krisen geprägt. Dennoch blieb das Paar vereint. Kinder wie Jack und Kelly Osbourne prägten als Teil der Reality-Serie ein ganz eigenes öffentliches Bild der Familie: schrill, ehrlich und verletzlich zugleich.
Ein Vermächtnis für Generationen
Ozzy Osbourne war mehr als Musiker – er war ein kulturelles Phänomen. Sein Einfluss reicht weit über die Metal-Szene hinaus. In sozialen Medien feiern ihn heute auch jüngere Generationen, die seine Musik erst nach der Jahrtausendwende entdeckt haben. Dank Streaming und Social Media lebt sein Werk weiter – digital, zeitlos, global.
Ein Abschied mit lauten und leisen Tönen
Ozzy Osbourne hat mit seinem Tod eine Lücke hinterlassen, die sich nicht so leicht schließen lässt. Was bleibt, ist nicht nur ein musikalisches Erbe, sondern auch eine Geschichte von Transformation, Fall und Wiederaufstieg, von Chaos und Genialität. Seine letzte Botschaft an die Fans – „I LOVE YOU ALL“ – ist mehr als ein Bühnenzitat. Es ist das Vermächtnis eines Mannes, der Millionen berührt hat – mit seiner Stimme, seiner Rebellion, seiner Menschlichkeit.