111 views 7 mins 0 comments

Neue Umfrage Juli 2025: So stark steht die AfD aktuell in der Wählergunst

In Aktuelles
Juli 26, 2025

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat sich in der politischen Landschaft fest etabliert. In den aktuellen Umfragen liegt sie stabil bei rund 24 Prozent und nähert sich damit zunehmend der Union an. Während die einen von einem Wendepunkt sprechen, sehen andere darin eine gefährliche Entwicklung. Doch was steckt hinter dem anhaltenden Umfragehoch der AfD?

Aktuelle Zahlen: Die AfD fast gleichauf mit der Union

In mehreren repräsentativen Umfragen aus dem Juli 2025 liegt die AfD bundesweit zwischen 23 und 25 Prozent – je nach Institut sogar gleichauf mit der CDU/CSU. Der bislang konstant hohe Wert zeigt, dass es sich nicht mehr um einen kurzfristigen Trend handelt. Vielmehr hat sich die Partei dauerhaft auf einem neuen Niveau etabliert.

Diese Entwicklung wirft eine zentrale Frage auf: Warum liegt die AfD in Umfragen gerade bei 24 Prozent? Die Ursachen dafür sind vielfältig – sie reichen von politischer Unzufriedenheit über eine zugespitzte Krisenkommunikation bis hin zu gezielter digitaler Reichweite in den sozialen Medien.

Regionale Unterschiede: Der Osten als Hochburg

Ein Blick auf die regionalen Umfragewerte zeigt ein klares Bild: Die Zustimmung zur AfD ist in Ostdeutschland deutlich höher als im Westen. In Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Brandenburg erreicht sie Werte von bis zu 35 Prozent. In Westdeutschland dagegen bleibt der Zuspruch mit 17 bis 22 Prozent deutlich verhaltener.

Das wirft eine weitere Nutzerfrage auf: Wie unterscheiden sich AfD-Umfragewerte in Ost- und Westdeutschland? Die Unterschiede lassen sich unter anderem durch historisch gewachsene politische Prägungen, wirtschaftliche Benachteiligung in strukturschwachen Regionen und geringeres Vertrauen in die etablierten Parteien erklären.

Tabelle: Durchschnittliche AfD-Umfragewerte im Juli 2025

RegionDurchschnittlicher AfD-Wert
Ostdeutschland34–36 %
Westdeutschland17–22 %
Bundesweit23–25 %

Wählerstruktur: Wer wählt die AfD – und warum?

Eine Analyse der Wählerstruktur zeigt, dass die AfD besonders bei männlichen Wählern mittleren Alters mit mittlerem oder niedrigerem Einkommen Zustimmung findet. Während oft behauptet wird, dass vor allem junge Menschen zur Partei tendieren, zeigt die differenzierte Betrachtung etwas anderes.

Welche Altersgruppen wählen am meisten AfD laut Umfragen? Laut aktuellen Zahlen liegt der höchste Zuspruch bei Wählerinnen und Wählern über 70 Jahren mit etwa 23 Prozent. In der Altersgruppe 18 bis 29 Jahre wählen dagegen deutlich mehr Menschen Grüne oder Linke. Die AfD erreicht dort nur rund 17 Prozent – also entgegen dem verbreiteten Narrativ keineswegs die Mehrheit der jungen Bevölkerung.

Digitale Offensive: Wie die AfD das Netz dominiert

Ein entscheidender Erfolgsfaktor liegt in der digitalen Strategie der Partei. Über soziale Medien – allen voran TikTok, Facebook und Telegram – verbreitet sie zugespitzte Kurzvideos und emotionale Narrative. So gelingt es, vor allem junge Wählergruppen zu mobilisieren, auch wenn deren tatsächliche Wahlentscheidung oft anders ausfällt.

Wie wirkt sich die AfD-Onlinepräsenz auf junge Wähler aus? Untersuchungen zeigen, dass sich die AfD in der Wahrnehmung vieler junger Menschen als besonders „sichtbar“ präsentiert. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass diese Sichtbarkeit auch zu einer höheren Wahlbeteiligung für die Partei führt. Vielmehr nutzen die Strategen gezieltes Hashtag-Hijacking und emotional aufgeladene Inhalte, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und das politische Klima zu beeinflussen.

Typische Social-Media-Taktiken der AfD

  • Kurzvideos mit Zuspitzung auf Einzelfälle
  • Hashtag-Hijacking bei aktuellen Debatten (#nichtmeinekanzlerin, #klimawahnsinn)
  • Verdeckte Influencer-Profile zur Verbreitung rechtspopulistischer Narrative

Fehlende Repräsentation? Die Rolle der etablierten Parteien

Viele Wählerinnen und Wähler, die sich der AfD zuwenden, geben an, sich von den klassischen Parteien nicht mehr vertreten zu fühlen. Ein Gefühl der Entfremdung und Unsicherheit führt dazu, dass sich Protestwähler für die AfD entscheiden – teils aus Überzeugung, teils aus Frust.

Warum sind AfD-Umfragen oft fehleranfällig? Meinungsforschungsinstitute berichten davon, dass AfD-Wähler häufiger Umfragen ablehnen oder nicht ehrlich antworten. Viele fühlen sich durch Medienberichterstattung stigmatisiert oder geben aus taktischen Gründen andere Präferenzen an. Das führt zu sogenannten „verdeckten Präferenzen“, die Umfragen schwieriger interpretierbar machen und möglicherweise eine noch höhere Zustimmung verbergen.

Das politische Machtgefüge: Viel Zuspruch, wenig Koalitionspotenzial

Obwohl die AfD in vielen Umfragen zweitstärkste Kraft ist, spielt sie auf Bundesebene keine Rolle bei Koalitionsbildungen. Alle etablierten Parteien schließen eine Zusammenarbeit aus – die sogenannte „Brandmauer“ steht noch. Dennoch gibt es im kommunalen Bereich bereits punktuelle Kooperationen, insbesondere in Ostdeutschland, wo die AfD über starke Fraktionen verfügt.

In Foren und sozialen Netzwerken wie Reddit wird diese Entwicklung intensiv diskutiert. Nutzer beschreiben die Partei als „AfD big but powerless“ – also groß in Umfragen, aber politisch isoliert. Diese Einschätzung spiegelt eine wachsende Kluft zwischen Wahlrealität und politischer Praxis wider.

Langfristige Folgen: Polarisierung oder Wandel?

Welche Folgen hat AfD-Unterstützung für individuelles Wohlbefinden? Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Menschen, die neu zur AfD wechseln oder sie aus Protest wählen, oft ein abnehmendes subjektives Wohlbefinden empfinden. Die Rhetorik der Partei erzeugt Wut, Angst und Abgrenzung, was langfristig zu psychischem Stress führen kann. Etablierte Anhänger sind hiervon weniger betroffen, da sie sich mit dem Parteiprogramm identifizieren.

Protest oder Überzeugung? Eine offene Gesellschaft am Scheideweg

Die Zahlen zur AfD sind mehr als nur Momentaufnahmen. Sie werfen grundsätzliche Fragen über das Vertrauen in die Demokratie, die Wirksamkeit politischer Kommunikation und die Rolle sozialer Medien auf. Der kontinuierliche Aufstieg der AfD zeigt, dass viele Menschen sich vom politischen System nicht mehr abgeholt fühlen. Das bedeutet nicht zwingend, dass die Mehrheitsgesellschaft nach rechts rückt – aber es zeigt, dass rechte Erzählungen zunehmend anschlussfähig werden.

Am Ende bleibt die Herausforderung, diesen Entwicklungen mit demokratischen Mitteln zu begegnen: mit echter Repräsentation, offener Diskussion und klarem Wertegerüst. Denn politische Stabilität entsteht nicht allein durch stabile Umfragewerte – sondern durch das Vertrauen in gemeinsame Grundwerte und tragfähige Perspektiven.

Avatar
Redaktion / Published posts: 1796

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.