Bitcoin erklimmt erstmals die Marke von 124.000 US-Dollar – Geht es noch weiter hinauf?

In Wirtschaft
August 14, 2025

New York – Der Bitcoin hat am 14. August 2025 erstmals in seiner Geschichte die Marke von 124.000 US-Dollar überschritten. Damit setzt die weltweit führende Kryptowährung ihre beeindruckende Rally der vergangenen Monate fort und markiert einen neuen Meilenstein. Angetrieben wird der Höhenflug durch eine Mischung aus geldpolitischen Erwartungen, regulatorischen Veränderungen und einer starken Nachfrage seitens institutioneller Investoren.

Ein historischer Moment für Bitcoin

In den frühen Handelsstunden in Asien erreichte Bitcoin einen Spitzenwert von 124.002,49 US-Dollar, wie Daten mehrerer großer Handelsplattformen zeigen. Kurz darauf verzeichnete CoinDesk sogar einen Höchstwert von 124.496 US-Dollar, bevor der Kurs leicht zurückging. Dieses Rekordhoch ist das Ergebnis eines außergewöhnlich starken Kursanstiegs: Im laufenden Jahr legte Bitcoin bislang rund 33 % zu, während das Plus über die vergangenen zwölf Monate bei fast 120 % liegt.

Warum ist Bitcoin erstmals über 124.000 US-Dollar gestiegen?

Die Gründe für diesen Meilenstein sind vielfältig. Analysten nennen vor allem die Erwartungen an eine lockerere Geldpolitik der US-Notenbank, insbesondere mögliche Zinssenkungen im Laufe des Jahres. Diese Aussicht schwächt den US-Dollar und macht risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen attraktiver. Hinzu kommt eine wachsende institutionelle Nachfrage, die vor allem über Spot-Bitcoin-ETFs kanalisiert wird. Politische Faktoren, wie die jüngste Entscheidung der US-Regierung, Bitcoin in 401(k)-Rentenplänen zuzulassen, haben zusätzlich für Auftrieb gesorgt.

Die Rolle der 401(k)-Pläne

Am 7. August 2025 unterzeichnete Präsident Trump ein Executive Order, das den Zugang zu alternativen Anlagen in 401(k)-Rentenplänen erweitert – darunter auch Bitcoin. Das US-Arbeitsministerium hob wenige Tage später eine frühere kritische Stellungnahme aus dem Jahr 2021 auf. Experten sehen hierin ein Signal, das langfristig Milliardenbeträge in den Kryptomarkt spülen könnte. In Foren und sozialen Medien wird diese Maßnahme breit diskutiert und oft als „Gamechanger“ bezeichnet.

Einfluss der Geldpolitik

Die Erwartung einer geldpolitischen Wende in den USA spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Eine mögliche Zinssenkung würde Kreditkosten senken und den Kapitalfluss in riskantere Anlagen fördern. Historisch betrachtet profitiert Bitcoin in Phasen sinkender Zinsen von einem deutlichen Nachfrageanstieg. Marktbeobachter verweisen auf eine enge Korrelation zwischen dem schwächer werdenden US-Dollar und der jüngsten Bitcoin-Rally.

Auswirkungen auf den gesamten Kryptomarkt

Der Preissprung bei Bitcoin hat auch andere Kryptowährungen beflügelt. Ethereum stieg zeitgleich auf etwa 4.784 US-Dollar und liegt damit nur noch rund zwei Prozent unter seinem eigenen Rekordhoch. Die Marktkapitalisierung aller Altcoins erreichte ein neues Allzeithoch von etwa 1,64 Billionen US-Dollar. Auch andere große Altcoins konnten in den vergangenen Wochen zweistellige Zuwächse verzeichnen, was auf eine breit gestützte Marktrally hindeutet.

Institutionelle Zuflüsse als Katalysator

Ein bedeutender Teil der Kursdynamik wird durch starke Zuflüsse in börsengehandelte Bitcoin-Produkte getrieben. Daten von CoinShares zeigen, dass nach kurzfristigen Abflüssen Anfang August wieder deutliche Nettozuflüsse verzeichnet wurden, allein in einer Woche im Volumen von über einer halben Milliarde US-Dollar. Diese Mittel stammen überwiegend von institutionellen Investoren, die über ETFs und andere regulierte Vehikel in den Markt einsteigen.

On-Chain-Daten geben Einblick

Interessanterweise zeigen On-Chain-Daten, dass trotz des Allzeithochs keine massive Gewinnmitnahme stattgefunden hat. Langfristige Halter dominieren nach wie vor den Realized Profit – ein Hinweis darauf, dass viele Investoren auf weitere Kursgewinne setzen. Glassnode-Analysten sprechen von einer „Price Discovery“-Phase, in der sich der Markt oberhalb der bisherigen Rekordmarken neu orientiert. Als mögliches nächstes Ziel wird häufig die Marke von 130.000 US-Dollar genannt.

Regionale Unterschiede in der Nachfrage

Ein Blick auf die Handelsplätze offenbart interessante Details. So wechselte das sogenannte Coinbase-Premium, das Preisunterschiede zwischen US-Börsen und Offshore-Plattformen misst, in den vergangenen Tagen mehrfach die Richtung. Auch die sogenannte „Kimchi-Prämie“ – ein Preisaufschlag auf koreanischen Märkten – ging zeitweise zurück und wurde sogar negativ, was auf Gewinnmitnahmen in bestimmten Regionen hindeutet.

Liquidationen und mögliche Kursbeschleuniger

Im Bereich um 125.000 US-Dollar identifizieren Marktbeobachter eine große Konzentration an Short-Positionen. Sollte diese Marke nachhaltig überschritten werden, könnte ein Short Squeeze einsetzen und den Kurs in kurzer Zeit noch weiter treiben. In den vergangenen 24 Stunden wurden bereits Positionen im Wert von mehr als 500 Millionen US-Dollar liquidiert, überwiegend auf der Short-Seite.

Stimmung am Markt: Gier, aber noch kein FOMO

Der Fear-&-Greed-Index, ein viel beachteter Indikator für die Marktstimmung, steht aktuell im Bereich „Gier“ bei etwa 73 bis 75 Punkten, jedoch noch nicht im Extrembereich. Parallel zeigen Google-Suchtrends, dass das Suchvolumen nach „Bitcoin“ im Vergleich zu früheren Hype-Phasen noch moderat ist. Viele Analysten werten dies als Zeichen, dass die große Welle der Kleinanleger noch bevorstehen könnte.

Wie beeinflusst die Erwartung eines Fed-Zinssenkungskurses den BTC-Preis?

Die Aussicht auf Zinssenkungen durch die Federal Reserve hat in der Vergangenheit häufig dazu geführt, dass Investoren ihr Kapital aus sicheren Häfen abziehen und in risikoreichere Anlagen umschichten. In dieser Marktphase profitieren neben Aktien vor allem Kryptowährungen, wobei Bitcoin als führender Wert eine Schlüsselrolle einnimmt.

Niedrige Gebühren trotz Rekordhoch

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt dieser Rally ist die aktuelle Netzwerkauslastung. Trotz des Rekordpreises liegen die durchschnittlichen Transaktionsgebühren im Bitcoin-Netzwerk laut Community-Beiträgen nur zwischen 1 und 3 sat/vB – ein niedriger Wert, der auf eine moderate Nutzung des Blockspace hindeutet. Dies steht im Kontrast zu früheren Hype-Phasen, in denen die Gebühren oft in die Höhe schossen.

Miner und Unternehmensinvestoren

Die Mining-Industrie profitiert ebenfalls von der Preisentwicklung. Die Hash-Preis-Metrik, die die Profitabilität des Minings angibt, hat sich zuletzt spürbar erholt. Viele Miner nutzen den Preisanstieg, um Hedging-Strategien anzupassen und ihre Betriebskosten zu optimieren. Auf der Unternehmensseite sorgt die Ankündigung neuer Bitcoin-Käufe, wie zuletzt durch Metaplanet, für zusätzliche Aufmerksamkeit und stützt das Narrativ einer wachsenden Akzeptanz von Bitcoin in Unternehmensbilanzen.

Liegt der neue Rekordpreis wirklich bei 124.000 USD oder sogar höher?

Die exakte Höhe des Rekords variiert je nach Handelsplattform. Während an asiatischen Märkten die Marke von 124.002,49 US-Dollar als Höchstwert verzeichnet wurde, meldeten US-basierte Datenquellen kurzzeitig bis zu 124.496 US-Dollar. Diese Unterschiede entstehen durch leichte Abweichungen in Liquidität, Handelsvolumen und Nachfrage zwischen den einzelnen Börsen.

Marktausblick: Zwischen Euphorie und Vorsicht

Viele Analysten blicken optimistisch auf die kommenden Wochen. Sollte der Bitcoin-Kurs nachhaltig über 125.000 US-Dollar steigen, halten einige Marktbeobachter sogar einen schnellen Anstieg auf 150.000 US-Dollar für möglich. Technische Analysen deuten darauf hin, dass es oberhalb dieser Marke nur wenige Widerstände gibt. Gleichzeitig warnen erfahrene Händler vor zu hohem Hebeleinsatz und weisen auf die nach wie vor hohe Volatilität hin.

Wie viel hat Bitcoin in diesem Jahr bereits zugelegt?

Mit einem Plus von etwa 33 % seit Jahresbeginn und fast 120 % innerhalb von zwölf Monaten gehört Bitcoin zu den besten Performern unter den großen Anlageklassen. Dieser Anstieg hat sowohl langfristige Anleger als auch kurzfristige Trader angezogen und die Handelsvolumina an den größten Börsen deutlich gesteigert.

Ein Boom mit noch offenen Kapiteln

Der historische Anstieg auf über 124.000 US-Dollar markiert zweifellos einen Höhepunkt in der bisherigen Entwicklung von Bitcoin. Ob dieser Meilenstein den Beginn einer neuen, noch steileren Rally oder den Auftakt einer Konsolidierungsphase darstellt, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab – von der weiteren Geldpolitik über die institutionellen Zuflüsse bis hin zur Stimmung unter Privatanlegern. Fest steht, dass Bitcoin einmal mehr seine Fähigkeit unter Beweis gestellt hat, sowohl die Finanzwelt als auch die öffentliche Diskussion zu dominieren. Die nächsten Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob der Traum von 150.000 US-Dollar in naher Zukunft Realität wird.

Avatar
Redaktion / Published posts: 2023

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.