Demirović vor der VfB-Zukunftsfrage: Bleibt der Torjäger oder bahnt sich ein Millionen-Transfer an?

In Stuttgart
August 19, 2025

Stuttgart – Die Personalie Ermedin Demirović sorgt beim VfB Stuttgart weiterhin für Spekulationen. Während der bosnische Nationalspieler öffentlich seinen Verbleib betont, reißen die Gerüchte um ein mögliches Angebot aus der Premier League nicht ab. Fans, Experten und Beobachter fragen sich: Wie konkret ist das Interesse – und wie fest ist sein Platz im Kader von Trainer Sebastian Hoeneß?

Der Spieler im Fokus: Demirović’ Rolle beim VfB

Ermedin Demirović wechselte im Sommer 2024 vom FC Augsburg zum VfB Stuttgart. Mit einer festen Ablösesumme von 21 Millionen Euro – zuzüglich möglicher Boni – avancierte er nicht nur zum Rekord-Neuzugang der Schwaben, sondern auch zum Topverdiener im Kader. Der bullige Mittelstürmer galt als idealer Ersatz für den abgewanderten Serhou Guirassy. Seine Bilanz: 17 Tore in 49 Pflichtspielen – darunter 15 in der Bundesliga.

Und dennoch: Trotz seiner Tore fand sich Demirović häufig auf der Bank wieder. Der Konkurrenzkampf in der Offensive – insbesondere mit Nick Woltemade und Deniz Undav – drängte ihn aus der Startelf. „Ich will mich hier durchsetzen“, erklärte er zuletzt in einem Interview und stellte einen Wechsel im Sommer deutlich infrage. Die Aussage wurde von vielen als klares Bekenntnis zum Verein gewertet.

Warum steht Demirović trotz Torerfolg hinten in der Kaderhierarchie?

Die Antwort liegt in einer Mischung aus taktischer Ausrichtung und interner Rollenverteilung. Trainer Hoeneß setzt auf ein variables Angriffsspiel mit beweglichen Spitzen, was Spielern wie Undav und Woltemade entgegenkommt. Demirović’ eher physisches Spiel – geprägt von Präsenz, Zweikampfstärke und Kopfballspiel – passt nicht immer in diese Dynamik.

Hinzu kommt: Die Europa-League-Teilnahme bringt eine erhöhte Belastung für den Kader. Demirović könnte davon profitieren – Rotation wird notwendig sein. Dennoch bleibt offen, ob er sich dauerhaft als Stammkraft etablieren kann oder weiterhin als Joker fungiert.

Interesse aus England und Italien: Der Transferpoker beginnt

Bereits Anfang Juli berichteten mehrere Plattformen über das Interesse von Leeds United. Der Traditionsklub aus der Championship will laut übereinstimmenden Medieninformationen zurück in die Premier League – und sucht dafür einen zuverlässigen Mittelstürmer. Demirović steht dabei weit oben auf der Liste.

Doch auch andere europäische Klubs werden genannt: AC Mailand, Juventus Turin und die AS Roma haben den Angreifer angeblich im Blick. Ein Angebot von Leeds in Höhe von rund 35 Millionen Pfund (ca. 40 Millionen Euro) soll vorbereitet werden. Der VfB zeigt sich gesprächsbereit – jedoch nur bei einer „sehr hohen Offerte“, wie es aus dem Umfeld des Vereins heißt.

Wie viel Ablöse könnte VfB Stuttgart bei Ermedin Demirović verlangen?

Der Marktwert von Demirović wird aktuell auf rund 22 Millionen Euro geschätzt. Die Forderungen der Stuttgarter liegen deutlich darüber – bei etwa 40 Millionen Euro. Ein Verkauf in dieser Größenordnung würde dem Klub finanziellen Spielraum verschaffen, aber auch eine zentrale Personalie im Angriff schwächen.

Ein Verkauf käme nur infrage, wenn ein adäquater Ersatz parat steht – oder Trainer Hoeneß dem Sturmduo Woltemade/Undav das volle Vertrauen ausspricht.

Fans gespalten: Zwischen Loyalität und Leistungsanspruch

Die Meinungen in Fanforen und sozialen Netzwerken fallen unterschiedlich aus. Während ein Teil der Anhängerschaft Demirović als unersetzlich ansieht („Bitte nicht kurz vor Ultimo verkaufen!“), sehen andere in ihm eine gute, aber nicht systementscheidende Option.

In einem Diskussionsforum hieß es: „Letzter Saison trotz höherer Konkurrenz 100 % der Spiele auf dem Platz. 2732 Minuten – das sind 400 Minuten mehr als Undav.“ Ein anderer schrieb: „Drei Stürmer für zwei Positionen sind Luxus, aber auch notwendig.“ Die Debatte zeigt: Demirović ist kein unumstrittener Star – aber ein anerkannter Leistungsträger mit Rückhalt.

Lässt Ermedin Demirović einen Wechsel im Sommer offen?

Demirović selbst äußerte sich bislang klar: „Da kam nichts an mich ran. Ich bin entspannt.“ Auch in mehreren Interviews betonte er, dass er sich beim VfB wohlfühle. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass bei einem konkreten Angebot und entsprechender Perspektive ein Wechsel realistisch wird.

Statistiken und Spielweise: Was Demirović stark macht

Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, warum der Bosnier so gefragt ist:

WettbewerbSpieleToreAssistsxG (expected Goals)
Bundesliga3415215,3
DFB-Pokal & Europa15213,1

Zusätzlich auffällig: Demirović gehört ligaweit zu den aktivsten Angreifern im Pressing, hat eine starke Kopfballquote und ein ausgeprägtes Gespür für Räume. Seine Spielweise erinnert in Ansätzen an den früheren VfB-Stürmer Guirassy, auch wenn er im Kombinationsspiel limitiert ist.

Welche Statistiken zum Spielstil von Demirović gibt es?

Mit 42 Schüssen aufs Tor, einer Abschlussquote von über 17 %, 253 Dribblings und zahlreichen gewonnenen Zweikämpfen zeigt Demirović, dass er nicht nur ein Torjäger ist, sondern ein kompletter Stürmer mit defensiver Mitarbeit. Er liegt unter den Top 10 der ligaweiten Offensivmetriken in mehreren Kategorien.

Trainer und Klubführung: Klares Signal an die Konkurrenz

Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Trainer Sebastian Hoeneß haben sich bisher nicht öffentlich zu einem möglichen Verkauf geäußert. Aus Klubkreisen heißt es jedoch, dass ein Verbleib „klar präferiert“ werde – vor allem wegen der anstehenden Dreifachbelastung. Die Verantwortlichen sehen im Kader mit Demirović, Woltemade und Undav ein ausgewogenes Trio für nationale und internationale Wettbewerbe.

Gleichzeitig betont man intern, dass man wirtschaftlich denken müsse. Sollte ein Top-Angebot eintreffen, müsse man „genau abwägen“, heißt es. Das erinnert an die Transferpolitik des VfB in den vergangenen Jahren: Entwickeln, halten, bei passender Summe verkaufen.

Welche Klubs zeigen Interesse an Demirović?

Leeds United ist aktuell der heißeste Kandidat. Daneben tauchten auch italienische Topklubs wie AC Mailand oder Juventus in Medienberichten auf. Konkrete Angebote gibt es bislang nicht – nur intensive Sondierungen. Leeds sucht dringend einen Führungsspieler im Sturmzentrum für das Projekt „Premier-League-Rückkehr“.

Was bedeutet ein möglicher Wechsel für den VfB?

Ein Abgang würde den VfB sportlich schwächen – keine Frage. Gerade im Europapokal braucht es Breite und Qualität. Andererseits ist die Konkurrenz groß, und ein Verkauf könnte weitere Investitionen in die Kaderbreite ermöglichen.

Trainer Hoeneß plant flexibel – und hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er auch personelle Umbrüche managen kann. Die Transfers von Zagadou, Ito oder Undav sind Belege dafür, dass der Verein gezielt in junge, entwicklungsfähige Spieler investiert.

Der Blick nach vorn

Demirović ist ein Spieler, der polarisiert – aber auch fasziniert. Seine physische Präsenz, gepaart mit taktischer Disziplin und Torinstinkt, macht ihn zu einem wertvollen Baustein für jeden ambitionierten Klub. Ob er auch in der kommenden Saison das Trikot des VfB trägt, hängt letztlich von drei Faktoren ab: einem konkreten Angebot, der internen Kaderplanung – und nicht zuletzt vom Spieler selbst.

Der Transfermarkt ist bis Ende August geöffnet. Bis dahin bleibt Zeit für Gespräche, Spekulationen und vielleicht sogar eine Überraschung. Stuttgart steht jedenfalls vor einer Grundsatzentscheidung – mit möglicherweise weitreichenden Konsequenzen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.