
Spotify führt mit „Messages“ eine neue Funktion ein, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, Songs, Podcasts und Hörbücher direkt in der App zu teilen. Mit dem Schritt baut der Streamingdienst seine sozialen Features aus und positioniert sich stärker im Wettbewerb mit Apple Music, YouTube und Amazon Music. Die Funktion startet zunächst in ausgewählten Märkten, bevor sie weltweit verfügbar wird.
Direktes Teilen in der Spotify-App
Mit „Messages“ schafft Spotify eine eigene Nachrichten-Inbox innerhalb der App. Nutzer können künftig Songs, Playlists, Podcasts oder Hörbücher nicht nur auf externen Plattformen wie WhatsApp oder Instagram teilen, sondern direkt in 1:1-Chats. Neben den geteilten Inhalten lassen sich auch kurze Texte und Emojis versenden. Alle Unterhaltungen werden im neuen Postfach gesammelt, das über das Profilbild in der oberen linken Ecke erreichbar ist.
So funktioniert Spotify Messages
Das Teilen von Inhalten läuft über das bekannte Share-Icon im „Now Playing“-Fenster. Dort wählen Nutzer die Funktion „Messages“ und anschließend den gewünschten Kontakt. Spotify schlägt passende Kontakte automatisch vor – etwa Mitglieder eines Familien- oder Duo-Plans, frühere gemeinsame Playlists oder Personen, mit denen man über „Blend“ und „Jam“ interagiert hat. Diese Vorschläge sollen den Einstieg erleichtern und die Nutzung beschleunigen.
Schritt-für-Schritt: Inhalte über Messages teilen
- Song, Podcast oder Hörbuch abspielen
- Auf das Share-Icon tippen
- „Messages“ auswählen
- Kontakt aus der Vorschlagsliste oder manuell wählen
- Nachricht mit optionalem Text oder Emoji senden
Verfügbarkeit und Rollout
Spotify rollt „Messages“ schrittweise aus. Zunächst erhalten Nutzerinnen und Nutzer ab 16 Jahren in ausgewählten Märkten Latein- und Südamerikas Zugriff. In den kommenden Wochen folgen weitere Regionen, darunter die Europäische Union, das Vereinigte Königreich, die USA, Kanada, Australien und Neuseeland. Wichtig: Sowohl Free- als auch Premium-Accounts können das Feature nutzen – ein deutliches Signal, dass Spotify den Austausch für alle Zielgruppen öffnen möchte.
Privatsphäre und Sicherheit im Fokus
Bei der Einführung von „Messages“ betont Spotify die Sicherheitsaspekte. Nachrichten sind sowohl während der Übertragung („in transit“) als auch bei der Speicherung („at rest“) verschlüsselt. Allerdings verzichtet Spotify auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Stattdessen setzt das Unternehmen auf proaktive Scans, die rechtswidrige oder schädliche Inhalte erkennen sollen. Nutzer können zudem Nachrichten melden, Accounts blockieren oder die Nachrichtenfunktion in den Einstellungen vollständig deaktivieren.
„Nutzerinnen und Nutzer behalten jederzeit die Kontrolle über ihre Unterhaltungen – von der Annahme neuer Kontakte bis hin zur Deaktivierung des Features in den Privatsphäre-Einstellungen“, betont Spotify.
Strategische Bedeutung für Spotify
Die Einführung von „Messages“ ist mehr als nur ein technisches Update – es ist ein strategischer Schritt. Spotify will die Interaktivität innerhalb der App erhöhen und damit die Bindung seiner Nutzerinnen und Nutzer stärken. Bereits 2017 hatte das Unternehmen eine ähnliche Funktion getestet, diese jedoch aufgrund geringer Nutzung wieder abgeschafft. Mit inzwischen fast 700 Millionen monatlich aktiven Nutzern bietet sich nun ein deutlich größeres Potenzial. Das neue Feature passt in die langfristige Wachstumsstrategie: Spotify strebt eine Milliarde Nutzer an und baut parallel auch seine Video- und Podcastangebote aus.
Erste Reaktionen und Kritik
Während die Funktion von vielen als logische Weiterentwicklung gesehen wird, gibt es auch kritische Stimmen. Nutzer berichten über Verwirrung beim Rollout: Manche sehen die neue Nachrichten-Inbox bereits, andere finden sie nicht oder haben stattdessen eine andere Funktion namens „Mix“. Dieses gestaffelte Vorgehen sorgt für Unsicherheit, ist jedoch typisch für Spotifys großflächige Updates, die häufig zunächst in einzelnen Märkten getestet werden, bevor sie global freigeschaltet werden.
Fazit: Spotify setzt auf Nähe und Austausch
Mit „Messages“ zeigt Spotify, dass das Unternehmen seine Plattform zunehmend zu einem sozialen Raum ausbaut. Der direkte Austausch über Musik und Podcasts macht das Hörerlebnis persönlicher und könnte die Verweildauer in der App spürbar erhöhen. Gleichzeitig reagiert Spotify damit auf die wachsende Konkurrenz und die Nachfrage nach integrierten Kommunikationsfunktionen. Für Nutzer bedeutet das: Lieblingssongs, spannende Podcasts oder Hörbücher lassen sich künftig unkompliziert mit Freunden und Familie teilen – ohne die App verlassen zu müssen. Ob „Messages“ langfristig ein fester Bestandteil von Spotify bleibt, wird nun vor allem davon abhängen, wie intensiv die Community das neue Feature annimmt.