Bürgermeisterwahl in Forst: Hajo Böser deutlich vor Amtsinhaber Bernd Killinger

In Bruchsal
September 15, 2025

Forst. Die Bürgermeisterwahl in Forst hat für eine Überraschung gesorgt: Herausforderer Hajo Böser liegt nach dem ersten Wahlgang klar vor Amtsinhaber Bernd Killinger. Da jedoch keine absolute Mehrheit erreicht wurde, kommt es nun Ende September zu einer entscheidenden Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten. Das Ergebnis wird die politische Zukunft der Gemeinde maßgeblich prägen.

Ein Wahlabend mit Signalwirkung

Die Stimmung in Forst war am Wahlabend gespannt. Vor dem Rathaus versammelten sich Bürgerinnen und Bürger, um die Auszählung der Stimmen zu verfolgen. Als die Ergebnisse bekannt wurden, brandete Applaus für Hajo Böser auf, der mit knapp 47 Prozent der Stimmen die Nase klar vorne hatte. Amtsinhaber Bernd Killinger musste sich mit rund 27 Prozent begnügen – ein Ergebnis, das viele Beobachter als deutliche Abfuhr für den bisherigen Rathauschef werteten. Der dritte Kandidat, Jochen Bender, erreichte knapp über 26 Prozent und lag damit nur knapp hinter Killinger.

Die nackten Zahlen: Ein Blick auf das Ergebnis

Offizielle Zahlen belegen die klare Tendenz im ersten Wahlgang:

KandidatStimmenProzent
Hajo Böser1.74746,35 %
Bernd Killinger1.02127,09 %
Jochen Bender99426,37 %

Da keiner der drei Bewerber die erforderliche absolute Mehrheit von über 50 Prozent erzielen konnte, wird nun am 28. September eine Stichwahl zwischen Böser und Killinger notwendig. Bei dieser entscheidet die einfache Mehrheit.

Wer sind die Kandidaten?

Hajo Böser: Der Herausforderer mit CDU-Rückenwind

Hajo Böser ist 57 Jahre alt und Diplom-Finanzwirt. Er stammt ursprünglich aus Forst, lebt inzwischen in Oberhausen-Rheinhausen, fühlt sich aber stark mit seiner Heimatgemeinde verbunden. Seine familiären Wurzeln, Vereinsarbeit und ein enger Freundeskreis in Forst bilden das Fundament seiner Kandidatur. Er tritt als Einzelbewerber mit Unterstützung der CDU an und konnte im Vorfeld durch eine frühzeitige Kampagnenarbeit auf sich aufmerksam machen.

Bernd Killinger: Der Amtsinhaber unter Druck

Bernd Killinger ist parteilos und kandidierte für eine zweite Amtszeit. Er setzte in seiner bisherigen Amtszeit auf Kontinuität, stieß jedoch auch auf Kritik. Viele Bürger warfen ihm vor, zentrale Projekte wie die Sanierung der Jahnhalle oder Fragen der Infrastruktur nicht zügig genug angegangen zu sein. Das Wahlergebnis wird daher auch als Misstrauensvotum gegen seine bisherige Arbeit interpretiert.

Jochen Bender: Überraschend stark, aber chancenlos für Stichwahl

Der 39-jährige Jochen Bender trat ebenfalls parteilos an. Sein Ergebnis von über 26 Prozent wurde von vielen als Achtungserfolg gewertet. Dennoch reichte es nicht, um in die Stichwahl einzuziehen.

Wahlbeteiligung und Bedeutung für die Gemeinde

Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 Prozent – ein vergleichsweise hoher Wert, der das große Interesse der Bevölkerung an der politischen Zukunft von Forst verdeutlicht. Die Gemeinde steht vor wichtigen Entscheidungen: Investitionen in Schulen, Kitas, Infrastruktur und Wohnraum sowie die künftige Ausrichtung des Heidesees als Freizeitstandort sind Themen, die viele Bürger bewegen.

Warum kommt es zur Stichwahl?

Eine häufige Frage lautet: Warum kommt es überhaupt zur Stichwahl bei der Bürgermeisterwahl in Forst? Die Antwort ist einfach: Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit von über 50 Prozent im ersten Wahlgang erreicht hat. In solchen Fällen schreibt die Gemeindeordnung vor, dass eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten stattfinden muss. Am 28. September treten somit Hajo Böser und Bernd Killinger gegeneinander an.

Themen des Wahlkampfs

Die Debatten im Wahlkampf waren von verschiedenen Kernthemen geprägt, die sowohl in Bürgergesprächen als auch in öffentlichen Foren immer wieder aufkamen. Dazu gehörten:

  • Finanzielle Lage der Gemeinde und Haushaltsführung
  • Sanierungsbedarf bei öffentlichen Gebäuden wie der Jahnhalle
  • Wohnraumentwicklung und Nahversorgung
  • Bildung, Kitas und Schulen
  • Verkehrsinfrastruktur und Busanbindung
  • Heidesee als lokales Freizeit- und Tourismusprojekt
  • Transparenz, Bürgernähe und Digitalisierung

Gerade die Frage der Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Gemeinderat spielte eine große Rolle. Böser konnte hier punkten, da er breite Unterstützung von allen Fraktionen des Gemeinderats genießt. Killinger wurde hingegen vorgeworfen, in seiner Amtszeit zu wenig Konsens gesucht zu haben.

Wie hoch war die Wahlbeteiligung und welche Bedeutung hat sie?

Die Bürger fragten sich: Wie hoch war die Wahlbeteiligung bei der Bürgermeisterwahl in Forst 2025? Mit rund 60 Prozent lag sie deutlich über dem Durchschnitt vieler Kommunalwahlen. Dies zeigt, dass die Bevölkerung großen Wert auf die Wahl ihres Bürgermeisters legt und dass die Entscheidung als richtungsweisend wahrgenommen wird.

Der Wahlkampf im Spiegel der Öffentlichkeit

In den sozialen Medien und regionalen Gruppen wurde lebhaft diskutiert. Viele Bürger lobten Böser für seine greifbare Nähe und klare Vorstellungen zur Infrastruktur. Kritische Stimmen wiesen jedoch darauf hin, dass Versprechen allein nicht ausreichen würden, und fragten, wie er seine Ideen konkret umsetzen wolle. Amtsinhaber Killinger wurde vor allem für schleppende Prozesse in seiner Amtszeit kritisiert. Themen wie der Straßenzustand oder die Busverbindungen standen im Fokus vieler Kommentare.

Stimmen aus der Bevölkerung

Am Wahlabend wirkte Hajo Böser sichtbar erleichtert. Begleitet von Gratulationen, Umarmungen und Applaus strahlte er Zuversicht aus. Ein Bürger sagte: „Es ist Zeit für frischen Wind in Forst. Wir brauchen jemanden, der Projekte endlich umsetzt.“ Andere Stimmen mahnten jedoch zur Vorsicht: „Es ist noch nichts entschieden, die Stichwahl wird zeigen, ob Böser wirklich den Rückhalt hat.“

Welche Themen erwarten den neuen Bürgermeister?

Unabhängig vom Ausgang der Stichwahl steht fest, dass der neue Bürgermeister vor großen Aufgaben steht. Die wichtigsten Handlungsfelder lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. Finanzen: Der Gemeindehaushalt muss konsolidiert werden, Investitionen dürfen nicht zulasten künftiger Generationen gehen.
  2. Sanierungen: Die Jahnhalle und weitere Einrichtungen stehen auf der Liste dringender Maßnahmen.
  3. Wohnraum: Forst braucht attraktive Neubaugebiete und Konzepte gegen Leerstand.
  4. Bildung: Investitionen in Schulen und Kindertagesstätten stehen im Mittelpunkt.
  5. Infrastruktur: Straßensanierungen und eine bessere Nahverkehrsanbindung werden von vielen gefordert.
  6. Freizeit: Der Heidesee soll als lokales Highlight für Bürger und Touristen weiterentwickelt werden.
  7. Zusammenarbeit: Ein konstruktives Verhältnis zum Gemeinderat ist entscheidend, um Projekte erfolgreich umzusetzen.

Wie groß ist der Vorsprung von Böser?

Eine weitere häufig gestellte Frage lautet: Wie viele Stimmen erhielt Hajo Böser im ersten Wahlgang und wie groß war sein Vorsprung? Böser erhielt 1.747 Stimmen und lag damit 19 Prozentpunkte vor Killinger. Dieses Ergebnis wird in der Öffentlichkeit als „Klatsche für den Amtsinhaber“ bezeichnet.

Welche Chancen hat Killinger in der Stichwahl?

Politische Beobachter schätzen die Chancen für Amtsinhaber Killinger kritisch ein. Sein Rückstand gilt als schwer aufzuholen, vor allem da Böser bereits breite Unterstützung genießt. Um doch noch zu gewinnen, müsste Killinger nicht nur die eigenen Anhänger mobilisieren, sondern auch einen Großteil der Bender-Wähler überzeugen. Ob ihm dies gelingt, ist ungewiss.

Welche Rolle spielt der Gemeinderat?

Auch diese Frage beschäftigt viele: Welche Rolle spielt der Gemeinderat in Forst bei der Bürgermeisterwahl und im Wahlkampf? Der Gemeinderat hat in der Vergangenheit eine entscheidende Position eingenommen. Hajo Böser wird hier klar unterstützt, während Killinger in der Zusammenarbeit mit dem Gremium immer wieder auf Kritik stieß. Die künftige Kooperation zwischen Bürgermeister und Rat wird daher für die Umsetzung zentraler Projekte entscheidend sein.

Was bewegt die Bürger vor der Stichwahl?

In Forst wird in den kommenden Wochen intensiv diskutiert. Viele Bürger wollen wissen, wie die Kandidaten ihre Themen in den Vordergrund stellen und welche Konzepte sie für die Zukunft der Gemeinde entwickeln. Böser gilt als Favorit, doch Stichwahlen haben ihre eigenen Regeln. Eine niedrige Wahlbeteiligung könnte Killinger helfen, wenn er seine Stammwähler geschlossen mobilisieren kann. Umgekehrt dürfte eine starke Beteiligung erneut Böser in die Karten spielen.

Gedanken zur Wahl

Die Bürgermeisterwahl in Forst zeigt eindrucksvoll, wie stark lokale Themen die Bürger bewegen können. Mit Hajo Böser und Bernd Killinger stehen zwei Kandidaten in der Stichwahl, die unterschiedlicher kaum sein könnten: hier der Herausforderer mit breiter Unterstützung, dort der Amtsinhaber, der um sein politisches Überleben kämpft. Die Entscheidung am 28. September wird weit mehr sein als eine Personalfrage – sie wird den Kurs der Gemeinde in den nächsten Jahren prägen. Forst blickt daher gespannt auf den Wahltag, an dem sich zeigt, ob der Ruf nach Veränderung bestätigt oder ob Kontinuität gewählt wird.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.