
Ein Tiny House als mobiles Bürgerbüro
Die QuartierWerkstatt ist ein Beteiligungsprojekt der Stadt Pforzheim, das sich auf Bürgernähe und Transparenz konzentriert. Herzstück ist ein Tiny House, das als mobiles Info- und Mitmachzentrum dient. Hier können Einwohnerinnen und Einwohner unkompliziert ins Gespräch mit der Verwaltung treten, Ideen einbringen und direkt Feedback geben. Verwaltung und Politik werden so greifbarer und kommen sprichwörtlich mitten in den Alltag der Menschen.
Stationen in Brötzingen und Dillweißenstein
Im Jahr 2025 tourt die QuartierWerkstatt durch zwei Stadtteile: Vom 23. Juni bis 4. Juli war das Tiny House in Brötzingen vor dem Stadtmuseum aufgebaut. Die zweite Station ist Dillweißenstein, wo die Werkstatt vom 24. September bis 8. Oktober auf dem Ludwigsplatz Halt macht. Diese zeitlich begrenzten Aufenthalte schaffen Raum für intensive Begegnungen und lebendige Dialoge zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung.
Vielfältiges Programm für alle Generationen
Das Programm der QuartierWerkstatt ist bewusst breit gefächert. In Brötzingen wurden 23 Programmpunkte angeboten – von offenen Kaffeetreffen über Workshops für Kinder bis hin zu Gesprächsrunden mit dem Oberbürgermeister. In Dillweißenstein erwarten die Besucher erneut vielfältige Aktionen, unter anderem:
- Das Projekt „Mehr Grün am Haus“ mit Tipps zur Begrünung und Bastelaktionen rund um Rankhilfen
- Eine geführte Radtour durch das Sanierungsgebiet mit anschließender Diskussionsrunde
- Das Format „OB vor Ort“, bei dem Bürgerinnen und Bürger direkt mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch kommen
- Offene Beratungsangebote zu Themen wie Bewerbung, Pflege und Sozialleistungen
- Das Mitmach-Format „Coffee with a Cop“, das ungezwungene Gespräche mit der Polizei ermöglicht
Ziel ist es, Menschen aller Altersgruppen einzubeziehen – von Kindern und Jugendlichen über Familien bis zu Seniorinnen und Senioren.
Fokus auf Zukunftsthemen
Neben lokalen Alltagsfragen rücken auch Zukunftsthemen in den Mittelpunkt. Die QuartierWerkstatt behandelt Schwerpunkte wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Diese Themenfelder sind für die Stadtentwicklung von zentraler Bedeutung und bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich mit eigenen Ideen einzubringen. So entsteht eine Schnittstelle zwischen gesellschaftlichen Trends und konkreten Anliegen vor Ort.
Beteiligung der Stadtgesellschaft
An den Aktionen beteiligen sich nicht nur städtische Ämter wie das Umweltamt oder das Amt für Mobilität und Verkehr, sondern auch Vereine, Initiativen und Partnerorganisationen. Der Stadtjugendring, der Kinderschutzbund und andere lokale Akteure nutzen die Plattform, um mit Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog zu treten. Damit wächst die QuartierWerkstatt zu einem Schmelztiegel der Stadtgesellschaft, in dem Verwaltung, Zivilgesellschaft und Bürgerschaft zusammenkommen.
Feedback und Weiterentwicklung
Ein wichtiges Element der QuartierWerkstatt ist die Auswertung der Erfahrungen und Rückmeldungen. Das Feedback der Teilnehmenden wird gesammelt und in die Weiterentwicklung des Formats einbezogen. Damit verfolgt die Stadt das Ziel, Bürgerbeteiligung nicht nur anzubieten, sondern auch kontinuierlich zu verbessern. Schon jetzt zeigt sich, dass das Format in der Bevölkerung gut ankommt und für viele als niedrigschwellige Möglichkeit wahrgenommen wird, ihre Anliegen zu platzieren.
Ein lebendiges Format mit Zukunft
Die QuartierWerkstatt zeigt, wie Bürgernähe in der Praxis aussehen kann. Mit einem mobilen Treffpunkt, einem abwechslungsreichen Programm und der offenen Einladung zur Mitgestaltung gelingt es, Verwaltung und Menschen auf Augenhöhe zusammenzubringen. Für Pforzheim bedeutet das Projekt mehr Identifikation mit den eigenen Stadtteilen, neue Ideen für die Stadtentwicklung und eine stärkere Einbindung der Bevölkerung in wichtige Entscheidungen. Wenn die QuartierWerkstatt in den kommenden Jahren fortgeführt und weiterentwickelt wird, könnte sie zu einem festen Bestandteil der städtischen Beteiligungskultur werden – und Pforzheim langfristig prägen.