
Aus für die Klebevignette: Digitale Zukunft ab 2027
Ab dem Jahr 2027 wird die klassische Klebevignette in Österreich abgeschafft, und Vignetten gibt es nur noch in digitaler Form. 2026 ist die „Feuerrote“ Klebevignette die letzte ihrer Art. Der Preis für die Jahresvignette im kommenden Jahr steigt auf 106,80 €. Damit endet eine Ära des physischen „Pickerls“. Viele Autofahrer müssen sich auf neue Rahmenbedingungen einstellen.
Was ändert sich konkret für Autofahrer?
Preissteigerung und Übergangszeit
Im Jahr 2026 bleibt die Klebevignette noch erlaubt, allerdings mit einem neuen Preis von **106,80 €**. Danach wird sie nicht mehr ausgestellt, und die Umstellung erfolgt auf das völlig digitale System. Der Schritt soll Nutzerfreundlichkeit verbessern und die Verwaltung vereinfachen.
Digitale Vignette: Fristen und Bedingungen
Ein zentraler Aspekt der digitalen Vignette ist die **18-Tage-Wartefrist**: Bei Online-Kauf von 2-Monats- und Jahresvignetten wird der Beginn erst ab dem 18. Tag nach Kauf wirksam. Dadurch sollen Rücktrittsrechte und Puffer berücksichtigt werden.
Für Kurzvignetten (10-Tage oder 1-Tag) gilt diese Wartefrist jedoch nicht – sie werden sofort gültig. Ebenso entfällt die Frist bei Käufen direkt in Handelsstellen wie Trafiken, Tankstellen oder Automaten.
Steigende Ersatzmaut und Sanktionen
Mit der Gesetzesnovelle wird auch der Höchstbetrag der Ersatzmaut bei Nichtvorlage oder verspäteter Gültigkeit erhöht: von 250 € auf **270 €**. Bei Nichtzahlung drohen Verwaltungsstrafen zwischen 300 und 3.000 €. Der Gesetzgeber will damit sicherstellen, dass Verstöße konsequent geahndet werden.
Chancen und Risiken der Umstellung
Die Vorteile der digitalen Vignette liegen auf der Hand: Kein Aufkleben, keine Beschädigung oder Diebstahl von Vignettenaufklebern mehr. Ein elektronischer Nachweis über das Kennzeichen genügt. Zudem ist der Anteil digitaler Jahresvignetten bereits sehr hoch.
Doch die Risiken sind nicht zu unterschätzen. Wer sich nicht früh genug informiert oder die 18-Tage-Frist übersieht, kann in die Falle teurer Ersatzmaut tappen. Viele Verkehrsteilnehmer könnten den Aufwand oder Bedarf für das digitale System unterschätzen.
So vermeiden Sie Zusatzkosten
- Kurzzeitvignetten (1-Tag, 10-Tage) kaufen – diese gelten sofort und umgehen die Wartefrist.
- Kauf in analogen Vertriebsstellen (z. B. Trafik, Tankstelle) – auch digitale Vignetten sind dort sofort gültig.
- Frühzeitiger Kauf: Wer rechtzeitig plant, vermeidet Last-Minute-Probleme.
- Kontrolle der Gültigkeit: Digitale Vignette an das richtige Kennzeichen binden – falsche Angabe = kein Schutz.
Fazit: Abschaffung der Klebevignette birgt versteckte Kosten
Die Abschaffung der Klebevignette mag auf den ersten Blick modern und fortschrittlich wirken – doch für viele Autofahrer drohen mit der Umstellung auf rein digitale Vignetten Kostenfallen und administrative Hürden. Preissteigerungen, Wartefristen, erhöhte Ersatzmaut und Sanktionen lassen diese Reform nicht ganz so attraktiv erscheinen, wie sie auf den ersten Blick klingt.
Ausblick: Neue Mobilitätskosten und Anpassungsdruck
Wer künftig mit dem Auto durch Österreich fährt, sollte sich frühzeitig über die digitale Vignette informieren und klug agieren, um Zusatzkosten zu vermeiden. Die technische Umstellung wird begleitet von einem Ausbau analoger Kaufoptionen – aber die Fristen und die höhere Ersatzmaut setzen klare Grenzen. Autofahrer müssen sich auf eine neue Realität einstellen, in der Planung und Aufmerksamkeit über vermeidbare Mehrkosten entscheiden.