ZDF-Sendung Aktenzeichen XY: Mordfall Fabian (†8) – Polizei durchsucht Haus der Ex-Freundin des Vaters

In Regionales
November 06, 2025

Reimershagen, 6. November 2025 Nach neuen Hinweisen aus der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ hat die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern im Mordfall des achtjährigen Fabian mehrere Objekte durchsucht. Im Fokus steht unter anderem das Haus der Ex-Freundin des Vaters. Rund 120 Einsatzkräfte von Polizei, Landeskriminalamt und Bundesbehörden waren an dem Großeinsatz beteiligt. Eine Festnahme wurde bislang nicht bestätigt.

Großeinsatz in Reimershagen: Polizei durchsucht Haus und Grundstück

Am frühen Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr rückten Ermittler zu umfangreichen Durchsuchungen in Reimershagen und im benachbarten Rum Kogel bei Güstrow aus. Im Zentrum der Maßnahme stand laut übereinstimmenden Berichten das Haus der Ex-Freundin des Vaters von Fabian. Nach Angaben mehrerer Medien waren insgesamt rund 120 Einsatzkräfte beteiligt, darunter Beamte des Landeskriminalamts (LKA), der Bundes- und der Bereitschaftspolizei. Spürhunde kamen ebenfalls zum Einsatz.

Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Mordfall des achtjährigen Jungen aus dem Raum Güstrow, der am 10. Oktober tot aufgefunden wurde. Der Fundort lag an einem Tümpel bei Klein Upahl in Mecklenburg-Vorpommern. Laut Obduktionsergebnis wurde Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens.

Wie die BILD und FOCUS Online übereinstimmend berichten, wurden im Zuge der Durchsuchung verschiedene Gegenstände sichergestellt. In einem der durchsuchten Gebäude sollen laut wa.de Sportschuhe in Plastiktüten abtransportiert worden sein. Zudem wurde ein Geländewagen beschlagnahmt und kriminaltechnisch untersucht. Offizielle Angaben zu möglichen Funden machte die Polizei bislang nicht.

Neue Hinweise nach ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“

Die Durchsuchungen erfolgten unmittelbar nach der Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Wie FOCUS Online berichtet, gingen im Anschluss an die Sendung 23 Hinweise bei den Ermittlern ein. Einige davon werden als „vielversprechend“ eingestuft. Aufgrund dieser Hinweise ordnete die Staatsanwaltschaft die Durchsuchungen an.

Kommissar Frank Focke von der Kriminalpolizei Rostock erklärte in der Sendung, dass in alle Richtungen ermittelt werde. Ein sexuelles Motiv wurde laut seiner Aussage ausgeschlossen. In der Sendung wurde außerdem ein Foto gezeigt, das Brandspuren in der Nähe des Fundorts dokumentiert. Ermittler gehen davon aus, dass Fabian von einer erwachsenen Person mit einem Pkw verschleppt wurde.

Hintergrund: Der Mordfall Fabian (†8)

Der achtjährige Fabian war im Oktober in Mecklenburg-Vorpommern verschwunden und wenige Tage später tot aufgefunden worden. Der Fundort – ein abgelegener Tümpel bei Klein Upahl – liegt in einem schwer zugänglichen Waldgebiet. Laut FR.de zeigte ein in der Fernsehsendung veröffentlichtes Foto Brandspuren an der Stelle, an der der Junge gefunden wurde. Diese Spuren werden derzeit kriminaltechnisch ausgewertet.

Die Ermittler halten sich mit Details zum Ermittlungsstand zurück. Weder zur Eigentümerin des durchsuchten Hauses noch zu möglichen Tatverdächtigen wurden bislang Angaben gemacht. Eine Festnahme fand laut HNA nicht statt. Die Durchsuchungen sind Teil eines groß angelegten Ermittlungsverfahrens, das mehrere Objekte im Umfeld des Vaters und dessen früherer Partnerin betrifft.

Analyse: Täterkreis bei Kindstötungen laut Studien häufig im familiären Umfeld

Internationale und nationale Studien unterstreichen, dass Tötungsdelikte an Kindern statistisch häufig im engen sozialen Umfeld stattfinden. Laut einer Untersuchung des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) sind Kinder weltweit am stärksten durch Eltern oder andere Bezugspersonen gefährdet. Der Bericht stellt fest, dass „Kinder das höchste Risiko haben, durch ihnen bekannte Personen getötet zu werden“.

Auch das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) hat in einer Studie zu Kindstötungen in Deutschland herausgestellt, dass familiäre Konflikte, Vernachlässigung und psychische Belastungen häufige Hintergründe sind. Zwischen 1997 und 2006 wurden Fälle von Kindstötung systematisch analysiert, wobei sich zeigte, dass die meisten Täter aus dem unmittelbaren Umfeld der Opfer stammen.

Die Erkenntnisse aus diesen Studien liefern Kontext für die Ermittlungsarbeit, ohne jedoch konkrete Rückschlüsse auf den aktuellen Fall zuzulassen. Derzeit liegen keine offiziellen Informationen darüber vor, ob ein familiäres Motiv in Betracht gezogen wird.

Ermittlungen im sozialen Umfeld – Fokus auf Ex-Partnerin

Wie aus mehreren Berichten hervorgeht, konzentrierten sich die Durchsuchungen auf ein Wohnhaus in Reimershagen, das im Besitz der Ex-Freundin des Vaters stehen soll. Eine offizielle Bestätigung über die Eigentumsverhältnisse oder mögliche Tatbeteiligung liegt nicht vor. Medien berichten, dass die Ermittler auch angrenzende Gebäude und ein früher landwirtschaftlich genutztes Gelände überprüften.

Das Gelände war bereits in der Vergangenheit in den Fokus geraten. Die Ermittler kehrten dorthin zurück, um neue Hinweise zu prüfen. Nach Angaben von wa.de stand die frühere Partnerin des Vaters bereits zuvor in Verbindung mit diesem Objekt. Ob die nun durchgeführten Maßnahmen auf konkrete Spuren zurückgehen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft bislang nicht mit.

Öffentliche Diskussion und Reaktionen in sozialen Medien

In sozialen Medien und Foren wird der Fall intensiv diskutiert. Auf der Facebook-Seite des NDR Mecklenburg-Vorpommern äußerten Nutzer Anteilnahme und teilten Bilder vom Einsatzort. Die Polizei nutzte die Plattform, um erneut um Zeugenhinweise zu bitten. In Diskussionsforen wie Reddit und het-forum.de tauschen Nutzer Informationen zu Ortsdetails aus. Dabei wurde mehrfach hervorgehoben, dass der Fundort des Jungen in einem schwer zugänglichen Bereich liegt, der nicht als üblicher Spazierweg gilt.

Einige Nutzer beschrieben, dass die Zufahrt zum Fundort nur über einen schmalen Wirtschaftsweg möglich ist. Diese geografischen Informationen werden auch in Medienberichten gestützt, die den Fundort als abgelegenes Waldstück charakterisieren.

Fragen aus der Öffentlichkeit – Ermittlungsstand und bekannte Fakten

Wie steht es um den aktuellen Ermittlungsstand?

Die Ermittlungen im Mordfall Fabian dauern an. Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Objekte durchsucht, darunter das Haus der Ex-Freundin des Vaters. Eine Festnahme wurde bisher nicht bestätigt. Die Ermittler prüfen derzeit Hinweise, die nach der Fernsehsendung eingegangen sind.

Warum wurde die Wohnung der Ex-Freundin des Vaters durchsucht?

Die Durchsuchung wurde laut übereinstimmender Medienberichte durchgeführt, weil dort potenzielle Hinweise im Zusammenhang mit dem Mordfall vermutet wurden. Die Polizei hat keine weiteren Details genannt. Es handelt sich um eine kriminaltechnische Maßnahme, deren Ergebnisse noch ausgewertet werden.

Welche Hinweise gingen nach der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ ein?

Nach der Sendung meldeten sich 23 Personen mit Hinweisen bei der Polizei. Einige dieser Hinweise wurden als relevant eingestuft und führten zu weiteren Ermittlungsmaßnahmen. Ob einer dieser Hinweise direkt zur Durchsuchung führte, wurde von offizieller Seite nicht bestätigt.

Wo wurde die Leiche des Jungen gefunden und was ist über den Tathergang bekannt?

Fabians Leiche wurde an einem Tümpel bei Klein Upahl südwestlich von Güstrow gefunden. Der Bereich weist laut Ermittlern Brandspuren auf, die in der Fernsehsendung gezeigt wurden. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen wurde Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens. Hinweise auf einen sexuellen Hintergrund liegen nicht vor.

Statistische und gesellschaftliche Einordnung

Laut Daten des European Institute for Gender Equality (EIGE) spielen frühere Partnerschaften häufig eine Rolle bei Gewaltdelikten im häuslichen Umfeld. Das Institut weist darauf hin, dass in Deutschland Gewalt in Ex-Partnerschaften überdurchschnittlich häufig vorkommt. Diese Erkenntnisse werden auch bei Ermittlungen in Fällen berücksichtigt, bei denen der Täter aus dem sozialen Umfeld stammen könnte.

Auf europäischer Ebene belegen Statistiken des UNODC, dass Kindstötungen in den meisten Fällen von Bezugspersonen begangen werden. Dennoch ist jeder Fall individuell zu bewerten, und Ermittler betonen regelmäßig, dass Hypothesen erst nach kriminaltechnischer Auswertung bestätigt werden können.

Ausblick auf die Ermittlungen

Die Polizei Mecklenburg-Vorpommern wertet derzeit alle bei den Durchsuchungen sichergestellten Gegenstände und Spuren aus. Der beschlagnahmte Geländewagen wird kriminaltechnisch untersucht. Ergebnisse stehen noch aus. Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, sich erst nach Abschluss der Untersuchungen öffentlich zu äußern.

Einordnung der bisherigen Entwicklungen

Der Mordfall Fabian bleibt einer der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in Mecklenburg-Vorpommern der letzten Jahre. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Mit der erneuten Aufmerksamkeit durch die Fernsehsendung und den zahlreichen neuen Hinweisen hat sich die Dynamik des Falls sichtbar erhöht. Alle bisher bekannten Fakten deuten darauf hin, dass die Ermittler ein komplexes soziales Umfeld prüfen. Die Untersuchungsergebnisse der sichergestellten Gegenstände und Fahrzeuge werden entscheidend sein, um zu klären, ob die Durchsuchungen zu einer Wende in diesem Fall führen.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.