
Walzbachtal-Wössingen, 24. Mai 2025, 10:00 Uhr (CCS)
Mit dem Mondspritzer-Rundwanderweg wird Walzbachtal-Wössingen um eine touristische und kulturelle Attraktion reicher. Am 24. Mai 2025 wurde der neue Rundweg im Rahmen einer feierlichen Zeremonie eingeweiht – ein Ereignis, das nicht nur Wanderfreunde aus der Region, sondern auch zahlreiche Gäste und Naturfreunde aus ganz Baden-Württemberg anzog. Bürgermeister Timur Özcan leitete die Veranstaltung und lobte das ehrenamtliche Engagement, das zur Entstehung des Projekts beigetragen hat.
Ein Weg mit Identität: Die Mondspritzer als Namensgeber
Der Wanderweg trägt den Namen „Mondspritzer-Rundweg“ in Anlehnung an die traditionsreiche Fastnachtsgruppe „Wössinger Mondspritzer“, die seit mehr als 55 Jahren fester Bestandteil des kulturellen Lebens im Ort ist. Die Gruppe verkörpert Brauchtum, Lebensfreude und Dorfgemeinschaft – Werte, die sich sinnbildlich im neuen Wanderweg widerspiegeln sollen. Die Wahl des Namens zeigt die enge Verzahnung des Projekts mit der lokalen Identität und dem Gemeinschaftsgeist von Wössingen.
Streckenverlauf und landschaftliche Höhepunkte
Der Mondspritzer-Rundwanderweg erstreckt sich über rund 10 Kilometer durch die sanft hügelige Landschaft des Kraichgaus. Die Strecke ist abwechslungsreich und führt vorbei an markanten Punkten, die landschaftlich wie kulturell bedeutend sind. Wanderer können sich auf ein Naturerlebnis mit Ausblicken über die Rheinebene bis hin zum Schwarzwald freuen.
Markante Wegpunkte im Überblick:
- Erlachquelle: Eine natürliche Quelle mit regionaler Bedeutung für die Wasserversorgung.
- Linsenbäumle: Ein landschaftsprägender Baum, der sich als Orientierungspunkt eignet.
- Schneiders Blumenparadies: Eine blühende Oase, die besonders in den Frühlings- und Sommermonaten für farbenfrohe Eindrücke sorgt.
- 49. Breitengrad: Ein geographisch markanter Punkt mit Skulptur und Sitzgelegenheit.
Der Weg ist gut ausgebaut und für normale Wanderer leicht begehbar, jedoch nicht für Kinderwagen geeignet. Für weniger geübte Wanderer gibt es Möglichkeiten zur Streckenverkürzung, was den Weg auch für Familien oder ältere Personen attraktiv macht.
Geographie trifft Kunst: Die Skulptur am 49. Breitengrad
Ein Highlight des Weges ist zweifelsohne die Skulptur am 49. Breitengrad. An diesem geographischen Schnittpunkt wurde eine moderne Sitzbank mit Infotafel errichtet, die Wanderern nicht nur eine Rastmöglichkeit bietet, sondern auch Wissen über die geographische Besonderheit vermittelt. Die Kombination aus Kunst, Bildung und Landschaft macht diesen Ort zu einem beliebten Fotomotiv.
Startpunkte und Orientierung
Wanderer können den Rundweg an mehreren Einstiegspunkten beginnen. Diese wurden bewusst so gewählt, dass sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine gute Anbindung gewährleistet ist.
Einstiegspunkt | Besonderheit |
---|---|
Stadtbahnhaltestelle Wössingen Ost | Perfekt für ÖPNV-Nutzer |
Festplatz am Sportgelände des FV 04 Wössingen | Gute Parkmöglichkeiten und zentraler Startpunkt |
Wanderparkplatz an der Kreisstraße nach Königsbach | Ideal für Autofahrer aus dem Umland |
An allen Einstiegspunkten stehen große Wandertafeln mit Übersichtskarten und weiteren Informationen bereit, sodass auch ortsunkundige Besucher sich leicht zurechtfinden können.
Kultureller und ökologischer Kontext
Die Wössinger Waldwiesen
Der Wanderweg berührt das Landschaftsschutzgebiet „Wössinger Waldwiesen“, das 1988 ausgewiesen wurde, um die dort vorkommende Flora und Fauna zu schützen. Die Mischung aus Hang- und Feuchtwiesen, durchzogen von einem Bachlauf, bildet einen wichtigen Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Wanderer werden gebeten, die Wege nicht zu verlassen und Rücksicht auf die Natur zu nehmen.
Hungerquelle und Mythen
Unweit der Route befindet sich die sogenannte Hungerquelle – eine artesische Quelle, die nur unregelmäßig sprudelt und in der Region von zahlreichen Sagen umwoben ist. Sie zählt zu den geologisch interessanten Punkten und wurde als flächenhaftes Naturdenkmal ausgezeichnet.
Historischer Bezug: Die Burg Unterwössingen
Ein weniger bekannter, aber geschichtsträchtiger Aspekt der Region ist die ehemalige Burg Unterwössingen, auch als Wasserschloss bekannt. Sie lag in der Nähe des heutigen Wanderwegs und war im Mittelalter ein bedeutender Adelssitz. Auch wenn heute keine baulichen Überreste mehr vorhanden sind, trägt die Geschichte der Burg zur historischen Tiefe des Wandererlebnisses bei.
Stimmen aus der Bevölkerung
Die Reaktionen aus der Bürgerschaft und von Wanderbegeisterten fallen überwiegend positiv aus. Auf Wanderplattformen wie Komoot wird die Strecke bereits hoch bewertet und für ihre Vielfalt sowie gute Ausschilderung gelobt.
„Ein toller Weg mit landschaftlicher Abwechslung, kulturellem Hintergrund und bester Ausschilderung. Besonders der Punkt am 49. Breitengrad ist ein kleines Highlight.“
Auch Bürgerinnen und Bürger aus Walzbachtal zeigen sich stolz:
„Es ist schön zu sehen, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt. Der Weg vereint Natur, Heimat und Geschichte auf besondere Weise.“
Tourismus und Regionalentwicklung
Die Gemeinde Walzbachtal investiert bewusst in den Wandertourismus, um einerseits die Naherholung für Einheimische zu stärken und andererseits den Ort für Tagesgäste und Natururlauber attraktiver zu machen. Der Mondspritzer-Rundweg fügt sich dabei ideal in das bestehende Wegenetz der Region ein. Durch die Anbindung an zentrale Infrastrukturpunkte und das moderate Anspruchsniveau ist der Weg für viele Zielgruppen zugänglich.
Zusätzliche Anziehungspunkte: Fotospots und Aussichtspunkte
- Hügelsofa Walzbachtal: Eine moderne Sitzgelegenheit mit Panoramablick über Felder und Wälder.
- 49. Breitengrad Skulptur: Nicht nur geografisch interessant, sondern auch ein beliebter Fotospot.
Beide Orte laden zum Verweilen ein und ergänzen das Wandererlebnis um ästhetische und emotionale Eindrücke.
Fazit: Mehr als nur ein Wanderweg
Der Mondspritzer-Rundwanderweg ist weit mehr als eine neue Freizeitmöglichkeit. Er ist Ausdruck von Heimatverbundenheit, Naturschutz, kulturellem Erbe und regionalem Stolz. Die Verbindung von landschaftlicher Schönheit, geographischen Besonderheiten, historischen Spuren und lokaler Tradition macht ihn zu einem einzigartigen Erlebnis im Kraichgau.
Ob für ambitionierte Wanderer, ruhesuchende Spaziergänger oder geschichtsinteressierte Gäste – der neue Rundweg bietet für jeden etwas. Und ganz nebenbei bringt er Menschen zusammen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und zeigt, wie lebendig und zukunftsfähig regionale Projekte sein können.