
Elversberg, 06. Juni 2025, 09:00 Uhr
Die SV Elversberg hat einen entscheidenden personellen Wechsel auf der Trainerbank vollzogen: Nach dem Wechsel von Erfolgscoach Horst Steffen zum Bundesligisten Werder Bremen übernimmt Vincent Wagner, bisheriger Coach der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim, das Amt des Cheftrainers. Damit setzt der Verein auf einen jungen, ambitionierten Trainer, der sowohl sportlich als auch strategisch neue Impulse geben soll. Die Entscheidung fällt in eine Phase, in der die SV Elversberg sich im Aufwind befindet und die jüngste Saison auf einem bemerkenswerten dritten Platz der 2. Bundesliga abschloss.
Ein Rückblick: Die Ära Horst Steffen
Horst Steffen hinterlässt in Elversberg große Fußstapfen. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2018 formte er den Club von einem Regionalligisten zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für die Bundesliga. Innerhalb von sechs Jahren gelang ihm ein sportlicher Durchmarsch, der die SVE 2023 in die 2. Bundesliga und 2025 auf Relegationsplatz 3 führte. Insgesamt stand Steffen in 257 Pflichtspielen an der Seitenlinie des Vereins.
In der Saison 2024/25 sicherte sich Elversberg mit einer Bilanz von 16 Siegen, 10 Unentschieden und nur 8 Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 64:37 einen Platz unter den besten drei Teams der Liga. Trotz starker Leistung in der Relegation verpasste die Mannschaft den Aufstieg in die Bundesliga knapp – ein Rückschlag, der jedoch die herausragende Arbeit des Trainers nicht schmälern konnte.
„Es wurde nicht von Zielen geredet, sondern es ging um eine Haltung im Miteinander. Das passt zu dem, was ich gerne machen möchte.“ – Horst Steffen über seine Philosophie
Sein Wechsel zu Werder Bremen markiert nun einen neuen Abschnitt für beide Seiten. Während Steffen sich erstmals in der Bundesliga beweisen wird, steht die SV Elversberg vor einer spannenden neuen Phase mit frischem Personal an der Seitenlinie.
Vincent Wagner: Der Neue mit klarer Vision
Mit der Verpflichtung von Vincent Wagner holt die SV Elversberg einen Trainer, der für modernen, offensiven Fußball steht und eine starke Verbindung zur Nachwuchsentwicklung mitbringt. Der 39-Jährige führte in der vergangenen Saison die U23 der TSG Hoffenheim zur Meisterschaft in der Regionalliga Südwest. Seine beeindruckende Bilanz dort: 23 Siege, 6 Unentschieden, 5 Niederlagen – insgesamt 75 Punkte aus 34 Spielen.
Wagner gilt als strategisch denkender Trainer, der seine Mannschaften mutig und spielstark auftreten lässt. Sein erklärtes Ziel ist es, auch in Elversberg eine offensive Spielkultur zu etablieren, die auf Ballbesitz, kluges Positionsspiel und flexible Formationen setzt. Aktuell befindet er sich im Erwerb der DFB-Pro-Lizenz, was ihn zum Kreis der am höchsten qualifizierten Trainer im deutschen Fußball aufsteigen lässt.
Vertragsdetails und strategische Ausrichtung
Der Vertrag von Vincent Wagner läuft bis 2028 – ein klares Zeichen dafür, dass die Vereinsführung auf Kontinuität setzt. Die langfristige Zusammenarbeit soll es ermöglichen, neue sportliche Konzepte nachhaltig zu etablieren und die Weiterentwicklung des Vereins gezielt zu gestalten.
Besonders interessant: Die engen Verbindungen zur TSG Hoffenheim, mit der Elversberg bereits in der Vergangenheit Transfers tätigte, könnten unter Wagner noch intensiver genutzt werden. Spieler wie Muhammed Damar oder Fisnik Asllani kamen bereits aus dem Nachwuchsbereich der Kraichgauer. Die neue Trainerkonstellation eröffnet hier strategisch sinnvolle Perspektiven für künftige Leihen oder Transfers.
Die Spielphilosophie Wagners
Vincent Wagner ist ein Trainer, der eine klare Idee vom Spiel hat. Seine Handschrift ist geprägt von:
- hohem Pressing und aggressivem Gegenpressing,
- spielerischer Lösung im Aufbau, auch unter Druck,
- großem Vertrauen in junge, entwicklungsfähige Spieler,
- flexiblen taktischen Anpassungen je nach Gegner.
In einem Interview sagte er kürzlich: „Ich möchte, dass wir mutigen Fußball spielen.“ Diese Aussage unterstreicht, dass Wagner nicht bloß verwalten, sondern aktiv gestalten will. In Hoffenheim führte er mehrere Nachwuchstalente erfolgreich an den Profifußball heran – ein Ansatz, der auch in Elversberg vielversprechend erscheint, insbesondere mit Blick auf die Kaderstruktur des Zweitligisten.
Herausforderungen der kommenden Saison
Die Erwartungen an Wagner sind hoch – nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Arbeit seines Vorgängers. Mit dem dritten Platz in der Saison 2024/25 und der knappen Niederlage in der Relegation ist das sportliche Ziel für die kommende Spielzeit klar: der direkte Aufstieg in die Bundesliga.
Gleichzeitig muss Wagner den Spagat meistern zwischen Ergebnissicherung und spielerischer Weiterentwicklung. Auch personelle Fragen stehen auf der Agenda: Einige Schlüsselspieler stehen im Fokus höherklassiger Vereine, und Verstärkungen werden nötig sein, um in der kommenden Saison konkurrenzfähig zu bleiben.
Mögliche Neuzugänge und Transferstrategien
Mit dem Zugang zu Talenten aus Hoffenheim könnte Wagner seine Spielidee gezielt mit passenden Spielern umsetzen. Elversberg hat in der Vergangenheit bewiesen, dass auch mit begrenzten Mitteln kluge Transfers möglich sind. Die Integration junger, hungriger Spieler – gepaart mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten – dürfte ein zentrales Element der Kaderplanung werden.
Stimmen aus dem Umfeld
In den sozialen Medien und Fanforen wird der Wechsel mehrheitlich positiv aufgenommen. Viele Anhänger der SV Elversberg zeigen sich gespannt auf den neuen Kurs unter Wagner. Auch aus Bremen kommen überwiegend wohlwollende Reaktionen zu Steffens Verpflichtung.
Ein Fan kommentiert: „Ich glaube, Steffen ist die Ideallösung für Bremen. Da kommt ein Trainer mit einer attraktiven Spielweise, der bewiesen hat, die vorgegebene Vereinsphilosophie umsetzen zu können.“
Andere Beobachter sehen den Wechsel pragmatisch: „Super Verpflichtung für beide Seiten. Elversberg bleibt mutig, Bremen kriegt Kontinuität.“
Vergleich: Trainer im Profil
Merkmal | Horst Steffen | Vincent Wagner |
---|---|---|
Alter | 56 Jahre | 39 Jahre |
Erfahrung | Regionalliga bis 2. Bundesliga | U-Mannschaften, Regionalliga |
Trainerlizenz | DFB-Pro-Lizenz | In Ausbildung zur DFB-Pro-Lizenz |
Spielstil | Offensiv, strukturiert | Mutig, pressingorientiert |
Erfolge | Aufstieg bis 2. Bundesliga, Relegation | Meister Regionalliga Südwest |
Fazit: Ein Neuanfang mit Perspektive
Mit der Verpflichtung von Vincent Wagner stellt die SV Elversberg die Weichen für eine ambitionierte Zukunft. Der Wechsel auf der Trainerbank kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Verein sportlich wie strukturell gefestigt ist und nach Höherem strebt. Wagner bringt frische Ideen, moderne Ansätze und die Bereitschaft mit, Verantwortung zu übernehmen.
Der Verlust von Horst Steffen wiegt schwer, doch die Entscheidung für Wagner ist kein Bruch, sondern eine Fortführung der strategischen Ausrichtung – mit neuer Energie. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieser mutige Schritt sich als richtungsweisend erweist. Doch die Voraussetzungen könnten kaum besser sein.