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Gewitter-Drama beim Cincinnati Open: Alexander Zverev Sieg in greifbarer Nähe

In Aktuelles
August 13, 2025

Mason (Ohio) – Alexander Zverev stand nur noch wenige Punkte vor dem Matchgewinn, als ein plötzlicher Wetterumschwung das Geschehen auf dem Center Court des Cincinnati Open abrupt stoppte. Blitz, Donner und heftiger Regen zwangen Offizielle, das Stadion zu räumen und alle Abendspiele abzusagen. Was wie ein routinierter Sieg aussah, entwickelte sich zu einem turbulenten Abend mit zahlreichen ungeplanten Zwischenfällen – und einem vollgepackten Zeitplan für den Folgetag.

Führung und plötzlicher Abbruch

Alexander Zverev führte im Drittrundenduell gegen den US-Amerikaner Brandon Nakashima mit 6:4, 5:4 und bereitete sich gerade auf seinen Aufschlag zum möglichen Matchgewinn vor. Dann kam das Kommando der Schiedsrichter: Spielabbruch. Die Ursache war klar – in unmittelbarer Nähe des Lindner Family Tennis Centers hatte sich ein Blitzgewitter formiert, begleitet von starken Regenschauern. Die Sicherheitsbestimmungen der ATP lassen in solchen Fällen keinen Spielraum: Liegt ein Blitz innerhalb eines Radius von rund acht bis zehn Meilen, wird die Partie unterbrochen. Erst 30 Minuten nach dem letzten Donnerschlag darf wieder gespielt werden.

„Ich habe noch nie so schnell meine Tasche gepackt“, soll ein Augenzeuge im Zuschauerbereich gescherzt haben, als die Durchsage der Evakuierung kam. Für Zverev war es ein frustrierender Moment: „Man steht kurz vor dem Ziel, ist im Rhythmus – und dann muss man abrupt aufhören. Aber Sicherheit geht vor.“

Wann geht es weiter?

Viele Fans fragten sich unmittelbar nach der Unterbrechung: Wird das Match zwischen Zverev und Nakashima fortgesetzt? Wann? Die Antwort: Ja. Die Fortsetzung ist für den nächsten Tag angesetzt – am Mittwoch, den 13. August 2025. Der Spielplan ist dicht, da nicht nur dieses Match, sondern auch mehrere weitere Begegnungen vom Abbruch betroffen sind. Jessica Pegulas Partie gegen Magda Linette befand sich ebenfalls mitten im entscheidenden Satz, als der Regen einsetzte.

Ein Abend voller Unterbrechungen

Das Wetter war an diesem Dienstag nicht der einzige Störfaktor. Schon vor dem großen Gewitter gab es eine erste Regenpause von etwa 45 Minuten, die das Match zwischen Francisco Comesana und Reilly Opelka beeinflusste. Comesana, der drei Matchbälle abwehren musste, drehte die Partie nach der Unterbrechung noch zu seinen Gunsten.

Am Vortag hatte zudem eine Strompanne das gesamte Turniergelände für über eine Stunde lahmgelegt. Der Ausfall betraf auch das elektronische Hawk-Eye-Linienerkennungssystem. Da keine menschlichen Linienrichter mehr eingesetzt werden, war ein Weiterspielen unmöglich. Ursache war offenbar Rauchentwicklung an einem Generator – ein Vorfall, der für sichtbare Unruhe unter den Zuschauern sorgte.

Weitere kuriose Zwischenfälle

  • Fire-Alarm während Sinners Match: Ein plötzlicher Feueralarm ertönte mitten in der Begegnung von Jannik Sinner gegen Gabriel Diallo. Trotz des Lärms wurde weitergespielt, später gab es Entwarnung.
  • Spieler kollabiert in Hitze: Arthur Rinderknech brach während seines Matches aufgrund der drückenden Hitze auf dem Platz zusammen. Er meldete sich später auf Social Media zu Wort: „Thanks for your messages, everything’s fine! A large glass of water and we’re off again.“
  • Fans kritisieren Auslosung: Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) beschwerten sich Fans über einen „unbalanced draw“, der einige Topspielerinnen im gleichen Turnierabschnitt platzierte.

Wetterextreme als Turnierfaktor

Das Cincinnati Open ist für wechselhaftes Sommerwetter bekannt, doch in diesem Jahr scheint es besonders unbeständig zu sein. Hohe Temperaturen und extreme Luftfeuchtigkeit setzten Spielern und Zuschauern gleichermaßen zu. Für einige Profis fühlt sich der Court wie ein „Backofen“ an, was die physische Belastung zusätzlich verstärkt.

Die Gewitterzellen, die am Dienstagabend über Mason zogen, brachten nicht nur Regen und Blitzgefahr, sondern führten auch zu lokalen Unwetterwarnungen inklusive „Flash-Flood-Warnings“. Diese gelten als besonders ernst, da sie auf plötzliche, gefährliche Überschwemmungen hinweisen.

Frage der Zuschauer: Warum wurde das Zverev-Match unterbrochen?

Die Antwort ist einfach, aber für viele Neulinge überraschend: Nicht die Regenmenge allein ist ausschlaggebend, sondern die Nähe von Blitzen. Sobald Messgeräte einen Blitz im definierten Sicherheitsradius registrieren, muss das Spiel abgebrochen werden – unabhängig vom aktuellen Spielstand oder der verbleibenden Zeit im Satz.

Auswirkungen auf den Zeitplan

Die Kombination aus Gewitter, Strompanne und weiteren Zwischenfällen hat den Spielplan erheblich verdichtet. Am Mittwoch müssen mehrere unterbrochene Matches zu Ende gespielt und anschließend die regulären Runden fortgesetzt werden. Das bedeutet für Spielerinnen und Spieler potenziell mehrere Matches an einem Tag – eine enorme Belastung, insbesondere bei hohen Temperaturen.

Das Organisationskomitee kündigte an, die Reihenfolge der Matches flexibel zu halten und bei Bedarf auch auf Nebenplätze auszuweichen, um Verzögerungen aufzufangen. Ob dies den Favoriten in die Karten spielt oder eher Überraschungen fördert, bleibt abzuwarten.

Was passiert mit Tickets bei Spielabbruch?

Ein weiteres Thema, das Fans beschäftigt, lautet: Was passiert mit Tickets, wenn ein Cincinnati Open Spieltag aufgrund von Regen oder Blitz frühzeitig abgebrochen wird? Die Turnierpolitik sieht vor, dass Besucher, die weniger als ein komplettes Match oder unter 90 Minuten Spielzeit auf dem Center Court erleben, Anspruch auf einen Tickettausch für die gleiche Session im Folgejahr haben. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Zuschauer trotz unvorhersehbarer Wetterereignisse nicht komplett leer ausgehen.

Sportlicher Kontext und Relevanz

Zverevs Auftritt in Cincinnati ist nicht nur ein weiteres Match im Kalender. Der Hamburger hat das Turnier bereits 2021 gewonnen und gilt als einer der Spieler, die hier jederzeit gefährlich werden können. Sein Gegner Brandon Nakashima, ein talentierter US-Amerikaner, musste sich bereits im Juni 2025 in Stuttgart gegen Zverev geschlagen geben – ein Fakt, der auch diesmal für Spannung sorgt.

Für Zverev bietet der erneute Erfolg in Ohio die Chance, wichtige Punkte im ATP-Ranking zu sammeln und Selbstvertrauen vor den US Open zu tanken. Die Unterbrechung ändert zwar den Rhythmus, könnte ihm aber auch eine kurze Verschnaufpause geben.

Fans zwischen Frust und Faszination

In den sozialen Medien machten viele Besucher ihrem Ärger Luft. „Ich bin extra zwei Stunden gefahren, nur um 15 Minuten Tennis zu sehen“, schrieb ein Fan auf Instagram. Andere wiederum nahmen es mit Humor und posteten Fotos von sich im Regenponcho mit dem Hashtag #CincyOpenWeather.

Die Frustration war besonders bei Anhängern spürbar, die Matches in spannenden Momenten unterbrochen sahen – wie im Fall Pegula gegen Linette. Die Partie stand kurz vor einem möglichen Tiebreak im dritten Satz, als die Schiedsrichter das Match wegen einsetzenden Regens abbrachen. Solche Momente sind für die Spieler nicht minder frustrierend, da Spannung und Momentum verloren gehen.

Wie lange dauert die Wiederaufnahme nach Blitzgefahr?

Eine häufige Frage lautet: Wie lange dauert es, bis nach einem Blitzgewitter der Spielbetrieb im Tennis wieder aufgenommen wird? In der Regel warten die Offiziellen mindestens 30 Minuten nach dem letzten Donnerschlag. Wird in dieser Zeit ein weiterer Blitz registriert, beginnt die Wartezeit von Neuem. Diese Vorsichtsmaßnahme soll Spieler, Offizielle und Zuschauer vor potenziellen Blitzschlägen schützen.

Eine Turnierwoche voller Unwägbarkeiten

Die Ereignisse der letzten Tage zeigen, dass das Cincinnati Open 2025 bislang nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch durch unvorhersehbare Störungen Schlagzeilen macht. Von Stromausfällen über Feueralarme bis hin zu kollabierenden Spielern – selten war ein Turnier so geprägt von unplanbaren Zwischenfällen.

Für die Turnierleitung bedeutet dies eine logistische Herausforderung: flexible Spielplanung, enge Kommunikation mit Wetterdiensten und Sicherheitsbehörden sowie ständige Information der Zuschauer. Für Spielerinnen und Spieler bleibt die Devise, mental flexibel zu bleiben und sich auf wechselnde Bedingungen einzustellen.

Was als routinierte Drittrundenpartie zwischen Alexander Zverev und Brandon Nakashima begann, entwickelte sich zu einem Beispiel dafür, wie stark äußere Faktoren den Verlauf eines Tennisturniers beeinflussen können. Gewitter, technische Pannen, gesundheitliche Zwischenfälle und organisatorische Herausforderungen prägten einen Abend, der so schnell nicht vergessen wird. Ob Zverev nach der Fortsetzung des Matches den Sieg einfährt und ob der Rest des Turniers planmäßig verläuft, bleibt offen – sicher ist jedoch, dass die diesjährige Ausgabe des Cincinnati Open bereits jetzt zu den ereignisreichsten der jüngeren Vergangenheit zählt.

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Redaktion / Published posts: 2007

Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.