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Nach 26-Toten-Anschlag: Indiens Premier lässt Militär in Kaschmir los

In Aktuelles
April 29, 2025
Nach 26-Toten-Anschlag: Indiens Premier lässt Militär in Kaschmir los

Die ‌Terrorgruppe jaish-e-Mohammed, die ‍aus Pakistan operiert,⁣ hat den Anschlag für⁢ sich beansprucht.([zeit.de](https://www.zeit.de/news/2019-02/14/anschlag-auf-indische-sicherheitskraefte-in-kaschmir-190214-99-990501?utm_source=openai))

29. April 2025, 19:36 Uhr, Neu-Delhi

Nach dem⁣ verheerenden Terroranschlag in der⁤ Region Jammu⁢ und Kaschmir, bei dem ‌am 22. April 2025 mindestens 26 Menschen ums Leben kamen, hat Indiens Premierminister Narendra Modi der Armee offenbar freie Hand für militärische Operationen in der‌ Region gegeben. Dieser‌ Schritt markiert eine ⁤signifikante Eskalation im langjährigen Konflikt‍ um das umstrittene gebiet.

Hintergrund des Anschlags

Am 22. April 2025 ereignete ⁤sich der⁤ schwerste Angriff in der Nähe‍ des beliebten Urlaubsortes ‌Pahalgam, bei dem ⁣mindestens‌ 26 Touristen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Drei Angreifer eröffneten das Feuer ⁣auf eine Gruppe von Besuchern, die ‌sich auf den ​Baisaran-Wiesen befanden, wo⁤ sich ⁣zum Tatzeitpunkt etwa‌ 1200 Touristen und 300 im ⁣tourismus-Sektor beschäftigte Einheimische‌ aufhielten. Die Schützen sollen absichtlich nur auf Männer ‍geschossen haben. ⁤Unter den 26 ⁢Opfern befanden sich sowohl indische als auch ausländische Touristen. Ein weiterer Angriff,bei ⁢dem sechs Sicherheitskräfte ⁤bei⁢ einem⁢ Hinterhalt ums‌ Leben ⁤kamen,wurde am selben Tag in ⁤der region Rajouri gemeldet. Berichten zufolge wurden ​bei dem Angriff Sprengsätze eingesetzt, um einen Militärkonvoi zu treffen. ‌Sicherheitskräfte erwiderten ⁤das ⁣Feuer,sechs Soldaten wurden getötet,weitere schwer‍ verletzt.

Die Terroranschläge wurden ‍von der ⁣militanten Gruppe The Resistance Front (TRF) ⁤für sich beansprucht, einer Splittergruppe der islamistischen Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba, die bereits in der Vergangenheit für Angriffe in der Region verantwortlich gemacht wurde. TRF ⁣lehnt die ⁢indische Kontrolle über Kaschmir ab‍ und führt regelmäßig Attacken ​auf ​Sicherheitskräfte und Zivilisten durch. Nach Einschätzung ⁢von Sicherheitsbehörden wurden die Angriffe gezielt während der touristischen‍ Hochsaison ausgeführt, um Angst und chaos zu verbreiten.

Reaktionen der⁣ indischen Regierung

Premierminister​ Modi verurteilte die Anschläge als​ “abscheulich” und versprach, die Täter zur⁤ Rechenschaft zu⁣ ziehen.⁣ Innenminister Amit Shah reiste in die Region, um die Sicherheitslage zu ⁢bewerten und Maßnahmen ​zu koordinieren.​ Die indische armee startete eine großangelegte Operation​ zur Festnahme der ⁤Verantwortlichen und‍ verschärfte die‍ Sicherheitskontrollen in der gesamten Region.

In ⁣einer Rede vor‍ dem Parlament betonte Modi die Entschlossenheit der Regierung,gegen den Terrorismus vorzugehen. Er erklärte,⁢ dass ⁢die Armee “alle notwendigen Maßnahmen” ergreifen dürfe, um ‍die⁤ Sicherheit in ⁤Kaschmir wiederherzustellen. Diese Aussage wird von ⁤Beobachtern als Erteilung einer “freien Hand” für militärische Operationen interpretiert.

Militärische Maßnahmen und Sicherheitslage

Unmittelbar nach der Ankündigung begannen die ⁢indischen Streitkräfte mit umfangreichen ⁢Operationen in verschiedenen Teilen Kaschmirs. Berichten zufolge wurden mehrere mutmaßliche Terroristenverstecke aufgespürt und zahlreiche Verdächtige festgenommen. Die Sicherheitskräfte errichteten zusätzliche Kontrollpunkte und intensivierten patrouillen, insbesondere in touristischen Gebieten, um weitere Angriffe zu verhindern.

Die Bevölkerung ‌der Region reagierte gemischt auf die verstärkte ⁤Militärpräsenz. Während einige die Maßnahmen als notwendig erachten, um sicherheit und Ordnung wiederherzustellen, äußern andere Bedenken ⁢hinsichtlich ​möglicher Menschenrechtsverletzungen und der ‍Einschränkung ziviler Freiheiten.

Internationale Reaktionen

Die internationale Gemeinschaft zeigte sich besorgt über die eskalation der⁣ Gewalt in Kaschmir. Mehrere Länder riefen zur Zurückhaltung auf⁢ und ⁣betonten die Notwendigkeit einer friedlichen Lösung des Konflikts.Die Vereinten Nationen ‌forderten ⁣beide Seiten auf, den ⁣Dialog wieder aufzunehmen und Maßnahmen⁣ zu ‌ergreifen, um die Spannungen ‍abzubauen.

Pakistan, das ⁤ebenfalls Anspruch auf die Region erhebt,⁣ verurteilte die indischen Militäraktionen scharf‍ und warnte vor einer weiteren Destabilisierung der‌ Region.‍ Der⁣ pakistanische Außenminister betonte, dass​ sein⁢ Land die Situation genau beobachte und entsprechende ⁣Schritte in Erwägung ziehe.

Auswirkungen auf den Tourismus und‌ die ​Wirtschaft

Der Anschlag von Pahalgam gilt als der schwerste Anschlag‌ auf Zivilisten ⁢in der Region seit dem Jahr 2000 und führte zu einer unmittelbaren ‌Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen in der Region. Der Tourismus, eine der wichtigsten Einnahmequellen für Jammu und Kaschmir, erlitt einen schweren Rückschlag, da viele Besucher ihre Reisen absagten. Die‌ indische Regierung intensivierte ⁢ihre⁣ Bemühungen,militante Gruppen in der Region zu bekämpfen,was zu einer weiteren militarisierung führte. ⁤Sicherheitskräfte führten in den darauffolgenden Tagen mehrere Razzien​ in Verdachtsgebieten⁢ durch,um mögliche Täter zu identifizieren. ⁢Zudem wurden ⁢neue‌ Kontrollpunkte in der Region errichtet, um​ künftige Angriffe zu ‌verhindern. Es soll in den ersten⁣ zwei Tagen ⁤seit dem Anschlag zu ​rund 1500 Verhaftungen gekommen sein. Zudem schloss die indische⁣ Regierung eine wichtige⁤ Landgrenze ‍zu Pakistan, ⁤suspendierte den Indus-Wasservertrag (ein Abkommen über die‍ gemeinsame Nutzung​ von Wasser) und verwehrte pakistanischen Staatsbürgern ⁢die Einreise im Rahmen einer Visumbefreiungsregelung. Indien ordnete⁢ außerdem an, dass alle ‌pakistanischen Staatsangehörigen bis zum ⁣29. April 2025 das Land ‌verlassen müssen.

Im Gegenzug schloss Pakistan am⁣ 24. April 2025 den ‍Luftraum für indische ‍Flugzeuge, ‍setzte den ⁣Handel mit Indien⁢ aus, schloss den wagah-grenzübergang und wies alle indischen‍ Staatsangehörige ‍im Land an, dieses binnen 48 Stunden zu verlassen. ⁣zudem wurde die Suspendierung aller bilateralen ⁣Verträge – darunter des Shimla-Abkommens – angedroht.

Fazit

Die jüngsten Entwicklungen in Kaschmir haben die Spannungen ​in der Region erheblich verschärft. Die ‌Entscheidung‌ der indischen Regierung,der armee freie Hand zu geben,könnte kurzfristig zur Wiederherstellung der Sicherheit‍ beitragen,birgt jedoch das Risiko einer⁢ weiteren Eskalation des​ Konflikts. ⁤Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, zwischen den beiden Atommächten zu vermitteln und eine‌ friedliche Lösung für den langjährigen Disput‌ zu ⁣fördern.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.