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Spannungen eskalieren: Indien droht mit Militärschlag nach Anschlag in Kaschmir

In Aktuelles
Mai 01, 2025
Indien Pakistan

Neu-Delhi/Islamabad, 1. Mai 2025

Die Beziehungen zwischen den Atommächten Indien und Pakistan haben nach einem tödlichen Anschlag in der indisch kontrollierten Kaschmir-Region einen neuen Tiefpunkt erreicht. Am 22. April wurden in der Nähe des Ferienorts Pahalgam 26 Menschen, überwiegend hinduistische Touristen, von bewaffneten Angreifern getötet. Die Gruppe „The Resistance Front“, ein mutmaßlicher Ableger der pakistanischen Lashkar-e-Taiba, bekannte sich zu dem Anschlag. Indien macht Pakistan für die Unterstützung der Täter verantwortlich, was Islamabad vehement bestreitet.

Als Reaktion auf den Anschlag hat Indien mehrere Maßnahmen ergriffen:

  • Aussetzung des Indus-Wasservertrags: Erstmals seit 1960 hat Indien den Vertrag über die gemeinsame Nutzung des Indus-Flusssystems mit Pakistan suspendiert. Pakistan bezeichnete diesen Schritt als „Akt der Aggression“ und erwägt rechtliche Schritte vor internationalen Institutionen.

  • Diplomatische Sanktionen: Indien hat pakistanische Diplomaten ausgewiesen, Visa für pakistanische Staatsbürger ausgesetzt und den Grenzübergang Attari-Wagah geschlossen. Pakistan reagierte mit ähnlichen Maßnahmen, einschließlich der Ausweisung indischer Diplomaten und der Schließung seines Luftraums für indische Flugzeuge.

  • Militärische Aktivitäten: Entlang der Kontrolllinie (Line of Control) in Kaschmir kam es zu nächtlichen Schusswechseln zwischen indischen und pakistanischen Truppen. Beide Seiten berichten von kleineren Gefechten, ohne bisherige Opferzahlen zu nennen.YouTubeReuters

Pakistans Informationsminister Attaullah Tarar warnte am Mittwoch vor einem möglichen indischen Militärschlag innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden und kündigte entschiedene Gegenmaßnahmen an. „Wir haben glaubwürdige Geheimdienstinformationen über einen bevorstehenden Angriff Indiens“, sagte Tarar. Quelle

Indiens Premierminister Narendra Modi erklärte, dass das Militär „volle Handlungsfreiheit“ habe, um auf den Anschlag zu reagieren. „Wir werden die Verantwortlichen und ihre Unterstützer verfolgen“, sagte Modi.

Internationale Akteure wie die USA und die Vereinten Nationen rufen beide Seiten zur Deeskalation auf. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte, „maximale Zurückhaltung“ zu üben, um eine weitere Eskalation zwischen den beiden Atommächten zu verhindern.

Die aktuelle Krise erinnert an frühere Konfrontationen zwischen Indien und Pakistan, insbesondere an den Konflikt von 2019 nach einem ähnlichen Anschlag in Pulwama. Damals führte ein indischer Luftangriff auf pakistanisches Territorium zu einer gefährlichen Eskalation.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen bleibt die Lage äußerst angespannt. Beobachter warnen vor einer möglichen weiteren Eskalation, insbesondere wenn es zu einem militärischen Schlagabtausch kommt. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation mit Sorge und drängt auf diplomatische Lösungen, um einen offenen Konflikt zwischen den beiden Atommächten zu verhindern.

Hinweis: Aufgrund der sich schnell entwickelnden Lage können sich die Informationen kurzfristig ändern.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.