Insolvenz-Schock: Beliebter Ferienpark in Deutschland steht vor dem Aus

In Regionales
September 03, 2025

Oberhambach (Rheinland-Pfalz) – Der traditionsreiche Ferienpark Hambachtal im Hunsrück hat Insolvenz angemeldet. Trotz der finanziellen Schwierigkeiten bleibt der Betrieb vorerst geöffnet, während die Suche nach Investoren läuft. Für viele Urlauber und die gesamte Region ist die Zukunft der beliebten Anlage damit ungewiss.

Ein Ferienpark mit Geschichte und großer Bedeutung

Der Ferienpark Hambachtal im Landkreis Birkenfeld ist seit Jahrzehnten ein zentraler Anlaufpunkt für Familien, Gruppen und Urlauber aus Deutschland und dem Ausland. Mit insgesamt 218 Ferienhäusern, 48 Appartements und einer Gesamtkapazität von rund 1.250 Betten gilt die Anlage als das größte touristische Angebot in der Region. Neben den Unterkünften gehören ein Aquapark mit mehreren Becken, eine Bowlingbahn, Minigolfplätze sowie gastronomische Einrichtungen zum Portfolio. Diese Vielfalt machte den Park über Jahre hinweg zu einem beliebten Ziel, insbesondere für Familien mit Kindern.

Auch in der touristischen Vermarktung des Hunsrücks spielte der Ferienpark eine große Rolle. Seine Lage im Naturpark Hunsrück-Hochwald, in unmittelbarer Nähe zu Rad- und Wanderwegen, bot einen idealen Ausgangspunkt für Ausflüge in die Natur. Für die Region war die Anlage nicht nur ein Aushängeschild, sondern auch ein wichtiger Arbeitgeber.

Hintergründe zur Insolvenz

Am 28. August wurde beim Amtsgericht Idar-Oberstein offiziell die Insolvenz der HFH Betriebsgesellschaft GmbH & Co. KG angemeldet, die den Ferienpark Hambachtal betreibt. Bereits einen Tag später wurden die 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das laufende Verfahren informiert. Die Insolvenzverwalterin Annemarie Dhonau übernahm die Leitung und betonte in einer ersten Mitteilung: „Der Betrieb wird in vollem Umfang fortgeführt. Alle Gäste können ihren Urlaub weiterhin wie gewohnt antreten.“

Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig. Vor allem ein jahrelanger Investitionsstau, stark gestiegene Energiekosten sowie die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben die Anlage schwer belastet. Hinzu kommt eine rückläufige Auslastung in den vergangenen Jahren, die die Einnahmen erheblich schmälerten. Besonders in der Nach-Corona-Zeit konnten die Besucherzahlen nicht mehr an frühere Spitzenwerte anknüpfen.

Was bedeutet die Insolvenz für Urlauber?

Viele Gäste stellen sich aktuell die Frage: Welche Folgen hat die Insolvenz für Gäste mit bestehender Buchung? Die Antwort ist zunächst beruhigend: Der Betrieb läuft weiter, Buchungen behalten ihre Gültigkeit, und die Gäste sollen wie gewohnt betreut werden. Insolvenzverwalterin Dhonau betonte mehrfach, dass keine Einschränkungen für die Urlauber geplant seien. Somit können auch Familien, die sich bereits auf ihren Aufenthalt freuen, weiterhin anreisen.

Auch die Frage wie lange der Ferienpark Hambachtal nach der Insolvenz geöffnet bleibt bewegt viele Urlauber. Nach derzeitigen Plänen wird der Betrieb fortgeführt, solange die Suche nach einem Investor läuft. Das Insolvenzverfahren soll die Chancen auf eine langfristige Lösung erhöhen.

Stimmen aus der Region und Perspektiven für die Zukunft

Die Insolvenz des Ferienparks hat weit über die Anlage hinaus Wirkung. In Oberhambach und den umliegenden Gemeinden sorgt die Nachricht für große Besorgnis. Der Ferienpark ist nicht nur ein touristischer Magnet, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Lokale Betriebe, Zulieferer und Gastronomien profitieren seit Jahren von den Besuchern. Ein dauerhafter Stillstand hätte daher erhebliche Folgen für die gesamte Region.

„Es gibt bereits erste Interessenten, mit denen Gespräche geführt werden“, erklärte die Insolvenzverwalterin. Die Hoffnung besteht darin, dass ein neuer Eigentümer bereit ist, notwendige Investitionen zu tätigen und den Park wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Dass Investoren ein Interesse zeigen, ist ein positives Signal – schließlich bietet die Lage im Naturpark großes Potenzial für nachhaltigen Tourismus.

Die Rolle der Mitarbeiter

Besonders betroffen sind die 86 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den Bereichen Verwaltung, Service, Gastronomie und Technik beschäftigt sind. Sie wurden direkt nach der Insolvenzanmeldung informiert und stehen nun vor einer unsicheren Zukunft. Trotz der schwierigen Situation arbeiten sie weiter daran, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Viele von ihnen sind seit Jahren im Park tätig und haben enge Bindungen zur Anlage.

Insolvenzverwalterin Dhonau machte deutlich, dass ohne das Engagement des Personals ein Fortbetrieb kaum möglich wäre: „Die Mitarbeiter sind der Schlüssel für den Übergang. Ihre Erfahrung und Motivation tragen dazu bei, dass die Gäste weiterhin einen angenehmen Aufenthalt erleben.“

Kritische Stimmen von Gästen

Während die wirtschaftlichen Gründe für die Insolvenz nachvollziehbar sind, kommen auch kritische Stimmen aus der Gästeperspektive hinzu. Auf Bewertungsplattformen wie Tripadvisor oder HolidayCheck häuften sich in den vergangenen Monaten Beschwerden über mangelhafte Instandhaltung. Nutzer berichteten von verwilderten Außenanlagen, Feuchtigkeit in den Häusern sowie defekten Spinden im Schwimmbad. Auch die Qualität des Erlebnisbads wurde mehrfach bemängelt. Häufig fiel der Vorwurf, dass Preis und Leistung nicht mehr im Einklang stünden.

Diese Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass die Probleme im Park nicht nur finanzieller Natur sind. Viele Urlauber äußerten den Wunsch nach einer grundlegenden Modernisierung. Genau hier könnte ein neuer Investor ansetzen, um den Park langfristig wieder attraktiv zu machen.

Touristische Entwicklung in Rheinland-Pfalz

Interessant ist der Blick auf die allgemeine Tourismusentwicklung in Rheinland-Pfalz. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete das Bundesland steigende Besucherzahlen (+3,1 Prozent) und Übernachtungen (+3,6 Prozent). Besonders beliebt waren Kurzurlaube an verlängerten Wochenenden, Wander- und Radangebote sowie Flusskreuzfahrten auf Rhein und Mosel. Dies zeigt, dass das Land grundsätzlich über ein attraktives touristisches Umfeld verfügt.

Allerdings verschieben sich die Nachfragegewohnheiten. Während Ferienwohnungen und kleine Pensionen zunehmend gefragt sind, haben es große Ferienparks schwerer, ihre Attraktivität zu behaupten. Diese Entwicklung könnte mit ein Grund dafür sein, dass der Ferienpark Hambachtal trotz guter Lage und Ausstattung an Besuchern verloren hat.

Die Bedeutung der Gästeherkunft

Ein weiterer Aspekt ist die Herkunft der Reisenden. Nach aktuellen Daten kommen viele Gäste aus den benachbarten Bundesländern, doch auch Besucher aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und den USA reisen regelmäßig nach Rheinland-Pfalz. Der Ferienpark Hambachtal profitierte in der Vergangenheit von dieser internationalen Mischung. Künftige Investoren könnten dieses Potenzial stärker ausschöpfen, indem sie gezielt Angebote für unterschiedliche Zielgruppen entwickeln.

Die komplexe Eigentümerstruktur

Ein Hindernis für schnelle Lösungen ist die komplexe Eigentümerstruktur des Ferienparks. Insgesamt gibt es 134 verschiedene Eigentümer, darunter die niederländische Gesellschaft Succes Holidayparcs B.V. Diese Vielzahl an Beteiligten erschwert Entscheidungen und macht es notwendig, rechtliche und organisatorische Fragen zu klären, bevor ein Verkauf oder eine Übernahme durch Investoren möglich ist.

Beliebtheit trotz Krise

Trotz aller Schwierigkeiten bleibt der Ferienpark Hambachtal ein beliebtes Ziel. Auf die Frage war der Ferienpark Hambachtal vor der Insolvenz beliebt bei Familien? lässt sich klar antworten: Ja. Besonders Familien schätzten die große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten, die kinderfreundlichen Einrichtungen und die Lage inmitten der Natur. Auch heute buchen noch viele Gäste ihren Aufenthalt – ein Zeichen, dass die Marke trotz aller Probleme eine starke Anziehungskraft hat.

Statistik und wirtschaftlicher Rahmen

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie groß die Bedeutung des Parks ist. Mit seinen über 1.250 Betten und den vielfältigen Einrichtungen nimmt er eine Sonderstellung im regionalen Tourismus ein. Die Insolvenz ist daher nicht nur ein unternehmerisches Problem, sondern eine Herausforderung für die gesamte Region. Der Verlust von Arbeitsplätzen, ausbleibende Gäste und ein Rückgang regionaler Umsätze wären spürbare Folgen.

Die zentrale Frage lautet daher: Gibt es Interessenten oder Käufer für den Ferienpark Hambachtal? Aktuell laufen Gespräche mit ersten potenziellen Investoren. Insolvenzverwalterin Dhonau zeigte sich optimistisch, dass eine Lösung gefunden werden kann.

Die Gründe für die Insolvenz im Detail

Ein Blick auf die Ursachen verdeutlicht, warum es zu dieser Situation kam. Welche Gründe führten zur Insolvenz des Ferienparks Hambachtal? Neben den schon genannten hohen Energiekosten und der Corona-Krise spielte auch der Investitionsstau eine entscheidende Rolle. Viele Gebäude und Einrichtungen waren renovierungsbedürftig, doch notwendige Investitionen blieben aus. Dies führte langfristig zu Qualitätsverlusten, die wiederum Gäste abschreckten. Die sinkende Auslastung war die Folge, ein Teufelskreis, der schließlich in die Insolvenz mündete.

Ein Blick nach vorn

Für die kommenden Monate wird entscheidend sein, ob ein Investor gefunden wird, der bereit ist, den Ferienpark Hambachtal umfassend zu modernisieren. Das Potenzial ist zweifellos vorhanden: Die landschaftlich reizvolle Lage, die vorhandene Infrastruktur und die große Bettenkapazität bieten viele Chancen. Mit den richtigen Investitionen könnte der Park wieder zu einem starken Magneten im Tourismus Rheinland-Pfalz werden.

Schlussbetrachtung

Der Insolvenz-Schock um den Ferienpark Hambachtal in Rheinland-Pfalz zeigt eindrucksvoll, wie verwundbar selbst langjährig etablierte touristische Einrichtungen sein können. Steigende Kosten, verändertes Reiseverhalten und unterlassene Investitionen haben eine traditionsreiche Anlage in Schieflage gebracht. Doch die Geschichte ist nicht abgeschlossen: Die Anlage bleibt vorerst geöffnet, Gäste können ihren Urlaub verbringen, und es gibt konkrete Gespräche mit Investoren. Für die 86 Mitarbeiter, die Region und die zahlreichen Urlauber besteht somit Hoffnung, dass der Ferienpark Hambachtal nicht nur überlebt, sondern vielleicht sogar gestärkt in eine neue Zukunft starten kann.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.