
11. Juni 2025, 9:30 Uhr
Jung, talentiert und bereit für die große Bühne
Die Klub-Weltmeisterschaft rückt näher und Borussia Dortmund sorgt mit seinem finalen Aufgebot für Aufsehen. Neben etablierten Kräften und international bekannten Spielern hat es auch ein kaum bekanntes Talent in das vorläufige WM-Team geschafft: Der erst 16-jährige Mathis Albert steht im Rampenlicht – ein Name, den bisher nur Eingeweihte aus der BVB-Nachwuchsschmiede kannten. Gemeinsam mit dem ebenfalls jungen US-Amerikaner Tyler Meiser steht er nun vor einer großen Chance: internationale Spielzeit mit dem Profi-Kader auf höchstem Niveau.
Die Entscheidung, gleich mehrere Nachwuchsspieler in das Turnieraufgebot zu integrieren, überrascht Experten und Fans gleichermaßen. Neben der sportlichen Perspektive signalisiert der Verein damit auch, dass man auf die nächste Generation setzt. Im Zentrum der Aufmerksamkeit: ein Teenager, der bislang vor allem durch seine Leistungen in der U19 und seinen Einsatz im Training mit den Profis auffiel.
Die Personalien im Fokus: Wer ist Mathis Albert?
Mathis Albert ist erst 16 Jahre alt und steht bereits auf der großen internationalen Bühne. Der offensive Mittelfeldspieler mit US-amerikanischem Pass hat in der BVB-U19 für Furore gesorgt. Mit neun Toren und neun Vorlagen in nur 15 Spielen gehört er zu den auffälligsten Akteuren seines Jahrgangs. Besonders seine Fähigkeit, Eins-gegen-Eins-Duelle zu gewinnen, hebt ihn aus der Masse hervor.
BVB-Nachwuchstrainer Mike Tullberg lobte Albert unlängst in höchsten Tönen:
„Mathis Albert hat unglaubliches Potenzial … seine Eins-gegen-Eins-Fähigkeiten sind bereits außergewöhnlich.“
Diese Einschätzung teilen auch internationale Scouts. Zahlreiche europäische Spitzenclubs, darunter Manchester City, der FC Barcelona und Bayern München, hatten Interesse signalisiert. Dortmund gelang es jedoch, Albert langfristig zu binden – ein deutliches Zeichen für das Vertrauen in sein Talent.
Auch Tyler Meiser steht im Aufgebot
Neben Albert wurde auch der 18-jährige Tyler Meiser für das Klub-WM-Turnier nominiert. Er gilt als defensivstarker Allrounder mit hoher taktischer Disziplin. Wie Albert trainierte auch Meiser bereits mehrfach mit der Profimannschaft und konnte dort durch konstant gute Leistungen auf sich aufmerksam machen.
Die Integration beider Spieler ist nicht nur ein sportliches Experiment, sondern strategisch motiviert: Der Verein setzt ein Zeichen für die Zukunft und die Durchlässigkeit des eigenen Nachwuchsbereichs. Gerade im internationalen Vergleich, in dem Dortmund regelmäßig Talente an größere Clubs verliert, ist dies ein starkes Statement.
Verletzungssorgen öffnen die Tür
Dass es überhaupt zu diesen überraschenden Nominierungen kommen konnte, liegt auch an einer Reihe verletzungsbedingter Ausfälle. Sowohl Kapitän Emre Can als auch Mittelfeldspieler Salih Özcan werden das Turnier verletzungsbedingt verpassen. Während Can an Adduktorenproblemen leidet, wurde bei Özcan ein Außenbandriss diagnostiziert. Für beide kommt eine Reise zur Klub-WM nicht infrage.
Diese personellen Lücken machten den Weg frei für junge Spieler wie Albert und Meiser. Die sportliche Leitung in Dortmund nutzte die Gelegenheit, um nicht nur bestehende Strukturen zu überdenken, sondern gezielt auf Talente zu setzen.
Jobe Bellingham: Die große Bühne ruft
Neben den beiden Nachwuchsspielern steht auch Jobe Bellingham im Blickpunkt. Der Bruder von Ex-Dortmunder Jude Bellingham wurde erst vor wenigen Monaten für eine Summe von rund 30 Millionen Euro verpflichtet. Mit der Rückennummer 77 zeigt er bereits in der Bundesliga, dass er keine Eingewöhnungszeit benötigt.
Spannend ist die Aussicht auf ein mögliches Aufeinandertreffen der beiden Bellingham-Brüder bei der Klub-WM – Jude spielt mittlerweile für Real Madrid. Sollte es dazu kommen, wäre das Duell nicht nur sportlich brisant, sondern auch ein emotionaler Höhepunkt des Turniers.
Jamie Bynoe-Gittens bleibt: Transfer abgelehnt
Ein weiterer Name, der im Zusammenhang mit dem Turnier Beachtung findet, ist Jamie Bynoe-Gittens. Der englische Flügelspieler galt als möglicher Wechselkandidat, doch der BVB lehnte ein hohes Angebot aus England ab – kolportiert wurde eine Summe von rund 55 Millionen Euro von Chelsea London.
Stattdessen soll Gittens nun in der Klub-WM eine tragende Rolle spielen. Sein Verbleib wird innerhalb des Vereins als klares Signal gewertet, auf junge, entwicklungsfähige Spieler zu setzen, statt kurzfristige Transfers zu forcieren.
Der vollständige 23-Mann-Kader
Im nachfolgenden Überblick findet sich eine Zusammenstellung des vorläufigen WM-Kaders von Borussia Dortmund:
Tor | Abwehr | Mittelfeld | Sturm |
---|---|---|---|
Gregor Kobel | Nico Schlotterbeck | Julian Brandt | Sébastien Haller |
Alexander Meyer | Mats Hummels | Jobe Bellingham | K. Adeyemi |
Luca Unbehaun | Ian Maatsen | Mathis Albert | Jamie Bynoe-Gittens |
Tyler Meiser | Marcel Sabitzer | Youssoufa Moukoko |
Turnierstart: Spielplan im Überblick
Borussia Dortmund startet am 17. Juni in New Jersey mit einem Spiel gegen Fluminense. Anschließend folgen zwei weitere Partien gegen Mamelodi Sundowns (21. Juni) und Ulsan Hyundai (25. Juni) in Ohio. Ziel ist der Einzug in die Finalrunde, wo mögliche Gegner wie Real Madrid oder Al-Ahly warten könnten.
Der Zeitplan in der Übersicht:
- 17. Juni: Borussia Dortmund – Fluminense (New Jersey)
- 21. Juni: Borussia Dortmund – Mamelodi Sundowns (Columbus, Ohio)
- 25. Juni: Borussia Dortmund – Ulsan Hyundai (Columbus, Ohio)
Regeländerungen eröffnen taktische Optionen
Ein bislang wenig beachteter Aspekt: Die FIFA erlaubt es Clubs bei der Klub-WM, nach der Gruppenphase bis zu sechs Spieler im Kader auszutauschen. Das gibt Vereinen wie Dortmund die Möglichkeit, verletzte Spieler zu ersetzen oder formstarke Akteure nachzunominieren. Auch taktische Erwägungen können dabei eine Rolle spielen.
Für Trainer Edin Terzić eröffnet sich dadurch eine neue strategische Tiefe: Sollte ein junger Spieler wie Albert oder Meiser nicht direkt zum Einsatz kommen, bleibt die Option, zu rotieren oder Erfahrungen zu sammeln.
Fans und Experten reagieren gespalten
In sozialen Medien, vor allem in englischsprachigen Foren wie Reddit, wird die Nominierung von Mathis Albert kontrovers diskutiert. Während einige Nutzer ihn als „Top-Talent“ mit großem Potenzial sehen, mahnen andere zur Geduld.
Ein Kommentar fasst die Stimmung zusammen:
„I think top-tier prospects are Sullivan, Mathis, Kochen and Banks (…) consensus is those four are the best bets.“
Für Dortmund ist diese öffentliche Wahrnehmung ein zweischneidiges Schwert: Einerseits wächst die internationale Aufmerksamkeit, andererseits steigt der Druck auf die jungen Spieler.
Eine mutige Entscheidung mit Signalwirkung
Mit der Nominierung junger, kaum erfahrener Spieler wie Mathis Albert und Tyler Meiser sendet Borussia Dortmund ein klares Signal: Der Verein setzt auf Kontinuität, Nachhaltigkeit und eine langfristige Entwicklung. Die Klub-WM wird so nicht nur zur sportlichen Herausforderung, sondern auch zur Bühne für ein neues Kapitel in der Nachwuchsförderung.
Ob diese Strategie aufgeht, wird sich auf dem Platz zeigen. Doch eines steht bereits jetzt fest: Borussia Dortmund sorgt mit dieser mutigen Personalpolitik für Gesprächsstoff – und könnte damit nicht nur sportlich, sondern auch strategisch Vorreiter werden.