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Sturmchaos auf Mallorca: Unwetter hinterlässt schwere Schäden und sorgt für Ausnahmezustand

In Umwelt
September 09, 2025
Mallorca – Ein heftiges Unwetter hat in der Nacht zu Dienstag die Baleareninsel erschüttert und tiefe Spuren hinterlassen. Straßen wurden überflutet, Bäume entwurzelt, Autos und Boote beschädigt. Besonders der Flughafen Palma und mehrere Küstengemeinden standen im Zentrum des Chaos. Urlauber wie Einheimische waren gleichermaßen betroffen.

Ein Sturm, der Mallorca nicht loslässt

Die Insel Mallorca ist immer wieder Schauplatz extremer Wetterereignisse, doch die aktuelle Sturmnacht gehört zu den schwereren der vergangenen Jahre.
Heftige Gewitter und starke Regenfälle zogen über große Teile der Insel hinweg. Besonders betroffen waren Palma und die Gemeinden im Südwesten, darunter Calvià, Andratx und Algaida.
Dort registrierten die Einsatzkräfte bereits in den frühen Morgenstunden Dutzende Notrufe.

Die offizielle Notrufzentrale meldete am Dienstagmorgen fast 50 Einsätze, die meisten wegen überfluteter Keller, umgestürzter Bäume oder blockierter Straßen.
Der Paseo Marítimo in Palma wurde von herabstürzenden Ästen und entwurzelten Bäumen getroffen, was gefährliche Situationen für Anwohner und Passanten zur Folge hatte.
Behörden warnten, dass Parks, Spielplätze, Campingplätze und Wanderhütten vorsorglich geschlossen bleiben, bis die Gefahr gebannt ist.

Flughafen Palma: Drehkreuz im Chaos

Besonders dramatisch waren die Auswirkungen am Flughafen Palma. Schon in der Nacht fielen innerhalb weniger Stunden über 34 Liter Regen pro Quadratmeter.
Auf dem Vorfeld bildeten sich große Wasserflächen, die Flugzeuge teilweise bis zum Triebwerk erreichten. Zahlreiche Videos in sozialen Medien dokumentieren die ungewöhnliche Situation und zeigten, wie Reisende im Terminal auf Informationen warteten.

Infolgedessen kam es zu massiven Flugverspätungen von durchschnittlich zwei Stunden. Mehrere Maschinen mussten nach Deutschland, Frankreich oder Skandinavien umgeleitet werden.
Auch Flugstreichungen häuften sich, sodass sich Urlauber auf unbestimmte Wartezeiten einstellen mussten. Für viele Reisende wurde der Beginn oder das Ende des Urlaubs zur Geduldsprobe.
Ein Betroffener schrieb auf einer Plattform: „Wir standen stundenlang fest, ohne zu wissen, ob unser Flug überhaupt noch geht.“

Tabellarischer Überblick: Auswirkungen auf den Flugverkehr

MaßnahmeDetails
Durchschnittliche Verspätungca. 2 Stunden
Umgeleitete FlügeDeutschland, Frankreich, Skandinavien
StreichungenMehrere Verbindungen, vor allem in den Morgenstunden
Betroffene AirlinesVerschiedene europäische Anbieter, u. a. Low-Cost-Carrier

Gemeinden im Südwesten besonders betroffen

Auch abseits des Flughafens waren die Folgen deutlich spürbar. In den Küstenorten Andratx und Calvià entwurzelte der Sturm Bäume, beschädigte Boote in den Häfen und zerstörte Terrassen an Restaurants und Privathäusern.
Die Einsatzkräfte berichteten von blockierten Zufahrtsstraßen, die erst nach Stunden wieder passierbar gemacht werden konnten.
„Wir haben schon viele Stürme erlebt, aber die Gewalt dieser Nacht war außergewöhnlich“, sagte ein Anwohner aus Andratx.

Die Balearen-Regierung stufte die Lage zunächst mit rotem Alarm ein, später folgte eine Herabstufung auf orange.
Dennoch mahnten die Meteorologen des staatlichen Wetterdienstes AEMET zur Vorsicht, da weitere Gewitterzellen angekündigt waren.

Die Dimension in Zahlen: Regen, Böen, Schäden

  • Niederschlagsmenge: 34 l/m² am Flughafen Palma, 30 l/m² in Son Torrella
  • Windböen: Bis zu 91 km/h in Calvià
  • Einsätze der Feuerwehr: Rund 50 in nur wenigen Stunden
  • Flugverkehr: Mehrere Stornierungen und Umleitungen
  • Schäden: Boote, Fahrzeuge, Terrassen, öffentliche Infrastruktur

Sturmchaos auf Mallorca: Stimmen und Eindrücke

Neben den offiziellen Meldungen verbreiteten sich Eindrücke über soziale Netzwerke.
Auf Instagram teilten Anwohner Videos von sintflutartigem Regen und Blitzen, die den Himmel über der Insel erhellten.
„Ein stürmischer Weckruf“, kommentierte ein Nutzer ironisch.
Auf Reddit berichteten Urlauber live von der Lage am Flughafen, sprachen von „unklaren Informationen“ und zeigten Clips von den überfluteten Rollbahnen.

Auch auf X (ehemals Twitter) veröffentlichte AEMET regelmäßige Nowcasts mit akuten Warnungen.
Viele Nutzer reagierten mit Sorge und berichteten, dass sie Ausflüge oder geplante Aktivitäten absagen mussten.
In den Kommentaren war von Frustration, aber auch von Verständnis zu lesen – das Wetter lasse sich eben nicht kontrollieren.

Vergleich mit früheren Unwettern

Das aktuelle Sturmchaos auf Mallorca reiht sich in eine Serie schwerer Wetterereignisse der vergangenen Jahre ein.
Erst im vergangenen Winter hatte die spanische Zentralregierung Teile der Balearen zur Katastrophenzone erklärt.
Damals verursachten sogenannte DANA-Sturmfronten extreme Regenmengen, die in Manacor bis zu 120,7 Liter pro Quadratmeter erreichten.

Auch die jüngste Vergangenheit ist geprägt von Unwettern: Der Sturm „Tamara“ brachte im Jahr 2024 am Flughafen Palma 71,8 Millimeter Regen in nur vier Stunden.
Damals standen die Landebahnen unter Wasser, über 100 Flüge wurden gestrichen.
Solche Vergleiche zeigen, dass extreme Wetterlagen auf Mallorca keine Ausnahme, sondern zunehmend ein wiederkehrendes Risiko darstellen.

Wichtige Lehren aus der Vergangenheit

  • Verbesserte Frühwarnsysteme der AEMET erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit.
  • Städte und Gemeinden investieren in Hochwasserschutz und Infrastruktur.
  • Tourismusbranche passt sich an und informiert Reisende über Risiken.

Warum trifft es Mallorca so häufig?

Meteorologen führen die Häufung solcher Extremwetterlagen auf die geografische Lage der Insel zurück.
Mallorca liegt im westlichen Mittelmeer, wo warme, feuchte Luftmassen auf kühlere Strömungen aus dem Atlantik treffen.
Diese Konstellation begünstigt starke Gewitterzellen, die besonders in den Übergangszeiten – Frühjahr und Herbst – auftreten.

Zudem weist der Klimawandel auf eine Tendenz hin, dass Extremereignisse intensiver und häufiger werden.
Experten betonen, dass höhere Wassertemperaturen im Mittelmeer die Energie für Stürme verstärken können.
Damit könnte das Sturmchaos auf Mallorca künftig eher die Regel als die Ausnahme sein.

Was Reisende jetzt beachten sollten

Urlauber, die sich derzeit auf Mallorca befinden oder ihre Reise antreten wollen, sollten einige Punkte berücksichtigen:

  1. Flugstatus regelmäßig prüfen und gegebenenfalls frühzeitig Kontakt mit der Airline aufnehmen.
  2. Bei Anreise zum Flughafen mehr Zeit einplanen, da Straßen blockiert oder überflutet sein können.
  3. Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Bootstouren oder Strandbesuche vorerst meiden.
  4. Sich über aktuelle Wetterwarnungen der AEMET informieren und Hinweise der Behörden befolgen.

Reaktionen auf der Insel

Die Behörden appellierten an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren und sich an Sicherheitsanweisungen zu halten.
Bürgermeister in den betroffenen Gemeinden kündigten an, die Schäden schnell zu erfassen und Unterstützung zu organisieren. Auch Hoteliers und Gastronomen reagierten umgehend, indem sie Terrassen sperrten und Gäste in geschützte Innenräume verlegten.

Für viele Einwohner ist die Situation ein Déjà-vu. „Wir haben gelernt, mit dem Wetter zu leben, aber jede Nacht wie diese zeigt uns, wie verletzlich wir sind“, sagte eine Restaurantbesitzerin in Calvià.

Ausblick: Noch keine Entwarnung

Auch wenn die schwersten Regenfälle nachgelassen haben, ist die Gefahr noch nicht gebannt.
Der Wetterdienst hält eine orangefarbene Warnung bis mindestens Mittwochabend aufrecht.
Weitere Gewitterzellen könnten sich bilden und erneut für Starkregen sorgen.

Für Mallorca bedeutet das, weiterhin in Alarmbereitschaft zu bleiben.
Urlauber wie Einheimische müssen mit weiteren Einschränkungen rechnen.
Dennoch zeigt sich auch eine positive Seite: Die schnelle Reaktion der Einsatzkräfte und die enge Kommunikation über soziale Medien haben dazu beigetragen, dass Schlimmeres verhindert werden konnte.

Schlussgedanken

Das Sturmchaos auf Mallorca hat deutlich gemacht, wie stark die Insel den Kräften der Natur ausgesetzt ist.
Es zeigte sich, wie verwundbar die Infrastruktur ist, wenn außergewöhnliche Regenmengen auf kurzer Zeit niedergehen. Zugleich wurde sichtbar, wie wichtig die Zusammenarbeit von Behörden, Einsatzkräften und Bürgern in solchen Krisensituationen ist. Für die Inselbewohner bleibt die Hoffnung, dass die Aufräumarbeiten schnell voranschreiten und das Leben bald wieder in geordneten Bahnen verläuft. Für Besucher gilt: Mallorca bleibt ein faszinierendes Reiseziel – doch die Natur erinnert immer wieder daran, dass selbst im Urlaubsparadies Sicherheit nicht selbstverständlich ist.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.