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Wohnungsbau zieht an: Genehmigungen steigen im ersten Quartal um 3,4 Prozent

In Aktuelles
Mai 16, 2025
Der Wohnungsbau in Deutschland zeigt im ersten Quartal 2025 eine positive Entwicklung: Insgesamt wurden 55.400 Wohnungen genehmigt, was einem Anstieg von 3,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders hervorzuheben ist der Zuwachs bei Einfamilienhäusern, deren Genehmigungen um 15,3 % auf 10.600 Einheiten stiegen. Demgegenüber verzeichneten Zweifamilienhäuser einen Rückgang von 8,9 % auf 3.000 genehmigte Wohnungen, während die Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser mit 28.800 Einheiten nahezu konstant blieben.

Im März 2025 allein wurden 19.500 Wohnungen genehmigt, was einem Plus von 5,8 % im Vergleich zum März 2024 entspricht. Dabei wurden 16.000 Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden genehmigt, ein Anstieg von 8,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Regionale Unterschiede zeigen sich deutlich: In Bayern stiegen die Wohnungsbaugenehmigungen im ersten Quartal 2025 um 9,8 % auf 13.666 Einheiten. Während in den Landkreisen ein Anstieg von 24,8 % verzeichnet wurde, sanken die Genehmigungen in kreisfreien Städten um 14,0 %, in Großstädten sogar um 30,3 %.

Trotz dieser positiven Tendenzen bleibt der Wohnungsmarkt angespannt. Ein Wohnungsdefizit von 550.000 Einheiten besteht weiterhin, insbesondere im Bereich des sozialen und bezahlbaren Wohnraums. Es fehlen vor allem kleine Wohnungen und familiengerechte Grundrisse in größeren Städten.

Hans Maier, Verbandsdirektor beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen, betont: „Der Anstieg bei den Baugenehmigungszahlen im ersten Quartal 2025 wirkt zunächst positiv. Allerdings hat die Trendwende bisher vor allem den Einfamilienhausbau erfasst. Die Zuwächse bei den Mehrfamilienhäusern fallen nur moderat aus und in den kreisfreien Städten sowie den Großstädten sinken die Genehmigungszahlen.“

Steigende Baukosten bleiben eine Herausforderung

Ein wesentlicher Hemmschuh für den Wohnungsbau sind die weiterhin hohen Baukosten. Materialien wie Beton, Stahl und Dämmstoffe sind im Preis stark angestiegen. Auch die gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen bremsen Investitionen sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Viele Bauträger verschieben Projekte, da sich kalkulierte Kosten nicht mehr halten lassen und Förderprogramme nicht ausreichend greifen.

Politische Maßnahmen gefordert

Verbände und Experten fordern deshalb , um den Wohnungsbau nachhaltig anzukurbeln. Dazu zählen eine Vereinfachung von Baugenehmigungsverfahren, steuerliche Anreize für Investoren sowie eine stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Auch die Kommunen stehen in der Pflicht, schneller Bauland auszuweisen und Planungsverfahren zu beschleunigen.

Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bleibt ungebrochen. Besonders in Metropolregionen wie Berlin, München oder Hamburg übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Durch Zuwanderung, demografischen Wandel und den Wunsch nach mehr Wohnfläche steigt der Druck weiter. Eine nachhaltige Entspannung der Lage ist nur zu erwarten, wenn Angebot und Nachfrage wieder in ein Gleichgewicht gebracht werden können.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.