Geheimnisvoller Lichtstreifen am Nachthimmel – Rätsel um Himmelsphänomen gelöst

In Stuttgart
August 26, 2025

Stuttgart – Viele Menschen blickten in den vergangenen Tagen irritiert und fasziniert gleichermaßen in den Himmel. Ein ungewöhnlich großer Lichtstreifen zog sich über weite Teile Europas und der USA, löste Spekulationen über UFOs, Meteore oder Satelliten aus und verbreitete sich viral in den sozialen Medien. Nun steht fest, was die Erscheinung ausgelöst hat: Die Spur stammt nicht von Außerirdischen, sondern von moderner Raumfahrttechnik.

Die plötzliche Erscheinung am Himmel

Am Abend gegen 22:30 Uhr MESZ konnten Beobachter in Südwestdeutschland, Österreich, der Schweiz und später auch in Teilen der USA ein spektakuläres Schauspiel am Himmel verfolgen. Ein gigantischer, hell leuchtender Streifen zog sich quer über den Nachthimmel und blieb für mehrere Minuten sichtbar. Viele Menschen hielten den Moment mit ihren Smartphones fest und teilten Bilder und Videos in Netzwerken wie Facebook, Reddit oder Twitter. Auch Sternwarten und Astronomieforen meldeten eine außergewöhnlich hohe Zahl an Beobachtungen.

Rätselraten: Von UFO bis Meteor

Solche Erscheinungen sorgen regelmäßig für Rätselraten in der Öffentlichkeit. Noch während der Streifen zu sehen war, häuften sich Anfragen bei astronomischen Beratungsstellen. Einige Beobachter spekulierten über einen Meteoritenschwarm, andere vermuteten Satelliten der Starlink-Konstellation, wieder andere glaubten an ein UFO. Das „Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene“ (CENAP) erhielt innerhalb weniger Minuten mehr als 60 Meldungen aus ganz Deutschland. Kurze Zeit später wurde klar: Es handelte sich um eine chinesische Rakete des Typs Long March 8, deren zweite Stufe Treibstoff abließ.

Technischer Hintergrund des Himmelsphänomens

Bei der Long March 8 handelt es sich um eine moderne Trägerrakete, die regelmäßig Satelliten ins All transportiert. Nach dem Start am späten Nachmittag unserer Zeit absolvierte sie zunächst eine Erdumrundung. Beim Abtrennen der zweiten Stufe wurde überschüssiger Treibstoff kontrolliert in großer Höhe freigesetzt. Diese Treibstoffreste gefroren im Vakuum, bildeten mikroskopische Kristalle und reflektierten das Sonnenlicht. So entstand der weithin sichtbare, helle Lichtstreifen.

Experten wie die Europäische Weltraumagentur (ESA) betonen, dass dieses Phänomen zwar spektakulär wirkt, aber keine Seltenheit ist. „Solche Lichterscheinungen treten immer wieder auf, wenn Raketenstufen Treibstoffreste abgeben“, erklären Fachleute. Für die Beobachter auf der Erde sieht es aus wie ein überdimensionaler Lichtschweif, ähnlich einer Polarlichtspur, doch der Ursprung ist rein technischer Natur.

Beobachtungen in Europa und den USA

Neben Mitteleuropa berichteten auch Beobachter in den USA von einem ungewöhnlichen Himmelsphänomen. Über den Bundesstaaten Colorado, Utah, Nebraska, Missouri und Washington war das Leuchten am Himmel für etwa zehn Minuten zu sehen. Live Science berichtete, dass viele Zeugen von einem „aurora-ähnlichen Streifen“ sprachen. Auch in Kanada und den Niederlanden konnte der Lichtstreifen entdeckt werden. Dies zeigt, wie weitreichend die Sichtbarkeit solcher Phänomene ist: mehrere Hundert Kilometer Distanz zwischen den Beobachtern sind möglich.

Wie lange war der Lichtstreifen sichtbar?

Viele Leser fragen: „Wie lange war der Lichtstreifen am Himmel sichtbar und in welchen Regionen konnte er beobachtet werden?“ Die Erscheinung begann kurz nach 22:30 Uhr MESZ in Europa und gegen 01:24 Uhr ET in den USA. Der Streifen blieb jeweils etwa zehn Minuten sichtbar, bevor er sich auflöste. Zu sehen war er über einem weiten geografischen Gebiet, von Baden-Württemberg bis Österreich, und in Nordamerika über mindestens sieben Bundesstaaten.

Die Verwechslung mit Naturphänomenen

Die Lichterscheinung erinnerte viele Menschen an sogenannte STEVE-Phänomene (Strong Thermal Emission Velocity Enhancement), die ähnlich wie Polarlichter wirken, aber selten auftreten. Auch spiralförmige Strukturen wurden teilweise beobachtet. Diese entstehen, wenn sich eine Raketenstufe während des Treibstoffabwurfs dreht und so ein spiralartiges Muster in den Himmel zeichnet. Besonders eindrucksvoll war dies am 12. August 2025 während der Perseiden-Sichtung in Nordamerika, als ein spiralförmiger Lichtwirbel am Nachthimmel sichtbar wurde.

Reaktionen in sozialen Medien

In sozialen Netzwerken schnellten die Reaktionen in die Höhe. Auf Reddit berichteten Nutzer aus dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Deutschland, sie hätten gleichzeitig den Lichtstreifen gesehen. „It was visible clearly in The Netherlands too…“ schrieb ein Nutzer. Andere wiesen darauf hin, dass der Streifen über Hunderte Kilometer hinweg gleichzeitig erkennbar war. In Facebook-Gruppen und Internetforen wurde heftig diskutiert, ob es sich um ein UFO, eine neue Satellitenkette oder einen Meteor handeln könnte, bevor Experten Klarheit schufen.

Wissenschaftlicher Kontext

Studien haben das Phänomen der künstlichen Lichtstreifen durch Raketenabgase untersucht. Schon 2012 veröffentlichte die Fachzeitschrift Geophysica eine Analyse, die beschreibt, wie Abgase und Treibstoffreste in der oberen Atmosphäre durch Sonnenlicht gestreut werden und leuchtende „künstliche Wolken“ bilden. Für Laien wirken diese oft wie Polarlichter oder Meteoritenschweife. In Wirklichkeit sind es optische Effekte durch moderne Raumfahrtaktivitäten. Das erklärt, warum solche Erscheinungen in den letzten Jahren mit zunehmender Zahl an Raketenstarts häufiger auftreten.

Warum erschien plötzlich ein riesiger Lichtstreifen am Himmel?

Die häufigste Frage lautet: „Warum erschien plötzlich ein riesiger Lichtstreifen am Himmel über der USA?“ Die Antwort ist eindeutig: Nach dem erfolgreichen Aussetzen von Satelliten leitete die Raketenstufe einen überschüssigen Treibstoff-Abwurf ein. Dieser gefror und wurde durch das Sonnenlicht erleuchtet – ein rein technischer, aber beeindruckender Vorgang.

Die Rakete und ihre Mission

Die Rakete Long March 8 wurde am 17. Mai von China aus gestartet. Sie ist Teil des ambitionierten Raumfahrtprogramms des Landes, das verstärkt auf den Ausbau von Satelliteninfrastruktur setzt. Verantwortlich ist die staatliche chinesische Raumfahrtbehörde, die solche Missionen routiniert durchführt. Auch private Raumfahrtunternehmen, wie das chinesische LandSpace mit seiner Zhuque-2E, setzen auf ähnliche Starts. In allen Fällen bleibt nach der Hauptmission die Abtrennung von Stufen übrig – und damit die Möglichkeit solcher spektakulären Nebeneffekte am Himmel.

Welche Rakete war verantwortlich?

Viele interessierte Leser fragen: „Welche Rakete hat diesen Lichtstreifen verursacht und wie funktioniert der Abwurf technisch?“ Die Erscheinung ging auf die chinesische Long March 8 zurück. Nach der Trennung der Nutzlast wurde die zweite Stufe gezielt entleert. Dabei wird überschüssiger Treibstoff freigesetzt, damit er nicht unkontrolliert im Orbit verbleibt. Technisch geschieht dies durch Ventile, die den Treibstoff ins All ablassen. Das Ergebnis sind gefrorene Tropfen, die wie ein gigantischer, reflektierender Schleier wirken.

Lokale Beobachtungen und wissenschaftliche Einordnung

In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz meldeten zahlreiche Augenzeugen ihre Beobachtungen an die Sternwarten. Besonders viele Fotos tauchten in sozialen Netzwerken auf, die das Phänomen dokumentierten. Das CENAP sammelte Berichte und bestätigte den technischen Ursprung. Auch das Deutsche Weltraumkommando war informiert und konnte Entwarnung geben: Es handelte sich weder um eine Gefahr für die Erde noch um eine unbekannte Bedrohung.

Was war das geheimnisvolle Licht am Himmel, das wie STEVE aussah?

Die Frage „Was war das geheimnisvolle Licht, das in der Nacht wie ein STEVE-Phänomen aussah?“ ist rasch beantwortet: Es war kein Naturphänomen, sondern ein Raketen-Treibstoffabwurf. Obwohl es visuell an Polarlichter erinnerte, war der Ursprung technisch. Der Vergleich mit STEVE verdeutlicht nur, wie stark solche Effekte die Fantasie anregen können.

Tabellarischer Überblick: Fakten zum Phänomen

AspektDetails
UrsprungTreibstoffabwurf der chinesischen Long March 8-Rakete
Zeitpunkt17. Mai, sichtbar in Europa um 22:30 MESZ und in den USA um 01:24 ET
DauerEtwa 10 Minuten Sichtbarkeit
Sichtbar inDeutschland, Schweiz, Österreich, Niederlande, USA, Kanada
Optische WirkungHeller, aurora-ähnlicher Lichtstreifen, teilweise spiralförmig

Die Rolle der Raumfahrt im Alltag

Immer mehr Menschen werden durch Raketenstarts und deren Nebeneffekte direkt erreicht – wenn auch nur visuell. Für die Raumfahrtagenturen ist es Routine, überschüssigen Treibstoff abzulassen, um das Risiko unkontrollierter Explosionen zu vermeiden. Für die Menschen auf der Erde sind die Folgen spektakuläre Lichterscheinungen, die Erinnerungen an Polarlichter oder Meteore wecken. Dass die Diskussionen dazu in sozialen Medien oft erst von Laien geführt werden, zeigt den starken öffentlichen Bezug.

Ausblick: Werden solche Erscheinungen häufiger?

Mit dem Anstieg von Raketenstarts durch staatliche Raumfahrtbehörden und private Firmen wie SpaceX, Blue Origin oder LandSpace werden Treibstoffabwürfe in der oberen Atmosphäre in den kommenden Jahren wahrscheinlich häufiger sichtbar. Experten gehen davon aus, dass sich dadurch die Zahl der sichtbaren Lichtstreifen und künstlichen Wolken am Nachthimmel erhöht. Für die Wissenschaft ist dies eine Gelegenheit, optische Effekte zu erforschen, für Beobachter ein spektakuläres Schauspiel und für Verschwörungstheoretiker ein neuer Nährboden für Spekulationen.

Der ungewöhnlich große Lichtstreifen am Himmel hat erneut gezeigt, wie eng unser Alltag inzwischen mit der Raumfahrt verbunden ist. Was für viele Beobachter wie ein unerklärliches Naturphänomen wirkte, entpuppte sich als technisches Nebenprodukt eines regulären Raketenstarts. Die Reaktionen reichten von Verwunderung und Begeisterung bis zu wilden Spekulationen. Doch am Ende bleibt die Erkenntnis: Das Himmelsphänomen war spektakulär, faszinierend – und doch völlig erklärbar. Mit der Zunahme von Raketenstarts dürfen wir uns darauf einstellen, solche Eindrücke in Zukunft öfter zu erleben.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.