AIDA Prima gerät in schweren Sturm: Kreuzfahrtpassagiere berichten von dramatischer Nacht

In Regionales
September 16, 2025

Hamburg. Ein heftiger Sturm hat die AIDA Prima auf der Nordsee und später im Hamburger Hafen in Atem gehalten. Meterhohe Wellen, orkanartige Böen und abgesagte Hafenstopps sorgten für eine dramatische Nacht, die Passagiere als „erschütternd“ und „unvergesslich“ beschrieben. Während einige Gäste von Todesangst sprachen, betonte die Reederei, dass die Sicherheit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen sei.

Ungewöhnlich heftige Bedingungen auf der Nordsee

7 Meter hohe Wellen und Windstärke 10

Die AIDA Prima wurde auf der Nordsee von einem Sturm erfasst, der Windgeschwindigkeiten von bis zu 50 Knoten mit sich brachte. Das entspricht Windstärke 10 auf der Beaufortskala. Zeitzeugen berichten, dass Wellen von bis zu sieben Metern Höhe gegen das Kreuzfahrtschiff schlugen. In den Restaurants, Bars und Buffetbereichen herrschte Chaos: Teller, Gläser und Stühle wurden durch die Gänge geschleudert, während sich Gäste kaum auf den Beinen halten konnten.

Erste Verletzte und dramatische Szenen

Drei Passagiere erlitten Verletzungen, darunter zwei mit Prellungen und einer mit einem Knochenbruch. Augenzeugen berichten von „Todesangst“, als Poolwasser über das Deck schwappte und Einrichtungsgegenstände durch die Luft flogen. Ein Passagier erzählte: „Wir hielten uns an den Wänden fest, überall fielen Dinge um. Das Schiff rollte so stark, dass wir dachten, es kippt.“

Maßnahmen von Kapitän und Crew

Die Reederei reagierte mit klaren Sicherheitsanweisungen: Passagiere wurden gebeten, ihre Kabinen aufzusuchen. Der Kapitän informierte regelmäßig über Lautsprecher über die Lage und betonte, dass das Schiff unter Kontrolle sei. Ein späterer Kurswechsel brachte eine leichte Entspannung. Viele Passagiere würdigten das Verhalten der Crew als vorbildlich. „Kapitän und Besatzung haben Ruhe ausgestrahlt und uns das Gefühl gegeben, sicher zu sein“, berichtete eine Reisende.

Herausforderung im Hamburger Hafen

Elbsperrung und verzögerte Abfahrt

Nachdem die AIDA Prima Kurs auf Hamburg nahm, erschwerten erneut schwere Sturmböen den Fahrplan. Die Elbe wurde wegen starker Seitenwinde für große Schiffe gesperrt. Damit durfte die AIDA Prima den Hafen nicht verlassen und musste in Hamburg verbleiben. Die Reederei bestätigte, dass die Sicherheit oberste Priorität habe und keine Risiken eingegangen würden.

Ausgefallene Hafenstopps und Planänderungen

Die geplante Norwegenroute musste angepasst werden. Der Hafen Eidfjord wurde gestrichen, stattdessen sollte Bergen direkt angelaufen werden. Für viele Gäste bedeutete dies eine Enttäuschung, doch Verständnis überwog: „Natürlich hätten wir gerne Eidfjord gesehen, aber bei diesem Wetter ist Sicherheit wichtiger“, erklärte ein Passagier. Auch der Wasserstand der Elbe war ungewöhnlich hoch – rund 1,50 Meter über Normal – und beeinflusste die Situation zusätzlich.

Fragen, die Passagiere bewegen

Warum darf die AIDA Prima wegen des Sturms nicht aus dem Hamburger Hafen auslaufen?

Die Hafenbehörde entscheidet über das Auslaufen großer Schiffe abhängig von Wind und Strömung. Bei starken Seitenwinden ist das Risiko hoch, dass ein Kreuzfahrtschiff die enge Elbfahrt nicht sicher manövrieren kann. Deshalb wurde die Elbe vorübergehend gesperrt.

Welche Alternativen gibt es, wenn Hafenstopps entfallen oder die Route geändert wird?

Bei extremen Wetterlagen werden Häfen ausgelassen oder durch alternative Ziele ersetzt. Ist dies nicht möglich, verbringen Gäste zusätzliche Seetage. Im aktuellen Fall entfiel Eidfjord, und die AIDA Prima steuerte Bergen direkt an.

Wie stark sind Wind und Wetter auf der Route betroffen?

Der Deutsche Wetterdienst warnte vor einem Herbststurm mit Böen und Gewittern. In der Nordsee und im Bereich der Elbmündung wurden orkanartige Böen gemeldet. Besonders die Seitenwinde stellten für große Schiffe ein Risiko dar, weshalb Einschränkungen unvermeidlich waren.

Wie informiert die Kreuzfahrtgesellschaft Passagiere bei Sturm?

Die Gäste erhalten aktuelle Informationen über Lautsprecherdurchsagen des Kapitäns und der Crew. Zusätzlich werden Hinweise gegeben, sich in den Kabinen aufzuhalten. Die Kommunikation gilt vielen Passagieren als entscheidender Faktor, um Ruhe und Sicherheit in unruhigen Zeiten zu bewahren.

Passagierstimmen zwischen Angst und Anerkennung

Erlebnisse während der stürmischen Nacht

Einige Passagiere beschrieben die Nacht als „Albtraum auf See“. Sie berichteten von rutschenden Möbeln, zerbrochenem Glas und dem ohrenbetäubenden Geräusch der Wellen. „Man konnte kaum schlafen, jedes Krachen weckte uns wieder“, schilderte eine Familie. Besonders der Moment, als der Pool überlief und Wasser durch die Deckbereiche schwappte, verstärkte die Panik.

Anerkennung für die Crew

Trotz der schwierigen Umstände äußerten viele Reisende auch Lob. „Die Crew blieb gelassen, half, wo sie konnte, und kümmerte sich um verletzte Gäste“, hieß es in einem Forum. Dieses Verhalten wurde als „vorbildlich“ gewertet und hat offenbar verhindert, dass sich die Angst noch stärker ausbreitete.

Hintergrund: Kreuzfahrten und extreme Wetterlagen

Wie reagieren Kreuzfahrtschiffe auf Stürme?

Kreuzfahrtschiffe sind technisch darauf ausgelegt, auch bei schwerem Seegang sicher zu fahren. Kapitäne weichen Sturmbereichen in der Regel durch Kursänderungen oder verringerte Geschwindigkeit aus. Dennoch kann es bei extremen Wetterlagen zu Einschränkungen, Kursänderungen oder sogar Verletzungen kommen.

Statistik: Unfälle auf Kreuzfahrten durch Stürme

Laut Kreuzfahrtverbänden sind ernste Zwischenfälle durch Stürme selten. Kleinere Verletzungen wie Prellungen oder Stürze kommen vor, Todesfälle sind jedoch sehr selten. Kreuzfahrtgesellschaften weisen darauf hin, dass die Sicherheitssysteme moderner Schiffe hohe Standards erfüllen und regelmäßige Sicherheitsübungen vorgeschrieben sind.

Psychologische Wirkung auf Passagiere

Auch wenn objektiv die Sicherheit oft gewährleistet bleibt, kann die subjektive Wahrnehmung ganz anders sein. Viele Passagiere berichten von großer Angst, die in solchen Momenten schwer kontrollierbar ist. Fachleute raten, die Anweisungen der Crew genau zu befolgen und unnötige Panik zu vermeiden.

Einordnung des Vorfalls

Mediale Resonanz

Der Sturmvorfall auf der AIDA Prima fand breiten Widerhall in den Medien. Zeitungen und Onlineportale berichteten über „dramatische Szenen“ und „Chaos auf Deck“. Dabei standen sowohl die Ängste der Passagiere als auch die Besonnenheit der Crew im Fokus.

Wiederkehrendes Problem bei Herbststürmen

Die Situation ist kein Einzelfall. Im Herbst und Winter kommt es regelmäßig zu Stürmen, die die Schifffahrt einschränken. Besonders Kreuzfahrtschiffe, die von Hamburg aus starten, sind von den wechselhaften Bedingungen der Nordsee und der Elbmündung betroffen. Schon in der Vergangenheit mussten Abfahrten verschoben oder Routen geändert werden.

Ausblick für die AIDA Prima und ihre Gäste

Fortsetzung der Reise trotz Hindernissen

Nach der stürmischen Nacht und der Verzögerung im Hamburger Hafen soll die Reise der AIDA Prima weitergeführt werden. Trotz der Ausfälle einzelner Häfen können die Gäste mit einer angepassten Route rechnen. Die Reederei bemüht sich, Alternativen anzubieten und den Gästen dennoch ein positives Erlebnis zu verschaffen.

Lehren für zukünftige Reisen

Der aktuelle Vorfall zeigt, dass Kreuzfahrten in Nord- und Westeuropa wetterbedingt immer ein gewisses Risiko bergen. Die Reedereien betonen jedoch, dass Sicherheit und Wohlbefinden der Passagiere an erster Stelle stehen. Viele Reisende nehmen die Erfahrung als Mahnung, Kreuzfahrten in den Herbstmonaten mit Flexibilität und Vorsicht zu planen.

Die dramatische Nacht auf der AIDA Prima wird vielen Passagieren noch lange in Erinnerung bleiben. Zwischen Todesangst und Bewunderung für die Crew lagen nur wenige Stunden. Der Sturm hat einmal mehr gezeigt, wie unberechenbar die Natur sein kann, aber auch, wie professionell moderne Kreuzfahrtschiffe auf extreme Herausforderungen reagieren. Für die AIDA Prima und ihre Gäste bleibt die Hoffnung, dass die kommenden Tage ruhiger verlaufen und die Reise trotz aller Widrigkeiten ein positives Ende findet.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.