Nach 25 Jahren Martin Rütter hört auf: TV-Hundecoach verkündet überraschendes Bühnen-Aus

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November 06, 2025

Köln, 6. November 2025 – Ein leiser Moment für einen lauten Hundeliebhaber: In einem Instagram-Video, begleitet vom vertrauten Klang seiner Stimme, kündigt Martin Rütter an, nach über 25 Jahren die Bühne zu verlassen. Keine Routineansage, kein PR-Gag – es ist ein echter Abschied von einer Ära, die unzählige Zuschauer, Tierfreunde und Hunde geprägt hat. Und doch klingt in seinen Worten kein Ende, sondern ein Neubeginn an.

Ein Abschied nach 25 Jahren – der „Hundeprofi“ zieht Konsequenzen

Seit einem Vierteljahrhundert steht Martin Rütter auf den Bühnen Deutschlands. Seine Live-Shows füllen Hallen, seine Fernsehsendungen prägen das Bild des modernen Hundetrainings. Nun zieht er die Reißleine: „Nach mehr als 25 unglaublichen Jahren ist jetzt der Moment gekommen – ich gehe zum letzten Mal auf Tour“, sagt Rütter in einem aktuellen Video, das tausendfach geteilt wird. Es ist der Beginn eines bewussten Rückzugs aus der Live-Welt.

Die Entscheidung kommt nicht aus dem Affekt, sondern aus klarem Kalkül. In mehreren Interviews erklärt Rütter, dass er den Zeitpunkt seines Abschieds selbst bestimmen möchte: „Ich will nicht warten, bis die Hallen halb leer sind und die Leute sagen: Früher war er gut.“ Diese Offenheit trifft einen Nerv – sowohl bei Kollegen als auch bei Fans, die seine Ehrlichkeit schätzen.

„Schluss! Aus!“ – die letzte Tournee

Der Titel seiner Abschiedstour könnte kaum treffender sein: „Schluss! Aus!“ Start ist für den 19. Oktober 2026 geplant, das große Finale soll am 29. April 2028 stattfinden. Damit plant der Hundetrainer ein bewusst langes Abschiedskapitel – über anderthalb Jahre, in denen er sich noch einmal von seinen Zuschauern verabschieden will.

Nach Angaben aus mehreren Medien hat Rütter in seiner Karriere rund 1.000 Shows und 1.500 Vorträge gehalten – eine beachtliche Bilanz. „Wir reden von 1.500 Bühnenshows und 1.000 Vorträgen. Das ist ein Brett“, sagte er im Gespräch mit RTL. Doch das Tourleben habe ihn zunehmend ermüdet: „Mit 30 habe ich das leichter weggesteckt.“

Gründe für den Rückzug – zwischen Erschöpfung und Selbstbestimmung

Warum jetzt? Rütter nennt körperliche Belastung, familiäre Verantwortung und die Sehnsucht nach Ruhe. Das Leben im Tourbus, tägliche Ortswechsel, ständige Präsenz – all das zehrt. „Jeden Tag eine andere Stadt, ein Leben im Hotel, der Kalender auf Jahre ausgebucht“, beschreibt er die vergangenen Jahrzehnte. Es sei „kräftezehrend“, so der 54-Jährige, und er wolle diesen Schritt gehen, solange er ihn selbst gestalten kann.

Ein weiterer, seltener Aspekt: die Rolle seiner Familie. Rütter erzählte in einem Interview, dass er seine fünf Kinder gebeten habe, ihn zu stoppen, „sobald sie das Gefühl hätten, ich sollte aufhören“. Offenheit, die ihn als Menschen greifbar macht. Auch gesundheitliche Erlebnisse – etwa ein „Broken-Heart-Syndrom“ in seinen Dreißigern – hätten ihm gezeigt, wie wichtig Selbstfürsorge sei.

Was bleibt – TV, Tierschutz und Hundeschulen

Der Abschied von der Bühne bedeutet nicht das Ende seiner Arbeit. „Ich ziehe mich nicht aus der Öffentlichkeit zurück, sondern werde mich weiterhin für Tierschutz einsetzen und dosiert im Fernsehen auftreten“, stellt Rütter klar. Geplant sind neue TV-Projekte, Seminare und sein Engagement für tierische Hilfsorganisationen.

Sein berufliches Fundament bleibt stabil. Rütter betreibt ein erfolgreiches Lizenznetzwerk mit rund 120 Hundeschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hinzu kommt ein Online-Shop für Hundezubehör und eine eigene Event- und Managementfirma. Sein Name ist längst zur Marke geworden – authentisch, volksnah und kompetent zugleich.

Spendenziel und Community-Reaktionen

Auf seinen Social-Media-Kanälen, besonders auf Instagram, kündigte Rütter an, die Abschiedstour mit einer großangelegten Spendenkampagne für den Tierschutz zu verbinden. Bis Tourende sollen mindestens 200.000 Euro zusammenkommen – ein Projekt, das in seiner Community breite Unterstützung findet.

Die Resonanz auf Facebook und Instagram ist emotional: Tausende Fans kommentieren mit Dankesworten, Erinnerungen und Emojis. Viele schreiben, dass Rütter ihnen geholfen habe, das Verhalten ihrer Hunde besser zu verstehen. Unter dem Hashtag #SchlussAus teilen Menschen Fotos ihrer Tiere, inspiriert von Rütters Arbeit – ein digitales Abschiedsbuch in Echtzeit.

Ein Karriereende mit Haltung

In einem älteren Interview mit OMR sprach Rütter über seine Motivation, Eigenständigkeit und Authentizität zu bewahren: „Ich möchte immer selbst bestimmen, wann und wie ich etwas mache.“ Dieser Satz erhält nun eine neue Bedeutung. Sein Schritt ist weniger Rückzug als bewusste Neuorientierung – vom Rampenlicht hin zu konzentrierter Arbeit abseits der Bühne.

Branchenbeobachter sehen darin ein seltenes Beispiel von Selbstreflexion in der Unterhaltungsbranche. Während viele Künstler versuchen, ihr Publikum bis zuletzt zu halten, entscheidet sich Rütter für den Moment, in dem er auf dem Höhepunkt ist. Eine Haltung, die Respekt abverlangt – und die seine Glaubwürdigkeit noch stärkt.

Ein letzter Applaus – und dann?

Wenn Martin Rütter 2028 zum letzten Mal die Bühne verlässt, endet eine außergewöhnliche Tourneegeschichte. Mehr als zwei Jahrzehnte Live-Programm, unzählige Hunde, zahllose Anekdoten – und Millionen Fans, die mit ihm gelacht, gelernt und manchmal auch geweint haben. Doch wer ihn kennt, weiß: Rütter wird nicht stillstehen.

Seine künftigen Pläne – neue TV-Formate, Bildungsangebote, Tierschutzprojekte – zeigen, dass er seinen Einfluss künftig gezielter einsetzen will. Und während die Hallen langsam leer werden, bleibt eines sicher: Der „Hundeprofi“ hat nicht nur das Verhalten von Hunden verändert, sondern auch den Blick vieler Menschen auf ihre tierischen Begleiter.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.