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Das ist der aktuelle Stand der Club-WM 2025 – auf dem Weg ins Achtelfinale

In Aktuelles
Juni 25, 2025

Die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2025 ist in vollem Gange und hat schon jetzt für große Schlagzeilen gesorgt. Während auf dem Platz Favoriten wie Chelsea, Flamengo oder Borussia Dortmund um die Achtelfinalplätze kämpfen, sorgt das Turnier abseits des Rasens für Debatten über Kommerz, Arbeitsrecht und sportliche Fairness. Der erste Sommer dieses neuen Mega-Turnierformats liefert Rekorde, Überraschungen und Herausforderungen – sportlich, organisatorisch und politisch.

Ein Turnier im Wandel: Das neue Format

Die FIFA hat das Turnierformat radikal überarbeitet. Erstmals nehmen 32 Mannschaften aus allen Kontinenten teil – in acht Gruppen zu je vier Teams. Die jeweils zwei besten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale, das ab dem 28. Juni beginnt. Das große Finale ist für den 13. Juli im MetLife Stadium in New Jersey angesetzt.

Mit einem Preisgeld von rund 1 Milliarde US-Dollar und bis zu 125 Millionen US-Dollar für den Sieger ist das Turnier finanziell eines der lukrativsten in der Fußballgeschichte. Doch diese Dimensionen werfen Fragen auf – nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich.

Aktuelle Ergebnisse und Gruppenphase

Gruppe D: Chelsea weiter, LAFC überrascht

Mit einem souveränen 3:0-Sieg über ES Tunis sicherte sich Chelsea am heutigen Spieltag den zweiten Platz in Gruppe D. Die Blues treffen nun im Achtelfinale auf Benfica. Parallel erreichte LAFC ein respektables 1:1 gegen Flamengo, was ihnen zwar nicht den Gruppensieg, aber wichtige internationale Anerkennung einbrachte.

Gruppe F: Dortmund unter Druck

Borussia Dortmund steht in Gruppe F unter Zugzwang: Nur ein Sieg gegen Ulsan HD FC kann das Achtelfinalticket sichern. Gleichzeitig muss Mamelodi Sundowns gegen Fluminense bestehen – ein Duell auf Augenhöhe.

Statistikcheck: Zahlen der ersten Turnierhälfte

KategorieWert
Gesamtspiele (Stand: 25. Juni)16
Erzielte Tore44
Durchschnittliche Zuschauerzahl34.773
Höchste Zuschauerzahl80.619 (PSG vs Atlético)
Prognostizierte FavoritenPSG (18,5 %), Man City (17,8 %), Bayern (12,8 %)

Stars und Storys: Messi, Müller & Co.

Messis Miami-Moment

Inter Miami sorgte nicht nur sportlich für Aufsehen. Superstar Lionel Messi führte den MLS-Vertreter mit einer historischen Leistung in die K.o.-Phase – eine Premiere für einen US-Klub. Gleichzeitig steht der Club sinnbildlich für die Kritik am Qualifikationsprozess: Miami nahm per Wildcard teil, ohne sich sportlich qualifiziert zu haben. Kritiker werfen der FIFA vor, den Turnierwert zugunsten medialer Aufmerksamkeit geopfert zu haben.

Bayerns Rückschläge und Müllers Mahnung

Der FC Bayern München verlor überraschend gegen Benfica. Thomas Müller äußerte sich ungewohnt kritisch: „Wir brauchen Fokus und Frische. Sonst geht’s schnell nach Hause.“ Die Münchner müssen gegen Flamengo im Achtelfinale antreten – ein schweres Los.

Kritik an Rahmenbedingungen: Hitze, Rasen, Reise

Spieler und Trainer äußerten wiederholt Bedenken über die äußeren Bedingungen. In Charlotte wurden Temperaturen von über 36 Grad gemessen, gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit. PSG-Trainer Luis Enrique beschwerte sich über den „kaninchenartigen“ Ballabsprung auf dem holprigen Rasen im Lumen Field. Auch Bayerns Coach Kompany äußerte sich unzufrieden über die Trainingsbedingungen.

„Das ist ein Milliarden-Turnier, aber wir trainieren auf einem Platz, der einem Parkdeck gleicht.“ – Vincent Kompany

Ungewohnte Blitzunterbrechungen aufgrund der amerikanischen Gewitterregeln sorgen zudem für Irritationen bei Spielern und europäischen Fernsehsendern.

Sozialer Gegenwind: Spielerproteste und Visa-Probleme

Spielergewerkschaften schlagen Alarm

In den USA formiert sich Widerstand: Die Spielergewerkschaft der MLS (MLSPA) beklagt, dass die Akteure trotz intensiver Belastung kaum an den Einnahmen beteiligt werden. Einige Spieler trugen beim Spiel von Seattle Protestbinden mit der Aufschrift „Where’s our cut?“.

Einreiseprobleme und Sicherheitsbedenken

Fans und Spieler aus Südamerika, Afrika und dem Nahen Osten berichteten von Problemen bei der Einreise – darunter ein Boca-Juniors-Spieler, dessen Visa-Antrag erst nach öffentlichen Protesten genehmigt wurde. Am Rande der Stadien kam es zu verstärkten Sicherheitskontrollen, die teilweise als diskriminierend wahrgenommen wurden.

Kontroverse Eigentümerstrukturen und Transferprobleme

Ein bisher wenig diskutiertes Thema ist die Problematik der Multiclub-Besitzer. Der mexikanische Pachuca-Konzern nutzt offenbar Treuhandmodelle, um FIFA-Regeln zu umgehen, die den gleichzeitigen Besitz mehrerer teilnehmender Klubs verbieten. Auch das offene Sommer-Transferfenster erschwert die sportliche Planung, da Spielerverträge mitten im Turnier enden oder Neuverpflichtungen bereits trainieren dürfen.

Globale Perspektiven: Fortschritt oder Farce?

Während einige Medien das Turnier als „Club-EM auf Steroiden“ bezeichnen, sehen andere wie die britische Times die WM als Chance: „Jede große Idee wurde am Anfang belächelt – auch die erste Weltmeisterschaft“, heißt es dort. Die Kritiker hingegen bemängeln vor allem das Missverhältnis zwischen medialem Anspruch und sportlicher Substanz.

Stimmen aus der internationalen Presse

  • El País (Spanien): „Ein Schaufenster für Vermarktung, kein Turnier der Herzen.“
  • L’Équipe (Frankreich): „Ein Sommer voller Hitzewellen – auch auf dem Platz.“
  • New York Times (USA): „Die FIFA testet ihr US-Potenzial. Noch zögerlich.“

Ausblick: Achtelfinale mit großen Namen

Ab dem 28. Juni startet die K.o.-Phase. Dabei treffen Chelsea auf Benfica, Bayern auf Flamengo, und Inter Miami bekommt es mit dem Gewinner von Gruppe G zu tun. Die Spannung steigt, doch viele Fragen bleiben: Wird das Turnier sportlich überzeugen? Oder dominiert weiterhin die Debatte um Kommerz, Fairness und Organisation?

Die Club-WM 2025 ist mehr als ein Sportevent – sie ist ein Schauplatz für globale Machtverhältnisse im Fußball, ein Experiment in Sachen Format und ein Spiegel aktueller gesellschaftlicher Spannungen. Spieler, Fans und Funktionäre stehen gleichermaßen im Rampenlicht – in einem Turnier, das erstmals wirklich global sein will, aber noch nicht alle Antworten liefert.

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Als Autor für das Magazin "Nah am digitalen Rand" verbinde ich meine Germanistik-Expertise mit einem unstillbaren Interesse für redaktionell spannende Themen. Meine Leidenschaft gilt der Erforschung und dem Verständnis der digitalen Evolution unserer Sprache, ein Bereich, der mich stets zu tiefgründigen Analysen und Artikeln inspiriert.