
Merz und Trump: Erstes Telefonat bringt Annäherung in Handels- und Ukraine-Fragen
Veröffentlicht am: 9. Mai 2025 | Autor: Redaktion Politik
Zwei Tage nach seinem Amtsantritt als Bundeskanzler führte Friedrich Merz (CDU) sein erstes Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump. Beide Regierungschefs zeigten sich entschlossen, die transatlantischen Beziehungen zu stärken und bestehende Konflikte anzugehen.
Einigkeit im Handelsstreit
Im Zentrum des Gesprächs stand der Wunsch, die anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und der EU rasch beizulegen. Merz betonte die Bedeutung des Freihandels und plädierte für den Abbau aller Zölle zwischen beiden Wirtschaftsräumen. Trump zeigte sich offen für Gespräche über eine umfassende Handelsliberalisierung.
Gemeinsames Ziel: Frieden in der Ukraine
Ein weiteres zentrales Thema war der Krieg in der Ukraine. Beide Politiker waren sich einig, dass das Töten ein rasches Ende finden müsse. Merz unterstützte Trumps Forderung nach einem Waffenstillstand seitens Russlands, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. Trump sicherte seine Unterstützung für die deutschen Friedensbemühungen gemeinsam mit europäischen Partnern zu.
Persönliche Annäherung und gegenseitige Einladungen
Das etwa 30-minütige Gespräch verlief laut Regierungskreisen in einer „bemerkenswert positiven, entspannten und höflichen“ Atmosphäre. Merz lud Trump zu einem Besuch nach Deutschland ein, woraufhin Trump seine Bereitschaft signalisierte. Trump lud Merz seinerseits nach Washington ein. Merz zeigte sich vertraut mit Trumps deutschen Wurzeln in Kallstadt, Rheinland-Pfalz.
Ausblick: Die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen
Die transatlantischen Beziehungen stehen vor einer Phase der Neuausrichtung. Experten betonen die Notwendigkeit, die Partnerschaft strategisch zu denken. Die USA könnten unter Trump erneut Bündnisverpflichtungen hinterfragen – Europa müsse mehr Verantwortung übernehmen.
Wirtschaftlich drohen durch protektionistische US-Maßnahmen Risiken für die deutsche Exportwirtschaft. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft könnten Zollerhöhungen Deutschland bis zu 180 Milliarden Euro kosten.
Gleichzeitig gibt es Chancen für vertiefte Kooperation in den Bereichen Energieversorgung, Digitalisierung, Industrie und der Konkurrenz zu China. Auch bei globalen Themen wie Pandemien und KI-Regulierung könnte eine enge Abstimmung erfolgen.
Ein weiteres Spannungsfeld ist die Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“. Diese wurde am 2. Mai 2025 vom Verfassungsschutz getroffen, aber vorläufig aufgrund eines Eilantrags der Partei wieder ausgesetzt. Bis zur endgültigen gerichtlichen Entscheidung bleibt die AfD als Verdachtsfall eingestuft. Bundeskanzler Merz betont die Unabhängigkeit deutscher Innenpolitik von amerikanischer Einflussnahme.
Zusammenfassend steht fest: Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sind im Wandel, doch das erste Gespräch zwischen Merz und Trump lässt auf eine konstruktive Partnerschaft hoffen.